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Tuesday, June 9, 2015

Einführung (3) - Das Klima

Eine Botanisch-Zoologische Rundreise auf der Iberischen Halbinsel.
Auf der Suche nach der Verlorenen Zeit

Von Horst Engels


Teil I - Einführung


3. Das Klima


Klima unterscheidet sich bekanntlich vom Wetter dadurch, dass es langfristig bestimmt und deshalb auch weitaus langfristiger vorhersagbar ist als das Wetter.
Das Wort Klima (Plural: Klimate oder, näher am Griechischen, Klimata; selten (eingedeutscht) auch Klimas) ist eine Übernahme des altgriechischen Wortes κλίμα klíma, dessen erste Bedeutung (um 500 v. Chr.) hier in diesem Zusammenhang ‚Krümmung/Neigung [des Sonnenstandes]‘ war und zum Verb κλίνειν klínein, ‚neigen‘, ‚biegen‘, ‚krümmen‘, ‚anlehnen‘ gehört. Über das Spätlateinische clima (Verb: clinare, ‚beugen‘, ‚biegen‘, ‚neigen‘) kam der Begriff schließlich ins Deutsche.

Man kann das Klima je nach Entwicklungsstand der Forschung verschieden definieren, eine geographische Definition ist folgende:

    Das geografische Klima ist die für einen Ort, eine Landschaft oder einen größeren Raum typische Zusammenfassung der erdnahen und die Erdoberfläche beeinflussenden atmosphärischen Zustände und Witterungsvorgänge während eines längeren Zeitraumes in charakteristischer Verteilung der häufigsten, mittleren und extremen Werte.

Dabei unterscheidet man auch lokale und globale Klimaeinflüsse. Wenn wir jetzt gerade von der globalen Klimaerwärmung sprechen - und diese besonders im Mittelpunkt der Gespräche steht, dann werden zunächst Klimaphänomene angesprochen, die sich global auswirken. Daneben gibt es aber auch lokale Klimaveränderungen, die durchaus den globalen Trends gegenläufig sein können. Klimasysteme, sowohl globale als auch lokale, hängen von einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren ab.

Unter Klimafaktoren versteht man verschiedenste Prozesse und Zustände, durch welche das Klima hervorgerufen, erhalten oder verändert wird. Man unterscheidet nach primären und sekundären Klimafaktoren, wobei die primären Klimafaktoren elementarer Natur sind, und sich die sekundären Klimafaktoren demzufolge aus den primären Klimafaktoren ableiten. Zu Ersteren zählen die Sonnenstrahlung, die Land-Meer-Verteilung, die Zusammensetzung der Erdatmosphäre und die Höhe des Standortes. Zwar lassen sich diese oft auch auf Ursachen wie die Plattentektonik oder astrophysikalische Phänomene zurückführen, diese selbst sind jedoch nicht direkt am Klima beteiligt und werden daher nur indirekt zu den Klimafaktoren gezählt.
Die sekundären Klimafaktoren beinhalten verschiedene Kreisläufe und Zirkulationssysteme der Erde, welche sich direkt oder indirekt aus den primären Klimafaktoren ergeben. Hierzu zählen vor allem die allgemeine Zirkulation der Atmosphäre, die Meeresströmungen, der Wasserkreislauf und bedingt auch der Kreislauf der Gesteine. Auch regionale Zirkulationssysteme wie El Niño, La Niña und Monsune werden hierzu gezählt.

Zusätzlich differenziert man auch in einigen Anwendungsfällen danach, ob die Klimafaktoren bzw. deren Wandel anthropogenen oder natürlichen Ursprungs sind.

