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Thursday, November 23, 2017

2.5.5a - Reisestationen (Serra do Gerês - Botanisch-Zoologische Reisen - Iberische Halbinsel)

Eine Botanisch-Zoologische Rundreise auf der Iberischen Halbinsel.


Auf der Suche nach der Verlorenen Zeit


Von Horst Engels

Teil II - Reisestationen

Reisestationen der Botanisch-Zoologischen Rundreise um die Iberische Halbinsel




Auszug einer ‘Karte zu Böden und Vegetation der Iberischen Halbinsel’ in “Strand- Und Steppengebiete der Iberischen Halbinsel...” (WILLKOMM, M. (1852)



2.5 Die Nördlichen Gebirge Portugals (Northern Serras of Portugal)



2.5 Die Nördlichen Gebirge Portugals
2.5.5 Serra do Gerês
    1. Einführung
    2. Geografie, Geologie, Geomorphologie und  Böden
    3. Flora
    4. Biogeographie und Pflanzensoziologie; Habitate; Geschützte Arten
    5. Potentielle Vegetation
    6. Fauna der Serra do Gerês
    7. Annexe
      1. xxx

Bases de Dados:
Mapas das Serras do Norte de Portugal e do Gerês:




2.5.5 Serra do Gerês




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Serra do Gerês


Von Trás-os-Montes und Alto Douro aus begeben wir uns nun wieder nach Westen und in den äußersten Norden Portugal in die Region Norte - in die Historische Provinz Minho, und den Nationalpark Peneda do Gerês der Serra do Gerês. Nach unserem Abstecher in eine erstaunlich  mediterran geprägte Landschaft im Nordosten von Portugal gelangen wir jetzt erneut in die atlantisch geprägte gemäßigte Eurosibirischen Region. Es ist die letzte der von Polunin & Smythies (1973) für Portugal beschriebenen “plant-hunting”-Regionen“, die wir besuchen, bevor wir uns nach Spanien begeben und unsere Rundreise in Galizien fortsetzen werden.
Historische Provinz Minho
(von 1936 bis 1967 eine der 11 “Historischen” Provinzen Portugals).

Hier in der Provinz Minho, die nach dem Fluss Minho benannt ist und deren Hauptstadt Braga war, kommen wir in eine Region, die eine lebendige Tradition besitzt und häufig als die Wiege Portugal bezeichnet wird. Denn hier soll in Guimarães   Alfons I. (Afonso Henriques), der erste König Portugals, geboren sein, weswegen Guimarães die erste Hauptstadt des Landes war und als „Wiege der Nation“ gilt.
Eine reiche galicische Gräfin namens Mumadona Dias soll hier um 960 eine Klosterburg (Castelo de Vimaranes) errichtet haben. Heinrich von Burgund gab der Stadt vermutlich 1096 das erste Stadtrecht, jedoch ist die Urkunde nicht erhalten geblieben. Heinrich von Burgund machte Guimarães 1096 auch zur Hauptstadt seiner Grafschaft Portuguale und ließ um den Schutzturm des Klosters eine Burg errichten, in der (wahrscheinlich) ca. 1109 sein Sohn Alfons I. (Afonso Henriques) geboren wurde. Mit der Schlacht von São Mamede vom 24. Juni 1128 wurde die portugiesische Gräfin Theresia, die Mutter von Alfons, die zugunsten ihres Geliebten den Sohn von der Nachfolge verdrängen wollte, entmachtet. 1139 ließ sich Alfons nach dem Sieg über die Mauren in der Schlacht von Ourique zum portugiesischen König ausrufen und bestimmte zunächst Guimarães zur ersten Hauptstadt des jungen Reiches. 1143 anerkannte Kastilien im Vertrag von Zamora die portugiesische Unabhängigkeit; im gleichen Jahr wurde die Hauptstadt nach Coimbra verlegt.
Im 15. Jahrhundert residierten in Guimarães die Herzöge von Bragança. 1853 wurde die bisherige Kleinstadt (Vila) Guimarães zur Stadt (Cidade) erhoben.
Hier in der Provinz Minho befindet sich auch im äußersten Nordosten der Provinz an der Grenze zu Spanien der Nationalpark Peneda-Gerês, der nach dem Gebirge Serra do Gerês benannt ist und bisher der einzige Nationalpark von Portugal ist.

