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Tuesday, May 9, 2017

2.5.2.c3b - Reisestationen - Grasland - Serra da Estrela


Teil II

Phytosoziologische Einordnungen und Habitat-Entsprechungen

Nach Rivaz Martinez et al. (1998) lassen sich 3 Ordnungen innerhalb der Klasse Molinio-Arrhenatheretea abgrenzen, zu denen in Natura 2000 entsprechende Habitate aufgezeigt werden und innerhalb derer nach Jan JANSEN (2002) in der Serra da Estrela folgende Verbände und Assoziationen angetroffen werden können:

  1. Innerhalb der Ordnung Molinietalia caeruleae (siehe Habitat 6410) finden sich die folgenden Syntaxa (Verbände und Assoziationen) in der Estrela (Jan JANSEN (2002):




Bei der Ordnung Molinietalia caeruleae handelt es sich um hydrophytische, temperate Wiesen, die sich auf feuchten, oligotrophen oder mesotrophen Böden mit Gleye ausbilden, nicht oder nur wenig gedüngt und (wenn) einmal spät im Jahr gemäht werden. Mit Atlantisch-Zentraleuropäischer, Alpin-Kaukasischer, Mediterran West-Iberischer Verbreitung und Maghreb-Disjunktion.
Folgende Spezies sind für die Ordnung Molinietalia caeruleae charakteristisch (COSTA et al. 2012):



Bei dem Verband Calthion palustris handelt es sich um hydrophytische Wiesen in temperatem Klima, die sich auf feuchten, oligotrophen oder mesotrophen Böden mit Gleye ausbilden, nicht oder nur wenig gedüngt, und wenn einmal spät im Jahr gemäht. Mit Atlantisch-Zentraleuropäischer, Alpin-Kaukasischer, Mediterran West-Iberischer Verbreitung und Maghreb-Disjunktion.
    Für den Verband Calthion palustris sind folgende Spezies charakteristisch (COSTA et al. 2012):

(*) Vorkommen in der Flora-On für die Serra da Estrela registriert


Bei dem Verband Juncion acutiflori handelt es sich um hydrophytische Wiesen oder Röhrichte, die eine leichte Sommertrockenheit auf sauren oligo-mesotrophen Böden ertragen. Verbreitung: Atlantisches und Mediterranes Europa, Westiberen, Tingitania und Madeira, in thermo- bis supratemperatem und thermo- bis oromediterranem subfeuchtem bis ultrafeuchtem, hyperozeanischem bis semikontinentalem Bioklima.
Für den Verband Juncion acutiflori sind folgende Spezies charakteristisch (COSTA et al. 2012):

Carex viridula subsp. cedercreutzii (dif.)
(Deschampsia)
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(Galium)
https://www.upo.es/diario/wp-content/uploads/2015/01/chicoria1.jpg
Scorzonera fistulosa (? ausgestorben in Portugal)
(*) Vorkommen in der Flora-On für die Serra da Estrela registriert


2. Innerhalb der Ordnung Arrhenatheretalia elatoris (siehe auch Habitat: 6510) finden sich folgende Syntaxa (Verbände und Assoziationen) in der Serra da Estrela (Jan JANSEN 2002):

Die Ordnung Arrhenatheretalia elatoris besteht aus hydrophilen Mähwiesen mit Beweidung, sehr produktiv, eutroph bis mesotroph, gedüngt, unter gemässigtem Bioklima auf gut drainierten fruchtbaren Böden, mit Eurosibirischem Verbreitungsschwerpunkt.
Folgende Spezies sind für die Ordnung Arrhenatheretalia elatoris charakteristisch (COSTA et al 2012):


Taraxacum officinale - Köhler–s Medizinal-Pflanzen-135.jpg
Taraxacum officinale (?)
(Trisetum flavescens)

(*) Vorkommen in der Flora-On für die Serra da Estrela registriert



Der Verband Cynosurion cristati  besteht aus mesophilen Weiden, die sich durch intensives Abgrasen von Vieh entwickeln, auf feuchten mesotrophen bis eutrophen leicht sauren bis neutralen Böden. Atlantisch-Zentraleuropäische und Alpin-Kaukasische Verbreitung, in thermo- bis orotemperatem subfeuchtem bis hyperfeuchtem Bioklima.
Folgende Spezies sind  für den Verband Cynosurion cristati charakteristisch (COSTA et al 2012):






3. Innerhalb der Ordnungen Holoschoenetalia vulgaris und Plantaginetalia majoris (siehe auch Habitate 6410, 6420) finden sich folgende Syntaxa (Verbände und Assoziationen) in der Serra da Estrela (Jan JANSEN 2002):





Die Ordnung  Holoschoenetalia vulgaris besteht aus mediterranen Weesen und Röhrichten auf feuchten und tiefen Böden
Für die Ordnung  Holoschoenetalia vulgaris sind dabei folgende Spezies charakteristisch (COSTA et al. 2012):



Die Ordnung Plantaginetalia majoris besteht aus mehrjährigen beweideten Trampelwiesen, auf sehr feuchtent, häufig zeitweise bewässerten Böden, mit Stickstoff (organisch und mineralisch) und Phosphat angereichert. In Gebieten mit mediterranem und gemässigtem Klima.
Für die Ordnung Plantaginetalia majoris sind folgende Arten charakteristisch (COSTA et al. 2012):



Der Verband Lolio-Plantaginion majoris besteht aus hygrophilen Wiesen auf feuchten, kompakten Böden und mit Stickstoff angereicherten Trampelweiden. Sie besitzen ein Eurosibirisches Optimum in thermo- bis orotemperatem Bioklima.
Für den Verband Lolio-Plantaginion majoris sind folgende Arten charakteristisch (COSTA et al. 2012):
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(*) Vorkommen in der Flora-On für die Serra da Estrela registriert



Der Verband Poion supinae besteht aus mehrjärigen Trampel- oder geweidetem Wiesen nahe von Viehtränken, bei supra- bis orotemperatem und oromediterranem Bioklima.
Für den Verband Poion supinae sind folgende Arten charakteristisch (COSTA et al. 2012):
Veronica serpyllifolia subsp. humifusa

(*) Vorkommen in der Flora-On für die Serra da Estrela registriert


Standorte zu den beschriebenen Rasen und Wiesen



Estrela_Standorte copy.jpg
Wiesen- und Rasen-Standorte, Serra da Estrela





    1. Rua dos Mercadores
Rua dos Mercadores (Annex 1, Na1-Na2)
Wiesen der Transhumanz mit kryogenem Einfluss (Nardus) Na1, Na2

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Rua dos Mercadores, Serra da Estrela

Geomorphologie/Geologie: Schlucht zwischen zwei Granitfelsen, gebildet durch die Differentialerosion einer Doleritader, zwischen Graniten von Covilhã (FERREIRA & VIEIRA 1999).
UTM: 29TPE1865
Höhe: 1800-1890 m
Neigung: 40-85º
Exposition:  ENE

Böden: Mng + Qg + Arg - Humische Leptosole, Von aus granitischen Gesteinen entstandenen Kambisolen bis zu Leptosolen und aus granitischem Gestein hervorgegangenem Ranker (CNROA 1989). Totale Bedeckung ca 30-95%, Kräuter ca 35-40%, Moose 20-95%.

Biogeographische Einheiten: Mediterrane Region, Westmediterrane Subregion, Provinz 'Carpetano-Ibérico-Leonesa’, Sektor ‘Estrelense’ (COSTA et al. 1999).

Vegetation: Artenreiche Nardus-Rasen auf Silikatböden der Montanzonen. Sie entsprechen den Rasen einer endemischen Gemeinschaft, dem Campanulo herminii-Festucetum henriquesii.

Repräsentative Gefässpflanzen:
Campanula herminii, Festuca henriquesii, Galium saxatile subsp. saxatile, Gentiana lutea subsp. aurantiaca Juncus squarrosus; Leontodon pyrenaicus subsp. cantabricus, Narcissus bulbocodium, Nardus stricta, Ranunculus bulbosus subsp. Alae, Saxifraga spathularis, Pedicularis sylvatica ssp. sylvatica, Sanionia uncinata Angelica major, Epilobium anagallidifolium.