 
Die wichtigsten Komponenten des Klimasystems auf globaler Skala (Aus IPCC, 2001).[1]

Das Klimasystem besteht aus fünf Hauptkomponenten, die nachstehend, mit einigen der wichtigen Prozesse als Beispiele, aufgelistet sind (nach Stocker (2008)[2]):

1. Atmosphäre: Gasförmiger Bereich oberhalb der Erdoberfläche. Wettergeschehen, Strahlungsbilanz, Bildung von Wolken und Niederschlag, Strömung von Luftmassen, Reservoir von natürlichen und menschgemachten Spurengasen, Transport von Wärme, Wasserdampf, Spurenstoffen, Staub und Aerosolen;

2. Hydrosphäre: Sämtliche Formen von Wasser auf und unter der Oberfläche der Erde. Dies schliesst den gesamten Ozean und den globalen Wasserkreislauf ein, nachdem der Niederschlag die Erde erreicht hat. Globale Verteilung und Veränderung der Zuflüsse zu den verschiedenen Ozeanbecken, Strömung von Wassermassen, Transport von Wärme und Spurenstoffen im Ozean, Austausch von Wasserdampf und anderen Gasen zwischen Ozean und Atmosphäre, wichtigstes Reservoir von schnell mobilisierbarem Kohlenstoff;

3. Cryosphäre: Sämtliche Formen von Eis im Klimasystem, also Landeismassen, Eisschelfe, Meereis, Gletscher, und Permafrost. Langfristige Wasserreserven, Änderung der Strahlungsbilanz der Erdoberfläche, Beeinflussung des Salzgehaltes in kritischen Regionen der Weltmeere;

4. Landoberfläche: Feste Erde. Lage der Kontinente als bestimmender Faktor der Klimazonen und der Ozeanströmungen, Veränderung des Meeresspiegels, Umwandlung von kurz- in langwellige Strahlung, Reflektivität der Landoberfläche (Sand verschieden von Fels, oder anderen Formen), Reservoir von Staub;

5. Biosphäre: Organische Bedeckung der Landmassen (Vegetation, Boden) und marine Organismen. Bestimmt den Austausch von Kohlenstoff zwischen verschiedenen Reservoiren, und somit die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre, sowie die Budgets vieler anderer Gase, und damit auch die Strahlungsbilanz. Beeinflusst die Reflektivität der Oberfläche und damit die Strahlungsbilanz (z.B. Tundra verschieden von Steppe), reguliert den Wasserdampftransfer Boden-Atmosphäre, und via die Rauhigkeit, Impulsübertrag Atmosphäre-Erde.

Eine sechste Komponente, die besonders für die Abschätzung künftiger Veränderungen relevant ist, wird oft ebenfalls als Teil des Klimasystems berücksichtigt: die Anthroposphäre (ανθροποσ = Mensch), das heisst diejenigen Prozesse, die durch den Menschen verursacht oder beeinflusst werden. Dabei sind die Emission von Substanzen, die die Strahlungsbilanz verändern, und die Veränderung der Landnutzung (Abholzung, Versteppung, Versiegelung) die wichtigsten.



Quellen und Senken von Treibhausgasen und Aerosolen. Rote Schrift: anthropogen beeinflusste bzw. erzeugte Treibhausgase, rote Pfeile: anthropogene Quellen; blaue Pfeile: natürliche Quellen; gestrichelte Pfeile: Senken (Aus Wikipedia)[3]


Man versucht das Klima in globalen und lokalen Modellen systemisch zu beschreiben, wobei neuerdings damit begonnen wurde, lokale Klimamodelle an globale Klimamodelle zu koppeln. Die Schwierigkeit, langfristige Klimaprognosen zu machen, hängt also einerseits von der unterschiedlichen Skalierung und der Vielzahl der in die Modelle einfliessenden Parameter, andererseits aber auch von chaotischem Verhalten und möglichen labilen Gleichgewichtszuständen ab, die plötzliche und unerwartete Änderungen sowohl des globalen als auch des lokalen Klimas bewirken können.

Entscheidend für die Temperaturen auf der Erde ist die globale Strahlungsbilanz des Klimasystems. Dabei ist die Sonne die relevante Energiequelle für das Klimasystem. Die komplexe Strahlenbilanz ist aus der folgenden Graphik ersichtlich (Stocker, 2008):


Globale Energieflüsse aus verschiedenen Quellen, die die Strahlungsbilanz der Erde beeinflussen.
(Aus: IPCC, 2001).