Blick auf den Nationalpark Peneda-Gerês
SDC11667 Nevosa.jpg
Nevosa, mit 1.546m NN der höchste Gipfel der Serra do Gerês.
Die Serra do Gerês (in Galizien, Serra do Xurés) ist nach der Serra da Estrela (1993 m NN) die zweithöchste Erhebung auf dem portugiesischen Festland. Der Gipfel erreicht 1546 Höhenmeter (Gipfel der Nevosa, an der Grenze zu Galizien). Der Nationalpark Peneda-Gerês ist ein Teil des Gebirgssystems Peneda-Gerês, nachdem der Nationalpark seinen Namen trägt..

Der Nationalpark Peneda-Gerês
Der Nationalpark Peneda-Gerês (portugiesisch: Parque Nacional da Peneda-Gerês), auch einfach als Gerês bekannt, wurde am 8. Mai 1971 gegründet und liegt in der Region Norte im Nordwesten des Landes.. Seit 2009 ist der Nationalpark geschütztes Biosphärenreservat der UNESCO. Er untersteht der staatlich geleiteten Naturschutzbehörde Portugals ICNF (Instituto da Conservação da Natureza e das Florestas). Peneda-Gerês ist der einzige Nationalpark Portugals.


Logotyp des Nationalparks


SÍTIO (SIC) (FFH-Gebiet von Gemeinschaftlicher Bedeutung)  PENEDA / GERÊS

CODE: PTCON0001

DATUM UND DIPLOM DER KLASSIFIKATION:
Resolução do Conselho de Ministros n.º 142/97 de 28 de Agosto
Classificado como SIC pela Decisão da Comissão de 7 de Dezembro de 2004
que adopta, nos termos da Directiva 92/43/CEE do Conselho, a lista dos Sítios de
Importância Comunitária da região biogeográfica atlântica.

BEZIEHUNGEN ZU ANDEREN GESCHÜTZTEN GEBIETEN AUF NATIONALER EBENE:
Parque Nacional da Peneda-Gerês (76 %) Diploma de classificação: Decreto-Lei
nº 187/71 de 8 de Maio

BEZIEHUNGEN ZU ANDEREN GESCHÜTZTEN GEBIETEN AUF INTERNATIONALER EBENE:
Reserva Biogenética (Conselho da Europa): Matas de Palheiros-Albergaria (2 %)
Zona de Protecção Especial (ZPE PTZPE0002) de Peneda-Gerês (65%) Diploma de classificação: Decreto-Lei n.º 384B/99 de 23 de Setembro

ÁREA
88 845 Ha

CODES NUTS-PT
PT111 - Minho-Lima - 45%
PT112 – Cávado - 28%
PT118 – Alto Trás-os-Montes - 27%

ANGESCHLOSSENE GEMEINDEN (CONCELHOS):
(GEMEINDE - FLÄCHE (ha)  - % DER GEMEINDE AM SCHUTZGEBIET - % DES SCHUTZGEBIETES AN DER GEMEINDE)
Amares - 766 - 9,3% - 0,9 %
Arcos de Valdevez - 19536 - 43,6 % - 22,0 %
Melgaço - 10173 - 42,7 % - 11,5 %
Montalegre - 21014 - 26,1 % - 23,7 %
Ponte da Barca - 10769 - 59,1 % - 12,1 %
Terras de Bouro - 26310 - 94,8 % - 29,6 %
Vieira do Minho - 188 - 0,9 % - 0,2 %
Vila Verde - 800 - 3,5 % - 0,9 %


BIOGEOGRAPHISCHE REGION
Atlântica/ Mediterrânica












PNPG - map ingles 2834-2004 pxl.jpg
Karte des Nationalparks Peneda-Gerês (PNPG)


Geografie

Die Distrikte Viana do Castelo (mit den Städten Melgaço, Arcos de Valdevez, Ponte da Barca), Braga und Vila Real teilen sich den Park. Er hat eine Fläche von 702,90 km². 52,75 km² davon sind öffentlicher Besitz, 194,38 km² sind Privatbesitz und die übrigen 455,77 km² sind Allmende. 5.000 ha in der Kernzone des Nationalparks haben den Status „Wildnis-Partner“ im Netzwerk der europäischen Wildnis-Schutzgebiete der PAN Parks Foundation.