Repräsentative Moose (A) und Flechten (B):
A - Bartramia ithyphylla, Bruchia vogesiaca, Bryum pallescens, Dicranum crassifolium, Pohlia cruda. Polytrichum alpinum, Rhizomnium magnifolium, Calypogeia muelleriana, Jungermannia hyalina, Scapania undulata, Philonotis seriata, Philonotis tomentella, Pohlia annotina, Rhizomnium punctatum, Sphagnum spp

Bioklimatologie: Tendenz zu supra- bis orotemperatem Bioklima mit (feuchtem) hyperfeuchtem Ombroklima  (COSTA et al.1999).

Bodennutzung/Entwicklung:
Verwitterungsprozesse verbunden mit cryoklastischen Kräften. Änderungen und Störungen sind auf exzessive Beweidung und Betrampelung durch das Weidevieh sowie durch die Passage des Viehs zur Hochebene der Serra im Rahmen der Transhumanz zurückzuführen. Auch Passage weniger Touristen und Wanderer. Die größte Bedrohung liegt jedoch in der Ablagerung und Ansammlung von Detritus und Giftstoffen durch den Strassenverkehr oberhalb der Schlucht.
.
Ökologischer Wert (A-Habitate; B-Geschützte Arten Natura2000; C-Rote Liste Bryophyten):

A - Habitat Natura 2000

6230*  Prioritärer Habitat

Habitat 6230 - Artenreiche Borstgrasrasen montan (und submontan auf dem europäischen Festland) (Formações herbáceas de Nardus, ricas em espécies, em substratos siliciosos das zonas montanas (e das zonas submontanas da Europa continental))
B - Geschützt Natura 2000
Bruchia vogesiaca
C - Rote Liste Kategorie: Selten - Gefährdet

Barbilophozia hatcheri, Calypogeia muelleriana, Lophozia wenzelii, Scapania subalpina, Bartramia ithyphylla, Bruchia vogesiaca, Bryum pallescens, Cynodontium jenneri, Kiaeria starkei, Polytrichum alpinum

Bei der Rua dos Mercadores handelt es sich um eine Fläche, die sich entlang einer Schlucht zwischen zwei enormen Granitfelsen (den Cântaros) befindet, von großem Interesse sowohl unter geomorphologischen (FERREIRA & VIEIRA 1999) als auch floristischen Aspekten, obwohl seit jeher verschiedenen Störungen ausgesetzt.
Sie befindet sich gleich unter dem Cântaro Magro, auf einer Höhe von 1800 - 1900 m, und hat sich durch cryoklastische Aktionen aus einer Doleritader entwickelt, wobei diese stärker verändert wurde als die umliegenden Granite, welche die Cântaros bilden (FERREIRA & VIEIRA 1999).
In langen Zeiträumen haben torrentielle Wasserströme in Verbindung mit Eis ihre geomorphologische Erscheinung verändert, wobei kleine Wasserströme und Schnellen sowie temporäre Quellen stetig dazu beitragen, die Bodenbedeckung , insbesondere den Nardus-Rasen und den mit Wasser gesättigten Torfboden, zu verändern.
An den steileren Hängen, wo die Schwerkraft größere Auswirkungen zeigt, bewirkt die Eisschmelze kleine Abbrüche, die den unterliegenden Boden freilegen. Diese natürlichen Kräfte verhindern die Sukzession von Rasen zu Gebüschen und zu den Klimaxwäldern. Ausser diesen abiotischen Faktoren, die sehr bedeutend zu sein scheinen, können Exzesse an Beweidung sowie Trittspuren des Weideviehs im Rahmen der Transhumanz zu den Störungen beitragen.
Die Rua de Mercadores ist in der Tat eine eine Schlucht, die seit jeher eine von riesigen Granitfelswänden flankierte Passage (Strasse) ist. Sie war eine Handelsroute in der Serra da Estrela - und heute bildet sie, ausser von einigen Touristen und Wanderern benutzt, den Pfad für einigen noch verbliebenen Viehtrieb zu den Hochebenen der Serra da Estrela im Rahmen einer fast schon historischen Transhumanz.

Der Grund der Schlucht ist dicht bedeckt mit Rasenspezies, die im allgemeinen saure Rasen bilden, dazwischen besonnte Kahlflächen mit kleinen temporären Rinnsalen. Stellenweise finden sich im oberen Teil der Rua de Mercadores auch Spezies, die charakteristisch für Schutthaldengesellschaften sind. Die Mehrheit der Spezies besitzt jedoch Affinitäten zu den Borstgrasrasen (Nardetea) und den Kalten Quellgemeinschaften (Montio-Cardaminetea).


Festuca henriquesii, Juncus squarrosus, Nardus stricta, Pedicularis sylvatica ssp. sylvatica und Sanionia uncinata als Teil einer Borstgrasengesellschaft (Nardetea) und Angelica major, Epilobium anagallidifolium, Philonotis seriata, P. tomentella, Rhizomnium punctatum in einer Quellgemeinschaft (Montio-Cardaminetea).
Die Stellung von Sagina saginoides, Veronica serpyllifolia ssp. langei und  Scapania undulata ist weniger eindeutig, denn sie können ebenso wie Carex echinata an Fließgewässern auftreten. Einige Arten treten auf Torfböden auf, können aber auch in den Borstgrasrasen erscheinen wie Aulacomnium palustre, Juncus squarrosus, Pedicularis sylvatica ssp. Sylvatica und Juncus effusus
All diese Elemente reflektieren nährstoffarme (oligotrophe) Lebensbedingungen, wobei die Präsenz von Juncus effusus jedoch auch Störungen im Boden sowie im Grundwasserspiegel, hervorgerufen durch einen Exzess an Beweidung und Eutrophierung, anzeigen kann (OBERDORFER 1990, WEEDA 1994).
Ausser am Grund solcher Schluchten können diese primären Rasengesellschaften auch an der Basis von grossen Granitblöcken oder den Cântaros beobachtet werden. Borstgrasrasen mit den gleichen Charakteristiken wie die der Rua de Marcadores können am Fuss des Cântaro Magro, des Cântaro Raso und bei Chancas gefunden werden.
In diesen Gebieten wurden auch einige interessante Moose gefunden, die den Festuca henriquesii-Rasen (Campanulo herminii-Festucetum henriquesii leontodontetosum cantabrici Jansen inéd.) pflanzensoziologisch zugeordnet werden können (siehe Erhebungen Tab. 1 (Na1)).
Zu den wichtigsten Moosen, die selten und/oder von Bedeutung für Schutzmassnahmen sind, zählen:  Bartramia  ithyphylla, Bruchia vogesiaca, Bryum pallescens, Dicranum crassifolium, Pohlia cruda, Polytrichum alpinum, Rhizomnium magnifolium.

Bartramia ithyphylla
Bruchia vogesiaca
Bryum pallescens
Dicranum crassifolium
Pohlia cruda
Polytrichum alpinum
Rhizomnium magnifolium


Andere Elemente, die nicht ausschließlich auf den Borstgrasrasen vorkommen, sondern häufiger auf Torflichtungen oder an Rändern von Nardus-Horsten oder selbst auf zerbröseltem Felsmaterial anzutreffen sind: Calypogeia muelleriana, Jungermannia hyalina, Scapania undulata, Philonotis seriata, Philonotis tomentella, Pohlia annotina, Rhizomnium punctatum, einige Sphagnum-Spezies eingeschlossen.

Calypogeia muelleriana
Jungermannia hyalina
Scapania undulata
Philonotis seriata
Philonotis tomentella
Pohlia annotina
Rhizomnium punctatum
Einige Sphagnum-Arten

Das Vorkommen und die Charakterisierung des Habitats von Bruchia vogesiaca, prioritäre Moos-Spezies des Annexes II des Dekrets 92/93/EEC des Europarates geht ebenfalls aus Tabelle 1 hervor, jedoch liegen die Erhebungen zeitlich teilweise schon weiter zurück, sodass der aktuelle Status der Verbreitung nicht gesichert ist.
Die einzigen Orte, an denen die Art rezent in Portugal nachgewiesen wurde, befinden sich im Gebiet des Naturparks und des Biogenetischen Schutzgebietes der Serra da Estrela, was die Dringlichkeit geeigneter Schutzmaßnahmen weiter unterstreicht.