Das Klima der Iberischen Halbinsel


Es ist hier nicht möglich, eine umfassende Beschreibung des Iberischen Klimas oder der mathematisch sehr komplexen Klimamodellforschung zu geben, aber zum besseren Verständnis der Biogeographie der Pflanzen und Tierwelt auf der Iberischen Halbinsel ist es notwendig, die Hauptmerkmale des iberischen Klimas und zu erwartender Klimaveränderungen aufzuzeigen.

Wenn man das Klima der Iberischen Halbinsel ganz grob einteilt, dann gibt es dort drei Hauptklimazonen[4]

Klima auf der Iberischen Halbinsel

  1. Die Atlantische Zone - charakterisiert durch regenreiche Herbst- und Wintermonate. Dabei milde Temperaturen.
  2. Die Innere (Kontinentale) Zone - mit wenig Niederschlag infolge der grossen Meeresentfernung. Sommer sehr heiss und Winter sehr kalt.
  3. Die Mediterrane Zone -  Niederschläge sind selten (dabei können aber Starkniederschläge auftreten) und normalerweise auf die WIntermonate beschränkt. Winter mild, sehr heisse und lange Sommer.

Schlüsselt man diese drei klimatischen Zonen weiter auf und berücksichtigt man auch räumlich weniger ausgedehnte Gebiete wie Hochgebirge, Steppen und einige besonders  trockene Küstenbereiche, so kann man neun verschiedene Klimazonen auf der Iberischen Halbinsel beschreiben:

  1. Dfb - Kaltes Klima ohne Trockenperiode - hauptsächlich in den nördlichen Hochgebirgen
  2. Dsb - Kaltes Klima mit trockenen Sommern - in den Zentralen und Südlichen Hochgebirgen
  3. Cfb - Gemässigtes Klima ohne Trockenperiode und mit mässig warmen Sommern -  im Norden
  4. Cfa - Gemässigtes Klima ohne Trockenperiode und mit heissen Sommern - im Nordosten
  5. Csb - Gemässigtes Klima mit Trockenperiode und mässig warmen Sommern - in Westiberien und dem Nördlicheren Teil Zentraliberiens
  6. Csa - Gemässigtes Klima mit Trockenperiode und heissen Sommern - im Süden
  7. BSk - Kaltes Steppenklima - in Zentral- und Ostiberien
  8. BSh - Heisses Steppenklima - vereinzelt im Süden
  9. BW - Wüstenklima - vereinzelt im äussersten Süden.

Andere Einteilungen, je nach Wahl und Wichtung der Kriterien, sind jedoch ebenfalls möglich. Diese Einteilungen können daher nur als Orientierungshilfe dienen, wobei Mikroklimata häufig die Vegetation und das Landschaftsbild entscheidend verändern und mitbestimmen können.


Polunin und Smythies schreiben zum Iberischen Klima (1973 (1988), pp. 10-17)[5]:

Drei Haupttypen von Klima treten in unserem Gebiet auf. Ein überwiegend ozeanisches Klima beeinflusst die West- und Nordküsten der Iberischen Halbinsel, die atlantische Küste und Gebirge Zentralfrankreichs sowie die nördlichen Pyrenäen, mit einer mässig ausgeglichenen Temperatur und hohem Niederschlag - eine südliche Variante des typisch ozeanischen Klimas, welches man in Nord-West Europa antrifft. Ein mediterranes Klima beeinflusst nicht nur die Mittelmeerküste, sondern auch die atlantische Küste Südportugals und Südwestspaniens, mit heissen, trockenen Sommern und milden, feuchten Wintern. Ein kontinentales Klima beeinflusst das Hochplateau der Iberischen Halbinsel, in welchem extreme Temperaturen, sowohl im Tages- als auch im Jahresverlauf, sowie sehr niedrige und unregelmässige Niederschläge, angetroffen werden.