Nach einer Zählung von 1991 gab es 9099 Einwohner, das sind 16 % weniger als die 1981 registrierten 10849. Die Tendenz der Bevölkerungsdichte im Nationalpark ist auch in den Jahren 2001 und 2011 weiter absteigend. Sie leben in rund 114 Dörfern.
Der hufeisenförmige Park umschließt die namengebenden Gebirgskämme Serras da Peneda (Soajo) und do Gerês sowie die Serra da Amarela. Die höchsten Gipfel sind Peneda (1373 m), Nevosa (1545 m) und Altar dos Cabrões (1538 m), die an der spanischen Grenze liegen (Serra do Xurés). Weitere Berge sind Giestoso (1337 m), Outeiro Alvo (1314 m), Pedrada (1416 m), Louriça (1355 m), Borrageiro (1433 m) und Cornos da Fonte Fria (1456 m). Die Grenze des Parks zu Spanien ist 80 km lang.



Die große Anzahl von Bächen, Wasserfällen, Berg- und Stauseen macht den immergrünen Park zu einem der schönsten der iberischen Halbinsel. Mehrere Flüsse durchkreuzen ihn: Cávado, Lima, Homem, Rabagão, Castro Laboreiro und Arado. Die Flüsse haben Talsperren mit folgenden Bezeichnungen:
Zu jedem der Dörfer im Hochland gehört auch Ackerland. Es ist in Anbetracht der gebirgigen Landschaft terrassenförmig gebaut, um das karge Land besser nutzen zu können. Viele traditionelle Häuser sind mit Granitwänden und Reetdächern ausgestattet. Sie geben der Landschaft und einigen der abgelegenen Dörfern wie Pitões das Júnias und Ermida ihren besonderen Reiz.
Im Hochland herrscht eine Durchschnittstemperatur von circa 10 °C, zwischen 4 und 14 °C schwankend. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt mehr als 2500 mm/Jahr bei mehr als 130 Regentagen. Im Winter ist Schnee üblich. Die Flusstäler des Homem und Cávado haben ein milderes Klima, mit Temperaturen zwischen 8 und 20 °C (durchschnittlich 14 °C). Auch der jährliche Niederschlag von 900 mm bei 100 Regentagen weichen vom Durchschnitt des Gebietes ab.

Geologie und Geomorphologie
Die Gebirge des Parks sind vor 380 bis 280 Millionen Jahren entstanden, von der devonischen zur permischen Periode. Die Bergspitzen sind von Granitfelsen dominiert, die ältesten davon in der Serra da Amarela, auf circa 310 Millionen Jahre datiert. Zinn, Wolfram, Molybdän und Gold wurden in den heute geschlossenen Minen Carris und Borrageiro abgebaut. Meistens in den nordwestlichen Erhebungen, in Castro Laboreiro, treten Glimmerschiefer und Quarz zutage. Einige Täler zeigen Anzeichen von Gletschereinfluss durch die Eiszeiten des Pleistozäns.



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Geografische Abdeckung des PNPG in den morphostrukturellen Einheiten der Iberischen Halbinsel und in den für das Iberische Massiv definierten Gebieten (Adaptiert von Ribeiro et al., 1979; Farias et al., 1987)

Eine kurze geologische und geomorphologische Charakterisierung des Nationalparks Peneda-Gerês findet sich auf einer Seite der Universität Minho über den Nationalpark Peneda-Gerês zu den geologischen und geomorphologischen Aspekten des PNPG:

Das PNPG-Gebiet ist in das Hesperische Massiv oder Iberische Massiv integriert, das eine der Struktureinheiten der Iberischen Halbinsel und ein Teilgebiet der Variszischen-Gebirgskette in Europa darstellt. Der Aufbau dieser Struktur durch die Wirkung von geotektonischen Druckkräften beginnt im Devon, etwa vor 380 Millionen Jahren, und hat sich bis zum Perm (280 Ma), in die Herzynische oder Variskische Orogenese, verlängert.

Das Iberische Massiv ist zoniert, wobei in der Regel fünf Zonen mit unterschiedlichen paläogeografischen, tektonischen, magmatischen und metamorphen Eigenschaften definiert werden. Das PNPG-Gebiet befindet sich in der Zentral-Iberischen Zone (der inneren Zone der Variszischen Kette). Diese Zone ist im Allgemeinen durch die Existenz von Gesteinen gekennzeichnet, die sehr deformiert sind und von einem hohen Grad an Metamorphose und auch von der Dominanz von Granitgesteinen beeinflusst werden.