    1. Nave de Santo António

Nave de Santo António (Annex 1, Na3)
Sommerweiden mit starker Beweidung (Nardus). Na3

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Nave de Santo António mit Borstgrasrasen (Nardetea). An den Rändern blühende Calluna-Heide

Geomorphologie/Geologie: abgeflachte Oberfläche - eingebettet zwischen der Hochebene von Torre und Penhas da Saúde, glaziale Ablagerungen und Moränen (FERREIRA & VIEIRA 1999).

UTM: 29TPE2164-29TPE2064

Höhe: 1530-1600 m.
Neigung: eben bis 10º

Böden:  Stbg + Pzmg
Organisch hydromorphe Böden - Torfböden mit zersetztem organischen Material. Auf Granit. Podsole - nicht hydromorph mit A2 gut entwickelt.  Aus granitischen Moränenablagerungen entstanden (CNROA 1989). Bedeckung ca 30-50%, Kräuter 30-40% und 0-60% Moose.

Biogeographische Einheiten: Mediterrane Region, Westmediterrane Subregion, Provinz ‘Carpetano-Ibérico-leonesa’, Sektor ‘Estrelense’ (COSTA et al. 1999).

Bioklimatologie: Klima möglicherweise mit Tendenz zur supramediterranen Stufe bei feuchtem bis hyperfeuchtem Ombroklima in Fortsetzung der Hochebene von Torre.

Vegetation: Karge Borstgraswiesen der Hochebene (Galio saxatilis-Nardetum,
Genisto anglicae-Nardetum, Teile des Fontinali-Ranunculetum lusitanici, einer amphibischen Assoziation, die in der Richtlinie 92/93/EEC des Europarates enthalten ist (JANSEN & SEQUEIRA 1999), einer Gesellschaft, die einer anderen Biogeographischen Einheit als der Mediterranen Region, nämlich den Gebirgsgemeinschaften der Eurosibirischen Region Portugals, angehört (dem Sektor ‘Geresiano Queixense’, Gerês, Peneda, Larouco, Cabreira und Larouco). (COSTA et al. 1999).

Repräsentative Gefässpflanzen:
Nardus stricta, Campanula herminii, Festuca henriquesii, Campanula herminii, Narcissus bulbocodium, Ranunculus alae, Galium saxatile, Juncus squarrosus und Potentilla erecta, Thymelaea coridifolia subsp. dendrobryum.



Repräsentative Moose (A) und Flechten (B):

A - Cephaloziella divaricata, Dicranum scoparium, Ceratodon purpureus, Hypnum cupressiforme s.l., H. jutlandicum, Polytrichum, Bryum alpinum, Eurhynchium striatum, Philonotis tomentella, Pohlia annotina, Polytrichum commune, Rac. elongatum
B - Cetraria islandica, Cladonia (C. cervicornis, C. coccifera s.s., C. fimbriata, C. furcata, C. glauca, C. gracilis, C. phyllophora, C. pyxidata, C. subulata). Coelocaulon
aculeatum, Platismatia glauca, Trapelia granulosa, Tuckermannopsis sepincola


Bodennutzung/Erhaltung:
Sommerweide im Rahmen de Transhumanz auf der Hochebene des Gebirges. In diesem teil des Gebirges sind die Auswirkungen auf die Bodenbedeckung besonders gravierend, einschließlich  touristischer Aktivitäten, die sehr stark sind.
Seit einigen Jahren sind die Borstgrasen durch Eutrophierung sehr beeinträchtigt worden. Der Tourismus sollte deshalb auf stark begrenzte Trajekte eingegrenzt werden. Auch die Beweidung muss zur bestmöglichen Erhaltung der Rasen den Notwendigkeiten angepasst und Feuer an den umliegenden Hängen besser kontrolliert werden.


Ökologischer Wert (A-Habitate; B-Geschützte Arten (Natura2000); C-Rote Liste Bryophyten):

A - Habitate Natura 2000

Fragmente des Fontinali-Ranunculetum lusitanici, einer amphibischen Gemeinschaft
B - Natura 2000 Spezies
(extrem seltene Spezies, die in Portugal nur für dieses Gebiet nachgewiesen ist)
C - Rote Liste Moose
Racomitrium hespericum
(endemisch für die Iberische Halbinsel)

Die Nave de Santo António entspricht einer der größten Borstgrasflächen des Gebirges (Galio-Nardetum, Malato-Beliz 1955), wobei die weniger beweideten Abschnitte durch Calluna-Heiden begrenzt werden. In der Tat wirkt sich Beweidung positiv auf das Borstgraswachstum aus. Die kleinen Quellflüsschen am Grunde der Nave beherbergen Fragmente des  Fontinali-Ranunculetum lusitanici. Die gesamte Fläche der Nave, insbesondere die Depressionen ist mit Borstgras bedeckt und dient der Beweidung ab Frühlingsende bis Ende Oktober. Die Nord-, Ost und Westflanken sowie umliegende Hänge sind mit Calluna-Heide und/oder Erica australis-Heide (Junipero-Ericetum Malato-Beliz 1955) bestanden.
Diese Arten sind nach PINTO DA SILVA & TELES (1999) zerstörerische Elemente der Borstgrasrasen. Als Beispiele dieser Gemeinschaften dienen hier einige Erhebungen in Richtung Poio do Judeu oder des Espinhaço do Cão. In diesem Gebiet existiert Narcissus asturiensis, prioritäre Spezies des Annex II des Dekrets 92/93/EEC.  Die Calluna-Heide (Potentillo Callunetum) wird ersetzt durch Wacholder-Heiden mit Erica australis (Junipero Ericetum). In den Abbrüchen und Lichtungen letzterer Gemeinschaft können einige fragmentierte Wiesengesellschaften des Koelerio-Corynephoretea erscheinen.
Zu bemerken ist noch, dass am Grund der Nave de Santo António eine extrem seltene Pflanze,  Thymelaea coridifolia subsp. dendrobryum, erscheint. Bisher ist sie in Portugal nur für diesen einen Standort nachgewiesen  (JANSEN 1994, p. 293, PEDROL 1997 Thymelaea Mill. in: CASTROVIEJO et al. 1997).



Was die bryologische Komponente anbetrifft, lässt sich zunächst feststellen, dass diese Rasen relativ arm an Moosarten sind. Weiterhin handelt es sich um ziemlich verbreitete Arten und weniger charakteristische Arten als auf den Festuca henriquesii-Rasen.
Dagegen existiert hier eine sehr interessante und reiche  Flechtengesellschaft, die kleine Mikrohabitate an der basis von Calluna vulgaris- und Erica australis-Gebüschen in durch Beweidung offenen Räumen besetzt - unter anderem die Arten: Cetraria islandica, diversas espécies de Cladonia (C. cervicornis, C. coccifera s.str., C. fimbriata, C. furcata, C. glauca, C. gracilis, C. phyllophora, C. pyxidata, C. subulata), Coelocaulon aculeatum, Platismatia glauca, Trapelia granulosa und Tuckermannopsis sepincola.
In de Tat sind die Rasen der Nave einem großen Druck durch den in den letzten Jahren erlebten Tourismus und die dadurch erfolgte Eutrophierung ausgesetzt worden. Dazu hat sicherlich auch die Installation und der Betrieb von zahlreichen illegalen Ferien-Holzhütten seit den 60-iger Jahren auf der Nave beigetragen, die jedoch im Rahmen der Schutzmassnahmen wieder abgebaut werden mussten.
    Die größte Diversität ist zu beobachten, wenn sich eine kleine amphibische Gesellschaft des Fontinali-Ranunculum lusitanici mit Arten wie Fontinalis antipyretica, Warnstorfia fluitans, Scapania undulata und einigen Sphagnum-Spezies in den kleinen Quellflüsschen der Nave installiert. Diese Gesellschaften sind jedoch durch Eutrophierung und Exzess an Beweidung besonders gefährdet. Folgende Arten wurden hier vorgefunden: Bryum alpinum, Eurhynchium praelongum, Eurhynchium striatum, Philonotis fontanum, Philonotis tomentella, Pohlia annotina, Polytrichum commune, Racomitrium aciculare, Racomitrium lamprocarpum, Marsupella sphacelata, Scapania subalpina, Scapania undulata, Sphagnum auriculatum, Sphagnum subnitens. Ein iberischer Endemismus, Racomitrium hespericum, wurde im Poio do Judeu vorgefunden, wobei diese Art in den kleinen feuchten Blöcken bis zur Nave da Mestra häufig ist.