Die Iberische Halbinsel ist eine solch grosse Landmasse, dass sie eigenständige Wettersysteme hervorbringt, die ihr ein Klima geben, das sich von allen anderen in Europa unterscheidet. Es ist zwischen den warm feuchten Luftströmungen des Nord-Atlantiks und dem trocken warmen Gebiet Nord-Afrikas und der Sahara eingebettet. Es befindet sich auch unter dem Einfluss der Atlantischen Depressionen, die jedoch während eines grossen Teils des Jahres entweder nach Norden oder nach Süden hin verschoben sind, so dass über Monate hinweg der begünstigende Effekt der feuchtigkeitsgeladenen vom Atlantik herkommenden Luft wenig Einfluss auf das Klima Zentralspaniens hat. Im Frühjahr oder Herbst hingegen können diese Depressionen tief in die Halbinsel eindringen und sehr unterschiedliche Arten von Wetter erzeugen. Im allgemeinen jedoch hat das Klima des Zentralplateaus kontinentalen Charakter mit heissen Sommern und kalten Wintern, während die peripheren Gebiete im grossen und ganzen ein atlantisch oder mediterran geprägtes Klima besitzen, welches gemässigter und feuchter als das Zentraliberiens ist.
Das Zentralplateau heizt sich im Sommer unter blauem Himmel und langen Tagen mit Sonnenschein schnell auf und ruft landeinwärds gerichtete vom Mittelmeer und Atlantik herkommende Winde hervor. Die hereinströmende Luft trocknet infolge der Hitze schon bald aus und es fällt wenig oder kein Regen im Sommer. Jedoch es kann ab und zu kurze und sehr heftige Gewitter mit wolkenbruchartigen Niederschlägen geben, die in verheerende Fluten in den Küstengebieten ausarten können.
Im Winter dagegen fällt eiskalte Luft auf die Meseta herab und in den Gebirgen kommt es zu heftigen Schneefällen. Die kalte Luft kann in die mediterranen Küstengebiete absinken und dort Schlechtwetterperioden hervorrufen, die den Obst- und Gemüseanbau entlang der Küste bis in den späten Frühling hinein ernsthaft schädigen können. Der Frühling zieht in der Costa del Sol früher ein, weil dort die Andalusischen Gebirge die Küste vor den kalten Landwinden schützt, aber an der Costa Brava kann der Frühling wegen der kalten Luftmassen überraschend spät Einzug halten.
Die Komplexität des Wetters wird noch durch die Lage der alpidischen Faltungsgebirge erhöht. Die Kantabrische Gebirgskette entlang der Nordküste Spaniens fängt viel der von den nördlichen und westlichen Winden an der Nordküste Spaniens auf, während die sich direkt nach Süden dieses Gebietes anschliessende Meseta im Regenschatten dieser Gebirgskette liegt und sich durch sehr geringen Niederschlag auszeichnet. Die Pyrenäen bilden in ähnlicher Weise eine kontinuierliche Regenbarriere, so dass das Ebro-Becken südlich der Pyrenäen eine der niederschlagärmsten Gebiete Spaniens bildet; gleichfalls bilden die Andalusischen Gebirge im Süden der Halbinsel eine Barriere zu den südwestlichen Atlantikwinden. Lediglich an der Küste Süd- und Westportugals gibt es keine Gebirge im Einzugsgebiet der feuchten, atlantischen Luftströme, die dort ungehindert bis tief in die Iberische Halbinsel eindringen können, die Grenzlinie zwischen atlantischem und kontinentalem Klima etwa in Höhe der Grenze zwischen Portugal und Spanien bildend.
Nur im äussersten Südwesten der Halbinsel kann das atlantische Klima das ganze Jahr über seinen Einfluss ausüben.
Soweit die allgemeinen Muster für das Sommer und Winter-Klima; aber man trifft zu den anderen Jahreszeiten sehr unterschiedliche Muster mit sehr variablen Wetter und Bedingungen an. Im Frühling und im Herbst sind die normalen barymetrischen Systeme gestört. Es kann lange Stabiltitätsperioden geben, sekundäre Depressionen können jedoch auftreten, vor allem im Herbst entlang der Süd- und Ostküste Spaniens wobei das Wetter bewölkt und regenreich, mit plötzlichen und heftigen  Starkniederschlägen, werden kann.
Sekundäre Depressionen nördlich der Halbinsel können das Wetter noch weiter, vor allem im Winter und im Frühjahr,  verändern. Kalte Luft wird südwärts abgedrängt und erzeugt zunächst mildes Wetter an der nordöstlichen Küste, gefolgt von kaltem und stürmischen Wetter und starken Winden - den ‘pargorii’ des Baskenlands und den ‘tramontanas’ der Katalanischen Küste. Im Winter bilden sich sekundäre Depressionen in der Bucht von Biskaya, die Hagelschläge und Starkregenfälle über dem Baskenland und den westlichen Pyrenäen hervorrufen.
Ein weiterer Wettertyp wird durch die grossen Atlantischen Depressionen hervorgerufen, die über den Nordwesten der Halbinsel streichen, und Nebel und Nieselwetter an einem Grossteil der Küste und manchmal, im Winter, bis tief in die Meseta hinein, mit sich bringen. Selbst im Sommer werden Portugal und Galizien noch stark von diesen Depressionen beeinflusst.

Niederschlag
Die Iberische Halbinsel zeigt eine extreme Variation sowohl in der Menge der Niederschläge als auch in ihrem saisonalen Auftreten. Die Niederschläge betragen in Teilen des Zentralplateaus und im Südosten 300 mm (12 inches) im jährlichen Mittel, in manchen Jahren jedoch nur die Hälfte davon; Trockenperioden können über 7 Monate lang dauern; Zaragossa und das Ebrodelta besitzen 4 Monate Wintertrockenheit und 3 Monate absoluter Sommertrockenheit.
Dagegen sind die Gebirgsregionen der Iberischen Halbinsel (und das Zentralmassif) extrem feucht mit über 2000 mm Niederschlag im Jahr. Den höchsten Jährliche Niederschlag besitzt die Serra da Estrela mit 2825 mm. Im Winter geht viel davon als Schnee nieder, mit durchschnittlichen Schneetiefen von 1-2 m, und der Schnee liegt dort bis tief in den Frühling und manchmal bis in den Sommeranfang hinein.

 
 Schnee in der Serra da Estrela, Portugal

 Regen beeinflusst in ausgeprägter Art und Weise die Verbreitung der Pflanzen, mehr als jeder andere Umweltfaktor, und aus diesem Grunde ist es angebracht, das Gebiet in 2 Niederschlagskategorien aufzuteilen: regenreiche und regenarme Gebiete.




Im allgemeinen kann man als regenreiche Gebiete solche auffassen, die mehr als 600 mm Niederschlag im Jahr besitzen.
Folgende regenreiche Gebiete können auf der Iberischen Halbinsel unterschieden werden:

A1 - Von Atlantischem Wetter bestimmte Gebiete, mit hohem Niederschlag und hoher Feuchtigkeit, milden Wintern und verhältnismässig kalten Sommern. Die Niederschläge verstärken sich zum Osten hin, wobei die Baskischen Provinzen die stärksten Niederschläge aufweisen, während das Hochdrucksystem über den Azoren im Sommer für Trockenheit in Galizien sorgt...

A2 - Die westliche Atlantikküste mit Zentral- und Südportugal besitzt ein Klima, das weitgehend als mediterran bezeichnet werden kann, hauptsächlich mit Regenfällen in der Winterhälfte des Jahres und zunehmender Sommertrockenheit, je weiter man sich von Norden nach Süden begibt. Die Gesamtmenge des Niederschlags schwankt jedoch beträchtlich von Jahr zu Jahr und in Küstennähe bleiben die Temperaturen niedriger als die der eigentlichen Mittelmeerküste.