    1. Sabugueiro

Sabugueiro (Annex 1, Pa1)
Beweidete Wiesen mit Rotationssystem Pa1
Sabugueiro, Serra da Estrela

Geomorphologie/Geologie:
Hang nordöstlich von Sabugueiro, aus Seia-Granit gebildet (FERREIRA & VIEIRA 1999).
UTM: 29TPE1675-29TPE1775


Höhe: 1200-1350 m.
Neigung: 15-20º mit durch den Menschen abgeflachten Terrassen
Exposition: Ost

Böden: Pg(d) + Qg + Sblu + Alu - Nicht humische Leptosole - aus Graniten entstanden. Humische Leptosole - Paralithosole oder Ranker, aus Graniten. Inzipiente Böden - Kolluvisole, nicht kalkhaltig, humisch, von leichter Textur. Inzipiente Böden - Moderner Alluvialboden, nicht kalkhaltig, humisch, von leichter Textur.

Biogeographische Einheiten:
Mediterrane Region, Westmediterrane Subregion, Provinz ‘Carpetano- Ibérico-Leonesa’, Sektor ‘Estrelense’ COSTA et aI.(1999).

Vegetation: Helianthemetea und Stellarietea, die invasiv in den angebauten Feldern, in diesem Fall Roggenfelder, sein können. Ginsterfelder (Cytisus multiflorus und
Cytisus striatus), die häufig Feuern ausgesetzt sind; an den feuchteren Hängen entwickeln sich Genista florida-Felder.

Bioklimatologie: Das Klima gestaltet sich wahrscheinlich in der Nähe von supra-temperat bei feuchtem bis hyperfeuchtem Ombroklima COSTA et al. (1999).

Das Untersuchungsgebiet kann als Beispiel für ein extensives Bewirtschaftungssystem dienen, welches als Rotationssystem bezeichnet werden kann. Es befindet sich nördlich von Sabugueiro, auf einer Höhe von ca 1.200 m NN, an einem Hang mit nordöstlicher Exposition. Der Hang ist relativ trocken und mit Gebüschen bestanden, zum großen Teil aus häufig dem Feuer ausgesetzten Ginsterbeständen (Cytisus multiflorus und Cytisus striatus) bestehen; an den feuchteren Hängen bilden sich Genista florida-Felder aus. Diese Ginstergebüsche werden geschnitten und dienen in den Stallungen als Unterlage für das Vieh, um später als Dünger den Böden der Äcker oder Gemüsegärten zugeführt zu werden.
   
Andererseits findet in den Ginstergebuschen eine mehr oder weniger kontinuierliche Beweidung statt, die eine Ansiedlung von Pioniervegetation von Rasen oder annuellen Kräutern  in den Lichtungen begünstigt. Diese Pioniervegetation, die größtenteils den Klassen Helianthemetea und Stellarietea angehört, kann sich invasiv in den kultivierten Feldern, in diesem Fall den Roggenfeldern (port. searas de centeio), installieren. Dieses Rotationssystem ist typisch für den gesamten Roggenanbau im Gebirge. Der Roggen wird im allgemeinen auf gut drainierten Böden an leicht geneigten Hängen, auf Terrassen oder kleinen Flächen angebaut. Im Anschluss an den Roggenanbau erscheinen einige Moosarten zusammen mit nicht allzu hoher oder kompakter Vegetation, insbesondere Gräser wie Holcus mollis, Agrostis castellana, Festuca rubra s.l.. Auf den Roggenparzellen können sich einige akrokarpe Pionier-Moose wie Bryum radiculosum, B. torquescens, Ceratodon purpureus, Funaria hygrometrica, Pleuridium acuminatum, Polytrichum spp. installieren.
    In den feuchteren Depressionen sowie den unteren Hanglagen können sich teilweise bewässerte und zeitweise beweidete Wiesen ausbilden, obwohl diese Bewässerung heute sehr selten geworden ist.   
    Das Vieh dieser Region kann aus Schafen und Ziegen bestehen und die Weiden schliessen therophytische und mehrjährige Vegetation, häufig von Agrostis castellana oder Holcus mollis dominierte Vegetation entsprechend der Zyklen der Gebüsche und Rasen, ein. Der Roggen wird im Winter und im Frühjahr ausgesät, und die jungen Pflanzen vor Beweidung geschützt. Nach dem Schnitt jedoch werden die Roggenfelder extensiv und während des ganzen Jahres beweidet, wie es in einigen Regionen zumindest am häufigsten praktiziert wird.

Im Rotationszyklus des extensiven Roggenanbaus wurden folgende Nutzungsflächen nebeneinander im Gebiet angetroffen (Beschreibung nach CATARINO, F et al. 2001 p. 28) :






  1. Roggenfeld (port. seara de centeio) in einer ersten Phase, nachdem der Boden gepflügt und der Roggen vor weniger als einem jahr ausgesäht wurde. Anzumerken ist, dass die Bauern beim Pflügen der Felder Stallmist unterpflügen, da die Böden an und für sich sehr nährstoffarm und oligotroph sind. Da sich die Felder auf abschüssigem Terrain befinden, werden Nährstoffe zur Basis des Feldes geschwemmt, die bei einem erhöhten, permanenten Grundwasserspiegel die Möglichkeit zur Entwicklung von nitrophilen Arten wie Juncus sp. in den Randgebieten bildet (a).
  2. Roggenfeldfläche im Ruhezustand, nach der Zeitdauer eines Jahres (nach Pflanzenaufnahmen/relevés zu urteilen). Diese Rasen dienen der Beweidung und die Herden benutzen sie mit einiger Regelmäßigkeit, wobei mehr als 40 Tiere pro Tag die Fläche beweiden können. Auf diesen Feldflächen wurden vor mehr als 20 Jahren Kartoffel angebaut.
  3. Roggenfeldfläche im Ruhezustand, nach zwei Jahren (nach Pflanzenaufnahmen). Diese Flächen dienen als Weiden, die von den Herden mit einiger Regelmäßigkeit besucht werden, wobei ca 40-50 Tiere am Tag die Fläche beweiden können.
  4. Aufgegebene Roggenfeldfläche, möglicherweise nach 3-4 Jahren (nach Pflanzenaufnahmen). Zu bemerken ist das Auftreten von Gebüsch an einigen Stellen mit Beginn der Ansiedlung von Geissklee (Cytisus) und Ginstern (Genista), die Pflanzen schon von einiger Größe. Es ist das erste Stadium der Entwicklung von Gebüschen an kühlfeuchten Stellen, wo auch Adlerfarn (Pteridium aquilinum) und einige Moosarten feuchter Biotope wie Brachythecium albicans und Polytrichum commune gedeihen. Sie scheinen weniger beweidet zu sein. Diese Gebüsche entwickeln sich mit der Zeit und werden zu Flächen, die Buschfeuer propagieren, wenn keine Schnitte für die Verwendung als Unterlagen in den Stallungen erfolgen. Diese Praxis wird jedoch zunehmend seltener, besonders von Feldern, die fernab der urbanen Zonen und Behausungen liegen.
  5. Feuchte Wiese am Rand eines Wasserlaufes. Eine fast natürlichen Wiese, mit an Nährstoffen reichen und gut durchfeuchteten Böden. Mit interessanten Arten, jedoch im allgemeinen floristisch arm. Scheint wenig beweidet und vom Vieh mehr zur Passage benutzt zu werden.
  6. Der Wasserlauf im Untersuchungsgebiet besaß ein kleines Wasserrückhaltebecken aus Zement, wo die übliche hygrophile Vegetation, jedoch weniger artenreich als an anderen Standorten wie z.B. dem Wasserfall Cascata de Fervença bei Sabugueiro, vorgefunden wurde. Am Flusslauf und in der Nähe der Wiesen wurden folgende Moos-Arten identifiziert: Brachythecium rivulare, Eurhynchium striatum, Mnium hornum; Pellia epiphylla, Plagiomnium affine, Rhizomnium punctatum.


Im Rahmen der Transhumanz können die Hirten das Vieh in den tiefer gelegenen Gebieten auf gemietete oder eigene Weiden wie die der Senhora do Desterro oder Sta Marinha treiben.
      