A3 - Pyrenäen. Im Frühjahr dringt dieses Wetter nur nach Süden bis in die Höhe von Pamplona vor, es erstreckt sich aber entlang der gesamten nördlichen Flanke der Pyrenäen, wobei es von Westen nach Osten zunehmend regenärmer wird. Die feuchtigkeitsgeladenen Winde vom Atlantik sorgen besonders im Frühjahr und Herbst für starke Regen- und Schneefälle.

Die trockenen Gebiete, mit jährlichen Niederschlägen im allgemeinen unter 600 mm, teilen sich in folgende Zonen auf:

B1 - Die nördliche mediterrane Zone vom Cabo de la Nao bis zum Rhone-Delta. Sie erhält den meisten Niederschlag von südöstlichen Winden, die auf der Rückseite von  Depressionen durch die Carcassone-Landenge kommen.

B2 - Vom Cabo de la Nao westwärts bis zur Strasse von Gibraltar liegt ein sehr viel trockeneres Gebiet. Cabo de Gata, im Zentrum dieser Gegend, verzeichnet den geringsten Niederschlag Spaniens und eine kontinuierliche Dürre mehr als 7 Monate lang. Das Klima ähnelt mehr dem Nord-Afrikas als Europas und es ist in diesem Gebiet mit dem geringsten Niederschlag Spaniens, wo einzigartige Steppenpflanzen vorkommen. Weiter westwärts, an der Küste Andalusiens, nimmt der Niederschlag aufgrund des atlantischen Einflusses langsam wieder zu.

B3 - Das Gebiet Andalusiens landeinwärts der Küstenregion wird ebenfalls vom Atlantik beeinflusst, und der Niederschlag ist etwas höher als in den mediterranen Küstengebieten. Weiter landeinwärts wird das Klima jedoch zunehmend trockener und hier treten die höchsten Durchschnittstemperaturen der Iberischen Halbinsel auf. Die Gebirge dieser Region, wie die Serra Nevada und die Sierra de Cazorla, verzeichnen jedoch starke Regenfälle und Schneefälle im Winter, und der Schnee hält sich bis April oder Mai oder sogar noch darüber hinaus.

C1 - Das Zentralplateau Iberiens besitzt ein ausgeprägtes kontinentales Regenmuster, mit einem sehr unregelmässigen und niedrigen Maximum im Frühjahr und im Herbst, wobei die Regenfälle als sintflutartige Wolkenbrüche niedergehen können. Der Niederschlag überschreitet selten 500 mm, ausser in den Gebirgen. Und es ist im Zentralplateau, wo sich die grossen Steppengebiete Kastiliens gebildet haben. Vom botanischen STandpunkt aus betrachtet mag dieses Klima dem mediterranen  verwandt sein, da Oliven und Wein angebaut werden können, und zu früheren Zeiten haben wahrscheinlich lichte immergrüne Eichenwälder einen Grossteil der Flächen bedeckt bevor sie vom Menschen abgeholzt und zerstört wurden. Anstelle der Wälder findet man jetzt unkultivierte Flächen von Matorral, in dem viele der charakteristischen mediterranen Sträucher und Kräuter vorkommen.

Temperaturen

Wie bei den Niederschlägen gibt es auch bei den Temperaturen sehr hohe Spannweiten in unserem Gebiet - sowie sehr unterschiedliche Sommer- und Wintermittel.
Im Sommer verzeichnen der Süden und Südosten, die trockensten Regionen auf der Iberischen Halbinsel, die Maximaltemperaturen des Gebietes. Die Juli-Maxima von Malaga können 30ºC (86ºF), von Jaen 35ºC (95ºF) betragen, aber die Abkühlung in der Nacht kann beträchtlich sein. Die höchsten Durchschnittstemperaturen finden sich in Teilen Estremaduras und Andalusiens. Das Zentralplateau ist trotz seiner hohen Lage extrem heiss im Sommer, mit Maximaltemperaturen von 38ºC (100ºF), aber gleichfalls mit grosser Abkühlung, selten weniger als 10ºC, während der Nacht.