Die Region von Sabugueiro ist ein gutes Beispiel für eine traditionelle Bewirtschaftung im Nordwesten und des mittleren Gürtels der Serra da Estrela, wobei sie ebenfalls einer wichtigen Region in der Herstellung des berühmten Schafskäse der Serra da Estrela (Queijo da Serra da Estrela) entspricht.
Sie nimmt somit eine wichtige Stellung in der Weidewirtschaft ein und kann als die ausgeglichenste Bewirtschaftungszone der Serra mit der größten Anzahl von Subprodukten angesehen werden - Roggen für die Herstellung von Brot, Tiere für die Fleischlieferung und Herstellung Wurstwaren, die Milch für die Käseherstellung. Praktisch werden sämtliche Roh- und Reststoffe ohne Abfallproduktion verwendet.
(Dennoch scheint auch diese traditionelle Bewirtschaftung bedroht, da sich immer mehr Menschen dieser Region dem Tourismus zuwenden und nach Aussagen von Hirten der Hirtenberuf und die Haltung von Schafen und Ziegen, z.T. wegen erheblicher staatlicher und strenger Hygiene-Auflagen, aber auch, weil besonders junge Menschen den anstrengenden Hirtenberuf im Rahmen der Transhumanz nicht mehr ausüben wollen, in den letzten Jahrzehnten dramatisch (bis zu 50%) zurückgegangen sein soll. Neuerdings wurde auch die Einführung von Rindvieh und der Auftrieb dieser Tiere auf die Hochebene beobachtet. Nicht zertifizierter minderwertiger “Queijo da Serra da Estrela” wird deshalb wohl immer häufiger mit Kuhmilch verschnitten und unkundigen Touristen am Straßenrand und in den Verkaufsständen der Serra angeboten. Außerdem sind die Folgen der Beweidung durch Kühe für die Nardus-Rasen wohl bisher kaum abzuschätzen.)
Corpus delicti” - Kuhfladen auf Nardus-Rasen in der Nähe der Lagoa da Salgadeira, Serra da Estrela.

Identifizierte Moosarten:
Bryum alpinum, Ceratodon purpureus, Bryum radiculosum, Ceratodon purpureus, Funaria hygrometrica, Pleuridium acuminatum, Polytrichum juniperinum, Bryum torquescens, Ceratodon purpureus, Pleuridium acuminatum, Brachythecium albicans, Bryum elegans, Ceratodon purpureus, Polytrichum commune, Polytrichum juniperinum

    1. Videmonte


Carro de vacas
Heuwagen in Videmonte

Videmonte (Annex 1, Pa2, Mo) Heuwiesen  im Gebirge  (Pa2, Mo)
Geomorphologie/Geologie: Schiefer-Grauwackekomplex, Formation von Rosmaninhal-Schiefer (FERREIRA & VIEIRA 1999).
UTM: 29TPE3687

Höhe: 1040-1050 m.
Neigung: 15-20º
Exposition: Süd

Böden: Qg + Mng + Arg - Para-Lithosole oder Ranker aus Graniten entstanden. Nicht humische Leptosole, wenig saturiert, aus Graniten entstanden.

Biogeographische Einheiten:  Mediterrane Region, Westmediterrane Subregion, Provinz ‘Carpetano-Ibérico-Leonesa’, vielleicht mehr an den Sektor ‘Lusitano-Duriense’ des Superdistrikts ‘Altibeirense’ gebunden COSTA et ai. (1999).

Vegetation:  Wiesen (lameiros) des Molinio-Arrhenatheretea, mit Gemeinschaften des Isoeto-Nanojuncetea, welche Mikrohabitate besetzen können. In den feuchteren Gebieten entwickelt sich die Vegetation des Scheuchzerio-Caricetae Fuscae.

Repräsentative Gefässpflanzen:
Holcus mollis, Agrostis castellana, Plantago lanceolata, Ranunculus alae, Festuca ampla, ScilIa beirana e Serapias cordigera

Repräsentative Moose (A) :
Bryum alpinum, Cephaloziella stellulifera, Fossombronia wondraczekii, Philonotis tomentella, Pleuridium acuminatum, Polytrichum commune

Bodennutzung/Erhaltung:
Semi-natürliche oder mit Gras von Videmonte (Agrostis castellana) gesäte und mit Stallmist gedüngte Heuwiesen.  Im Herbst kann die Wiese abgebrannt werden. Das Vieh betritt die Wiese, wenn zartes Gras vorhanden ist. Das Heu wird im Mai für die spätere Verfütterung geschnitten. Ab diesem Zeitpunkt kann die Wiese betreten.

Ökologischer Wert (A-Habitate; B-Geschützte Arten (Natura2000); C-Rote Liste Bryophyten):
B - Ohne besonders schützenswerte Spezies
C - Ohne Arten der Roten Liste. Einige Arten mehr mediterran oder ozeanisch-mediterran.

Bioklimatologie:  Klima wahrscheinlich mit supramediterraner Tendenz bei subfeuchtem Ombroklima, zu einem grossen Teil am östlichen Hang der Serra da Estrela (COSTA et al. 1999).

Die Umgebung von Videmonte ist exemplarisch für die nördliche Hochebene der Serra da Estrela. Sie repräsentiert ein agro-pastorales System mit großen Ähnlichkeiten zu den anderen Gebirgsregionen der Gebirge Nordportugals, wie in der Serra de Montemuro (CARDOSO DOMINGOS 1984), Alvão und Gerês. Jedoch sind Vinikultur und Anbau von Mais in der Region von Videmonte seltener anzutreffen.
    Die bewässerten Heuwiesen der Molinio-Arrhenatheretea dieser Region können exemplarisch für die Serra da Estrela beschrieben werden. Obwohl auf einer Höhe von ca 1000 m NN eine Region mit mediterranen Charakteristiken, besitzt die Vegetation viele Affinitäten zu Eurosibirischen Gebieten. In den weniger drainierten und feuchteren Gebieten siedeln sich kleinwüchsige caespitöse Heliophyten des Scheuchzerio-Caricetae Fuscae (RIVAS MARTINEZ et al. 2000) wie Agrostis canina, Carex demissa, Carex echinata, Carex nigra subsp. lusitanica, Epilobium palustre und  Viola palustris subsp. juressi an.


Das niedrige Angebot an Nährstoffen in Verbindung mit einem aktiven Bewässerungssystem bietet die idealen Voraussetzungen für die Ansiedlung von Gemeinschaften des Isoeto-Nanojuncetea, die Mikrohabitate innerhalb der Wiesen besetzen können (siehe JANSEN & SEQUEIRA 1999). Diese kleinen Biotope sind in Natura 2000 als prioritär schützenswert eingetragen.
Einige Moosarten mit mehr mediterranen oder mediterran-ozeanischen Vorlieben wie Bryum alpinum, Cephaloziella stellulifera, Fossombronia pusilla, Fossombronia wondraczekii, Philonotis tomentella und Pleuridium acuminatum können für diese Mikrohabitate verzeichnet werden.

Bryum alpinum
Cephaloziella stellulifera
Fossombronia pusilla
Fossombronia wondraczekii
Philonotis tomentella
Pleuridium acuminatum

Diese Wiesen sind eben oder besitzen eine leichte Neigung; sie sind häufig am unteren Hang durch kleine Flüsschen mit Galeriewäldern mit Weidenarten (Salix spec.) und Schwarzerlen (Alnus glutinosa) begrenzt. An den Ufern dieser Flüsschen bildet sich eine typische Bryophytenflora überfluteter Böden aus . Obwohl diese Taxa unter taxonomischen Gesichtspunkten nicht besonders interessant sind, sind sie dennoch extrem wichtig zur Stabilisierung der Ufer, wobei einige Taxa sehr empfindlich auf Eutrophierung reagieren. Es wurden hier einige häufig zu verzeichnende Arten wie Calypogeia azurea, Pellia epiphylla, Scapania undulata, Bryum pseudotriquetrum, Eurhynchium praelongum, Fissidens curnovii, Heterocladium heteropterum, Mnium hornum, Plagiomnium affine, Rhizomnium punctatum und die Art Eurhynchium striatum, die das letzte Mal von HENRIQUES 1889  für die Estrela verzeichnet wurde, angetroffen bzw. wiederentdeckt.
    Die halbnatürlichen Wiesen werden von den Hirten angemietet und mit Agrostis castellana besät, nachdem sie zuvor mit Stallmist gedüngt wurden. Die Hirten besitzen zwischen 50-120 Schafe, mit denen sie keine Transhumanz praktizieren und die sie auf den angemieteten Wiesen weiden lassen oder sie mit Heu der Wiesen versorgen. Aus der Milch produzieren sie reinen Schafskäse, pro Wiese ca 2-3 Käse am Tag. Einige der Wiesen wurden früher (vor ca 15 Jahren) noch als Kartoffelfelder benutzt. Diese Felder wurden aufgegeben und werden heute als Heuwiesen genutzt.





    1. Loriga
Loriga (Annex 1, Pa3)
Gesäte Wiesen (lameiros) in einem Terrassensystem Pa3

DSCN1280.JPG

Geomorphologie/Geologie: V-förmiges Tal in einer Verwerfung von Seia-Graniten (FERREIRA & VIEIRA 1999).


UTM: 29TPE1164
Höhe: 650 m
Neigung: 15-20°
Exposition: Nordwest bis West

Böden: Pg - Nicht humische Leptosole, ein wenig insaturiert, normal, aus Graniten entstanden.


Biogeographische Einheiten: Mediterrane Region, Sektor ‘Divisório Português’ des Superdistriktes ‘Beirense Litoral’ (COSTA et al. 1999) mit mesotemperatem Klima. Es handelt sich um eine komplexe Region mit einem biogeographischen Optimum der thermophilen Stieleichenwäldern (Quercus robur), wobei sich in geschützten Tälern an ihren Rändern die Portugiesische Lorbeerkirsche (Prunus lusitanica) hinzugesellen kann.


Vegetation: Wiesen (lameiros) des Molinio-Arrhenatheretea mit nitratverträglichen Pflanzengemeinschaften und Juncus-Arten. Wenn aufgegeben, installieren sich die Ginster (Geißklee) -Arten Cytisus multiflorus und C. striatus.

Repräsentative Gefässpflanzen:
Artenarme Wiesen mit Agrostis castellana, A. truncatula, Holcus lanatus, Dactylis glomerata und Plantago lanceolata.




Repräsentative Moose (A):
Bryum alpinum
Bryum capillare
Bryum rubens
Ceratodon purpureus
Hypnum cupressiforme
Polytrichum juniperinum
Rhynchostegium megapolitanum


Bodennutzung/Erhaltung:
Wiesen auf Terrassen, die mit Mais, Kartoffel und Bohnen angebaut oder für Viehfutter (Mais) kultiviert wurden. Mit Stallmist gedüngt. Während des Winters von Schaf- oder Ziegenböcken beweidet. In letzter Zeit als Heuwiesen verwendet. Im Sommer wird Transhumanz praktiziert. Düngung der Wiesen wahrscheinlich nur mit Kunstdünger.


Ökologischer Wert (A-Habitate; B-Geschützte Arten (Natura2000); C-Rote Liste Bryophyten):

B - Ohne besonders schützenswerte Pflanzen.
C - Ohne Rote Liste - Arten

Verschiedene nitrophile Spezies wie:
Bryum rubens
Ceratodon purpureus
Rhynchostegium megapolitanum



Bioklimatologie: Mit Affinität zu mesomediterranem und feuchtem Ombroklima, wie bei einem grossen Teil des Nordwesthanges der Serra da Estrela (COSTA et aI.1999).



Im Gebiet von Loriga, an der nordwestlichen Flanke der Serra da Estrela, wurden die Wiesen terrassenförmig angelegt. Bei relativ niedriger Höhe ist das Klima sehr viel milder als in anderen Teilen der Serra da Estrela. Die relativ steilen Hängen erforderten eine Anlage von Stufen oder Terrassen, um Wein- und Olivenanbau zu ermöglichen. Auf der Mehrzahl der Terrassen wird Gras kultiviert, welches das ganze Jahr über für das Vieh verwendet wird. In der Nähe der Siedlung werden einige Terrassen als Gemüsegärten genutzt.
Es existiert in Loriga ein Rotationssystem wie in Sabugueiro und Videmonte, wobei jedoch nach dem Anbau von Getreide (normalerweise Roggen und Hafer) die Anlage der Wiese mit oder ohne Beweidung durch Schafe und Ziegen erfolgt. Ein gut entwickeltes Bewässerungssystem dient der Versorgung mit Wasser.
    In den Arbeiten von COSTA et al. (1999) wird darauf hingewiesen, dass Affinitäten zwischen der Vegetation der ‘Luso-Estremadurensischen’ Provinz und  der des Sektors ‘Estrelense’ der  ‘Carpetano-Ibérico-Leonesischen’ Provinz bestehen.
Das V-Tal von Loriga, welches sich entlang einer Verwerfung von Seia-Graniten erstreckt, besteht in seinem unteren Teil aus dem Endabschnitt einer ehemaligen Gletscherzunge, einer Vergletscherung der des oberen Teils der Estrela im Quartär.
Auf einer Höhe unter 800-900m, wie dem Ort der beschreibung dieser Wiesen, existieren teilweise sehr geschützte Stellen, an denen unter phytogeographischem Gesichtspunkt ökologisch kontrastierende Pflanzenspezies angetroffen werden können. Zum Beispiel wurden hier 2 Moosarten angetroffen, Lejeunea lamarcerina und Thamnobryum maderense  (GARCIA & SÉRGIO 2000), die sonst nur exklusiv auf den Makaronesischen Inseln vorkommen. Die Wiesen der Terrassen sind jedoch in ihrer Florenzusammensetzung durchweg relativ eintönig und von geringer Biodiversität.
Auf diesen Wiesenflächen wurden vor 20 Jahren noch Mais, Kartoffel und Bohnen angebaut, wobei sie in der letzten Phase der Bewirtschaftung mit Mais für Viehfutter bepflanzt wurden. Sie wurden ausschließlich mit Stallmist gedüngt und im Winter beweidet. Obwohl niemals mit dem Traktor bearbeitet, wurden sie von Ochsengespannen umgepflügt und bearbeitet. In jüngerer Zeit wurden die Wiesen für die Winterfütterung gemäht, die Parzellen jedoch nach dem Schnitt und während der Wachstumsphase des Grases frei von Beweidung. In einigen Parzellen bildet sich Gebüschvegetation, normalerweise Ginster, wobei diese anscheinend aufgegebenen Wiesen von Zeit zu Zeit geschnitten und abgebrannt werden.
Im Sommer wird Transhumanz praktiziert, wobei das Vieh von Mai bis Oktober auf die Hochebenen des Gebirges (Allmende-Gebiet) oder in darunter gelegene Täler getrieben wird.




Annexe



A - Phytosoziologische Tabellen

Annex 1 (Na)

Pflanzenerhebungen auf Borstgrasrasen Nardetea Na1 (Erhebungen 1-25), Na2 (Erhebungen 26-33), Na3 (Erhebungen 34-54) und Na4 (Erhebungen 55-57) mit Angabe derjenigen, die im Nave de Santo António und der Rua dos Mercadores gemacht wurden (Jan JANSEN)


Spezies
Na1
Na2
Na3
Na4



Annex 1 (Mo)

Pflanzenerhebungen auf Wiesen (lameiros) des Molinio-Arrhenatheretea - Mo1, Mo2 und Mo3 (58 Erhebungen) mit Angabe derjenigen,  die in Videmonte und in Sabugueiro gemacht wurden

Spezies
Mo1
Mo2
Mo3




     Andere Erhebungen (Outros levantamentos)




Annex 1 (Pa)

Pflanzenerhebungen auf Weiden. Sabugueiro (S) (Rotationssystem Pa1); Videmonte (V) (bewässerte Heuwiesen Pa2); Loriga (L) (Terrassensystem Pa3).