Im Gegensatz dazu sind die Temperaturen im Norden und Westen der Halbinsel, bedingt durch den Einfluss des Atlantischen Ozeans, sehr viel ausgeglichener, - mit niedrigen Sommer-Maxima von 21-27ºC und einem nächtlichen Abfall von lediglich 3-6ºC.

Im Winter sind die Bedingungen in vieler Hinsicht umgekehrt. Die Küstenregionen zeigen die höchsten Temperaturen, und von Galizien bis zum Ebro liegt das winterliche Mittel über 5ºC, mit einem Mittel von 4ºC (39ºF) in den kälteren Monaten. Fröste sind deshalb äusserst selten in der ganzen Küstenregion, lediglich im Baskenland sind sie häufiger anzutreffen.
Die Südküste Spaniens und Portugals ist relativ warm während des Winters mit Durchschnittstemperaturen von über 10ºC (50ºF). Das Zentralplateau zeigt dazu im Gegensatz sehr viel niedrigere Temperaturen an, wobei die Frosttage von Süden nach Norden stetig ansteigen, wobei in Valladolid bis zu 70 Frosttage im Winter zu verzeichnen sind. In Madrid beträgt die Durchschnittstemperatur während des kältesten Monats im Winter 0ºC, während sie bei Zaragossa sogar bei -7ºC (19,4ºF) liegt. Es ist auch hier, wo eine der tiefsten Temperaturen der Iberischen Halbinsel, von -16ºC (3,2ºF), aufgezeichnet wurde.
In den Gebirgsregionen der Iberischen Halbinsel sind die Temperaturen sehr viel niedriger. Im Mittel sinken die Temperaturen um 1/2ºC  bei einem Höhenanstieg von 100 m; deshalb kann bei den höchsten Gebirgen und einer Höhe von über 2000 m NN ein Temparaturabfall von 12-18ºC verzeichnet werden, so dass kontinuierlich Temperaturen unter dem Gefrierpunkt während 4-5 Monaten im Jahr auftreten.
Im Südwesten Frankreichs sind die wärmsten Gegenden während des Winters die Atlantikküste und die mediterranen Küsten, wobei die Wintertemperaturen zwischen 4-7ºC liegen. Begibt man sich landeinwärts in das Zentralmassif, dann sinken sie auf 2-4ºC ab. Im Sommer sind die kühlsten Regionen die Atlantische Küste mit Juli-Mitteln um 21ºC (70ºF); weiter südlich und im Inland steigen die Temperaturen auf 24ºC (75ºF) - oder an der Mittelmeerküste auf noch höhere Temperaturen, an.


[1] ‘IPCC Third Assessment Report - Climate Change 2001’. Accessed 11 April 2015. http://www.grida.no/publications/other/ipcc_tar/?src=/climate/ipcc_tar/.
[2] T Stocker: Einführung in die Klimamodellierung FS 2008.  ‘- stocker08EKM.pdf’. Accessed 7 April 2015. http://www.climate.unibe.ch/~stocker/papers/stocker08EKM.pdf.

[3] ‘Treibhausgase - Klimawandel’. Accessed 11 April 2015. http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Treibhausgase.
[4] ‘Flowers of South-West Europe Revisited (I.2.2b - A Península Ibérica)’. Accessed 16 May 2015. https://docs.google.com/document/d/1VhtnWlDdeTsdfQ_-3q_GUUuB_5eplJKP6yKkP9wm8ZE/pub.
[5] Polunin, Oleg, and B. E. Smythies. Flowers of South-West Europe: A Field Guide. New edition edition. Oxford ; New York: Oxford University Press, 1988.








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