B. Vorläufige Liste der Grasland-Gemeinschaften (Syntaxa) der Serra da Estrela (Aus: Jan JANSEN (2002)


(Syntaxa: Jan JANSEN (2002). Phytosoziologische Beschreibungen: RIVAS-MARTINEZ et al. (2002))


VIb. WEST-MEDITERRANEAN OROPHILOUS SILICICOLOUS VEGETATION
Classe  FESTUCETEA INDIGESTAE Rivas Goday & Rivas-Martínez 1971

Supra to cryoromediterranean and submediterranean, zonal in supratimberline and secondary at lower altitudes, silicicolous geliturbate graminoid and dwarfchamaephyte grassland-like communities, on ranker or cambisols without histic or gleyic properties, in Mediterranean West Iberian Peninsula and North African Rif mountains. High altitude Iberian ranges mostly zonal (Festucetalia indigestae) [oro and cryorotemperate siliceous Nevadensian (Nevadension purpureae: Nevadensienion purpureae = cryoromediterranean Sierra Nevada, Thymenion serpylloidis = oromediterranean Sierra Nevada and Filabres), oro and cryorotemperate Central and Oroiberian ranges (Minuartio-Festucion curvifoliae), oro
and cryorotemperate Orocantabric, Bercian-Sanabriensean and Estrelensean high mountains (Teesdaliopsio-Luzulion caespitosae)]; supra to lower oromediterranean dry to humid central, west and south Iberian secondary dwarf-chamaephyte grassland-like on siliceous and geliturbate shallow soils (Jasiono sessiliflorae-Koelerietalia crassipedis) [siliceous metal rich and serpentine rocks mostly Trasosmontanean (Armerion eriophyllae), wide Mediterranean West Iberian and related Betic and Mediterranean Central Iberian high plateau and mountains (Hieracio castellani-Plantaginion radicatae). Western Mediterranean.
VII. GRASSLAND AND MEADOW VEGETATION
VIIa. THEROPHYTIC GRASSLANDS
Classe TUBERARIETEA GUTTATAE (Br.-Bl. in Br.-Bl., Roussine & Nègre 1952) Rivas Goday & Rivas-Martínez 1963 nom. mut. propos.
[Helianthemetea guttati]

Pioneer spring and early summer ephemeral plant communities dominated by non nitrophilous annual short herbs and grasses, thermo to lower oromediterranean xeric and pluviseasonal, also spread in thermo to supratemperate in Mediterranean Region, but localized only in dry or initial soils inside the Eurosiberian Region mostly in submediterranean or steppic territories. Acidophilous or calcifugous communities (Tuberarietalia guttatae) [thermo to lower supramediterranean on sandy-loamy soils (Tuberarion guttatae: Tuberarienion guttatae = sandy-loamy soils, Sedenion caespitosi = very shallow soils), supramediterranean and meso-supratemperate in Eurosiberian and Catalan-Valencian (Thero-Airion), supra to lower oromediterranean in Mediterranean West Iberian and local on poor soils in Mediterranean Central Iberian (Molineriellion laevis), meso to lower oromediterranean succulent ephemere therophytic communities on very shallow and initial soils of cohesive siliceous rocks in Mediterranean West Iberian and related Iberian territories (Sedion pedicellato-andegavensis)]; deep sandy soils and coastal or continental paleodunes in Western Mediterranean (Malcolmietalia) [meso-lower supramediterranean semicontinental Mediterranean West Iberian (Corynephoro articulati- Malcolmion patulae), thermo-mesomediterranean euoceanic Mediterranean West Iberian and Coastal Lusitan-Andalusian (Hymenocarpo hamosi-Malcolmion trilobae)]; calcium carbonate, clayey, gypseous, dolomite, serpentine or mafic rich soils in Mediterranean and southern Eurosiberian (Brachypodietalia distachyi) [thermomediterranean semiarid Murcian-Almeriensian (Stipion capensis), ephemere in gypseous bare soils (Sedo-Ctenopsion gypsophilae), dolomite, serpentine or mafic rich soils mostly in Betic biogeographical province (Omphalodion commutatae), thermo to supramediterranean pluviseasonal or thermo-mesotemperate mostly submediterranean on calcium carbonate or clayey soils (Brachypodion distachyi)]; coastal dunes with moving sand and wind salt spray, Mediterranean and Cantabrian-Atlantic (Cutandietalia maritimae) [Balearic-Catalan-Provençal and the rest of Thyrrhenian coast (Alkanno-Maresion nanae), Coastal Lusitan-Andalusian, Betic, Murcian-Almeriensian and Tingitanian coast (Linarion pedunculatae), Canarian (Ononidion tournefortii)]. North African-Eurasiatic.
VIIb. PERENNIAL XEROPHYTIC AND MESOPHYTIC GRASSLANDS
Classe FESTUCO-BROMETEA Br.-Bl. & Tüxen ex Br.-Bl. 1949

Anthropogenic grazed baso-neutrophilous or a bit acidophilous mesophytic or slightly xerophytic nutrient-rich pastures largelly covered by perennial grasses, meso-supratemperate submediterranean and meso-supramediterranean, dry to humid, oceanic to subcontinental steppic, Eurosiberian and Western Mediterranean, growing on deep rich and well drained soils without gleyic properties. Atlantic, Mid-European, Alpine-Pyrenean, Appenine and Oroiberian, meso-supratemperate oceanic subhumid-humid and submediterranean non steppic, closed short-grass pastures (Brometalia erecti) [Cantabrian-Atlantic, Orocantabric, Pyrenean and Oroiberian mesophytic grasslands (Potentillo montanae-Brachypodion rupestris: Potentillo montanae-Brachypodienion rupestris = baso-neutrophilous calcicolous, Chamaespartio-Agrostienion capillaris = some what acidophilous often silicicolous), Pyrenean and Oroiberian meso-xerophytic, often submediterranean, cryoturbated (Teucrio pyrenaici-Bromion erecti)]; Western Mediterranean and Alpine-Pyrenean meso-supramediterranean and meso-supratemperate submediterranean dry-subhumid oceanic or semicontinental tall grass pastures on basophilous to neutrophilous deep soils (Brachypodietalia phoenicoidis) [Western Mediterranean meso-supramediterranean oceanic usually on deep clayey soils (Brachypodion phoenicoidis), Alpine-Pyrenean meso-supratemperate submediterranean semicontinental mostly on calcareous soils (Artemisio albae-Dichanthion ischaemi)]. Western Mediterranean, Alpine-Caucasian.
Classe KOELERIO-CORYNEPHORETEA Klika in Klika & V. Novák 1941

Meso-supratemperate and meso-supramediterranean pioneer open perennial drougth-stressed grasslands, rich in ephemerous therophytes, spread in oceanic and subcontinental Eurosiberian and Western Mediterranean pluviseasonal territories, growing on initial sandy or sandy-skeletal nutrient poor soils (Corynephoretalia canescentis) [sublittoral and internal temperate and mediterranean (Corynephorion canescentis), coastal temperate pioneer sand dunes (Koelerion arenariae)]. European Holarctic.
Classe POETEA BULBOSAE Rivas Goday & Rivas-Martínez in Rivas-Martínez 1978

Western Mediterranean oceanic thermo- to supramediterranean upper semiarid to humid pastures, produced by adequate sheep pasture, grazed and manured, dominated by dwarf perennial grasses and other nutritious prostrate chamaephytes and hemicryptophytes as Poa bulbosa, clovers and plantains. These characteristic very productive and extensive anthropogenic Western Mediterranean perennial grassland communities, dry up in early summer but from the beginning of autumnal rainy season they grow fast and remain green and fertile during winter; benefit from the holes of the dense sward carpet during the spring sprout a large number of adapted therophytes (Poetalia bulbosae) [silicicolous thermo- to supramediterranean dry to lower subhumid (Periballio-Trifolion subterranei), calcicolous thermomesomediterranean upper semiarid to subhumid (Astragalo sesamei-Poion bulbosae), baso-neutrophilous on clayey chromic luvisols thermo-lower mesomediterranean subhumid-humid, Betic, Coastal Lusitan-Andalusian and Maghrebian (Plantaginion serrariae)]. Western Mediterranean.
Classe SEDO-SCLERANTHETEA Br.-Bl. 1955

Perennial succulent Crassulaceae (Sedum, Sempervivum) and other dwarf chamaephyte and geophyte Eurosiberian and Mediterranean open communities, accompanied by ephemeral therophytes, growing on lithosols and rock surfaces of cohesive siliceous or calcareous substrata, in thermo- to lower orotemperate and thermo- to supramediterranean semiarid to hyperhumid. Siliceous cohesive rocks mostly on temperate (Sedo-Scleranthetalia) [Atlantic hyperoceanic and euoceanic thermo- to supratemperate humid-hyperhumid (Sedion anglici), Pyrenean, Orocantabric, Oroiberian and West Carpetan-Leonese, oceanic supra- to lower orotemperate and submediterranean subhumid to hyperhumid (Sedion pyrenaici)]; calcareous cohesive rocks and stony shallow soils on Temperate and Mediterranean (Alysso-Sedetalia) [Atlantic Mid-European and Alpine-Pyrenean meso- to lower orotemperate dry to humid (Alysso-Sedion albi), Western Mediterranean thermo- to lower supramediterranean semiarid to subhumid (Sedion micrantho-sediformis)]. Eurosiberian and Mediterranean.
Classe STIPO GIGANTEAE-AGROSTIETEA CASTELLANAE Rivas-Martínez, Fernández-González & Loidi 1999

Silicicolous perennial grasslands rich in endemics, seral of Quercus rotundifolia, Quercus suber, Quercus faginea, Quercus broteroi and Quercus pyrenaica natural potential forests, meso and supramediterranean dry to humid and submediterranean of Mediterranean West Iberian and West Orocantabric, but spread in the rest of the neighbouring Western Mediterranean biogeographic territories, arriving locally to Northafrican Rif West valleys (Agrostietalia castellanae) [bunchy grasslands on deep cambisols meso-supramediterranean dry to subhumid (Agrostio castellanae-Stipion giganteae), supramediterranean and supratemperate humid (Festucion merinoi), meso-supramediterranean dry to subhumid meadow-like usually heavy grazed on gleyic cambisols (Agrostion castellanae)]. Western Mediterranean. A similar silicicolous perennial grassland exists on shallow soils in meso-supratemperate submediterranean hyperhumid summit zones of Madeiran biogeographic province in the natural potential vegetation territory of Polysticho falcinelli-Ericion arboreae microforests (Parafestucetalia albidae, Deschampsio maderensis-Parafestucion albidae).
VIIc. MEADOW AND CHIONOPHILOUS GRASSLAND VEGETATION
Classe MOLINIO-ARRHENATHERETEA Tüxen 1937

Mesophile to wet often manured meadows and pastures communities on deep and moist soils, widely spread by grazed and antrophic activities in temperate, boreal (thermoboreal) and mediterranean territories all over the world, but with Eurasiatic optimum and origin. Temperate mesophile eutrophic manured meadows on well drained fertile minerale soils, mostly Eurosiberian (Arrhenatheretalia) [meso-supratemperate mowed at least twice a year (Arrhenatherion), upper supra-and lower orotemperate and thermoboreal mowed once a year (Triseto-Polygonion bistortae), meso-supratemperate and supramediterranean nutrient rich damp soils, developed pastures by intensive grazing (Cynosurion cristati)]; temperate pastures and medows in permanent moist often peaty soils occasionally mowed, mostly Eurosiberian (Molinietalia caeruleae) [meso-supratemperate oligo-mesotrophic unmanured moist pastures (Molinion caeruleae), meso to lower orotemperate manured meadows, semicontinental and subcontinental, often on inundated soils (Calthion palustris), thermo to supratemperate and mediterranean oceanic rushy pastures usually unmanured on marshy or mineral peaty soils (Juncion acutiflori)]; mediterranean summer green pastures and grasslands, growing on deep and damp soils (Holoschoenetalia vulgaris) [thermo to supramediterranean clubrushy pastures (Molinio-Holoschoenion: Molinio-Holoschoenenion = meso-eutrophic base-rich soils, Brizo-Holoschoenenion = oligo-mesotrophic base poor soils), meso-supramediterranean grasslands on temporary wet clayey, often expanded, base-rich soils (Deschampsion mediae), thermomediterranean Betic and Tingitanian grasslands on temporary wet vertic soils (Gaudinio verticicolae- Hordeion bulbosi)]; thermo-mesomediterranean and thermo-mesotemperate Cantabrian-Atlantic temporary inundated or submerged river meadows rich in stoloniferous decumbent neo-tropical alloctonous perennial grasses on mineral muddy soils (Crypsio-Paspaletalia distichi, Paspalo distichi-Polypogonion viridis: Paspalo distichi-Polypogonenion viridis = fresh water, Spergulario-Paspalenion vaginati = marine brackish water); temperate and mediterranean wide spread trampled and grazed hygrophilous perennial creeping pastures and low forb communities, often temporary inundated, on moist to wet eutrophic soils rich in organic and mineral nutrients (Plantaginetalia majoris) [supra-orotemperate and oromediterranean heavely overgrazed or trampled swards dominated by the perennial creeping grass Poa supina (Poion supinae), thermo to supramediterranean grazed and trampled summer swards growing on moist nutrient rich soils, usually dominated by creeping sedges and grasses (Trifolio fragiferi-Cynodontion dactyli), meso-supratemperate and thermo to supramediterranean rushy pastures heavely grazed growing on temporary inundated but summer moist mineral and organic nutrient rich soils (Mentho-Juncion inflexi), meso to orotemperate and meso to oromediterranean heavely trampled and overgrazed, occasionally inundated, widely spread pioneer perennial grass-like and low forb communities growing on rich and summer moist soils with excess of dung and nutrients (Potentillion anserinae)]. Almost cosmopolitan (non tropical).
Classe NARDETEA STRICTAE Rivas Goday in Rivas Goday & Rivas-Martínez 1963

Anthropogenic intensely grazed acidophilous grasslands and high mountains climactical swards of the upper timberline zones with long lasting snow in Eurosiberian and Western Mediterranean Oceanic meso to cryorotemperate and supra to cryoromediterranean subhumid to ultrahyperhumid, growing on summer moist deep and strongly acid organic mineral or peaty mineral soils (Nardetalia strictae). Eurosiberian (Nardetalia: Nardenalia) [Alpine-Pyrenean and spread up to East Orocantabric upper supra to cryorotemperate humid to ultrahyperhumid long snowy climactical and anthropogenic by grazing (Nardion: Carici macrostyli-Nardenion = Pyrenean and Picoeuropean), Atlantic and Mid-European meso-supratemperate subhumid to hyperhumid developped by grazing (Violion caninae: Violenion caninae = wet soils, Juncenion squarrosi = histic horizon), Azorean meso-supratemperate hyper-ultrahyperhumid (Festucion jubatae)]; Western Mediterranean (Nardetalia: Campanulo herminii-Nardenalia) [Nevadensian oro-cryoromediterranean climactical long lasting snow hygrophilous swards (Plantaginion nivalis), Mediterranean West Iberian, Mediterranean Central Iberian and spread up to West Orocantabric supratemperate and oro-cryorotemperate mostly submediterranean subhumid to ultrahyperhumid anthropogenic by grazing and climactical in long lasting snow in upper timberline zones (Campanulo herminii-Nardion)]. Eurosiberian, Western Mediterranean.



C. Natura 2000 - Grasland-Habitate der Serra da Estrela



6160     
-
Oro-iberische Festuca indigesta-Wiesen
Prados oro-ibéricos de Festuca indigesta

6220*      
-
Substeppen mit Gräsern und Einjährigen des Thero-Brachypodietea
(Subestepes de gramíneas e anuais da Thero-Brachypodietea)

6230*      6230
6230* - Artenreiche Borstgrasrasen montan (und submontan auf dem europäischen Festland)
(Formações herbáceas de Nardus, ricas em espécies, em substratos siliciosos das zonas montanas (e das zonas submontanas da Europa continental))

6410     
Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden und Lehmboden (Eu-Molinion)
Pradarias com Molinia em solos calcários, turfosos e argilo-limosos (Molinion caeruleae)

6430    
Feuchte Hochstaudensäume der planaren bis alpinen Höhenstufe inkl. Waldsäume.
(Comunidades de ervas altas higrófilas das orlas basais e dos pisos montano a alpino)

6510     
Extensive Mähwiesen der planaren bis submontanen Stufe (Arrhenatherion, Brachypodio-Centaureion nemoralis)
Prados de feno pobres de baixa altitude (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)

7140     
Übergangs- und Schwingrasenmoore
(Turfeiras de transição e turfeiras ondulantes)