So dominieren im Gebiet des Parks, wie im gesamten Nordwesten Portugals, Granitfelsen (siehe geologische Karte), die sich während der Varizischen Orogenese in der terrestrischen Kruste angesiedelt haben. Die ältesten Granitfelsen (ca. 320-310 Ma) liegen in der Serra do Soajo, der Serra Amarela, der Hochebene von Castro Laboreiro und am östlichen Ende der Serra do Gerês. Im übrigen Bereich (Serra da Peneda und Serra do Gerês) erscheinen die jüngeren Granite, die ein einziges intrusives Massiv (Granitmassiv von Peneda-Gerês) bilden, mit etwa 297-290 Ma Alter. Diese Granite heben sich perfekt in der Landschaft ab, da sie diesen Gebirgszügen ein kräftigeres und nackteres Relief verleihen als es ihre Umgebung besitzt.

In den Endstadien oder nach der Kristallisation der Granitmagmen traten hydrothermale Prozesse auf, die bevorzugt entlang von Brüchen in den Graniten stattfanden, hauptsächlich in den Graniten des Peneda-Gerês-Massivs. Diese Prozesse gaben ihnen eine rötliche Färbung, manchmal begleitet von einer intensiven Modifikation der ursprünglichen Zusammensetzung, die sie in Episienite umwandelte.

Sedimentgesteine wahrscheinlich aus dem SIlur (zwischen 435 und 408 Ma), später deformiert und metamorphosiert, erscheinen im extremen NO des Castro Laboreiro-Plateaus und zwischen Lindoso und S. Bento do Cando. Sie bestehen vorwiegend aus Schiefer, Metagrauvaques und Quarziten.

Im Quartär, genauer gesagt im Pleistozän (vor etwa 1,8 Ma bis 10 000 Jahren), traten bedeutende klimatische Variationen im Weltmaßstab auf, die durch den Wechsel von Eiszeiten (sehr kalt) und Interglazialperioden mit Vereisungen, die die mittleren Breitengrade erreichten. Obwohl es wenige eindeutige Eiszeitformen gibt, wurden in den Bergen von Peneda und Gerês Spuren dieser Vereisungen identifiziert, von denen die des Vale do Vez und Cocões de Concelinho - Lagoa do Marinhobesonders hervorzuheben sind (mit Glazialzirkusse, polierten, gerillten Granitoberflächen, Glazialablagerungen).

Fluviale, torrenziale und eiszeitliche Ablagerungen stellen die jüngsten geologischen Formationen in der Umgebung des Parks dar und sind an mehreren Stellen vorhanden, wobei die durch Gletscherentstehung in Ribeira de Couce, Lagoa do Marinho und Alto Vale do Rio Vez   hervorzuheben sind.

Ein ausgedehntes Netzwerk von Frakturierungen (Brüchen) wirkt sich auf die Felsen aus und ist besonders in den höheren Gebieten mit geringerer Vegetationsbedeckung sichtbar, wo die jüngsten Granite (Peneda und Gerês Gebirge) erscheinen.

Dieses Frakturierung konditioniert wiederum das Entwässerungsnetz zu geradlinig eingebetteten Tälern mehrerer Richtungen. Im Gebiet des Parks sind die Ausrichtungen NNE-SSW (Täler der Gerês und Senhora da Peneda), ENE-WSW (allgemeine Richtung der Flüsse Lima und Cávado), NNW-SSE und N-S (Richtung vieler Zuflüsse) deutlich sichtbar.

Die Einwirkung von atmosphärischen Einwirkungen auf Granitfelsen in Verbindung mit dem Netzwerk von Brüchen führt zu einer Landschaft, die typisch für Granitregionen ist und manchmal aus kuriosen Formen besteht (Klippen, Bälle, Blockchaos, gestielte Blöcke, Becken (pias)).

Die geologischen Bedingungen dieser Region, sowohl lithologisch als auch tektonisch, sind für den chemischen Reichtum der Gewässer verantwortlich, die in diesem Massiv fließen. Die physikalisch-chemischen Eigenschaften dieser natürlichen Mineralwässer erlauben ihre Verwendung für medizinische Zwecke (Termas das Caldas do Gerês) und als Tafelwasser (Água do Fastio).



Eine ausführliche Beschreibung des geomorphologisch-glazialen Erbes und der Geodiversität der PN Peneda-Gerês ist in der Masterarbeit  “Das geomorphologisch-glaziale Erbe des Nationalparks Peneda Gerês: Vorschlag einer Geokonservierungsstrategie  von Luciana Peixoto aus dem Jahr 2008 zu finden.

Flora
Wir kommen nun zu einer Beschreibung der Flora des Nationalparks Peneda-Gerês wie sie uns Polunin & Smythies (1973) in ihrem Feldführer gegeben haben. Polunin & Smythies schreiben zur Serra do Gerês und zum Nationalpark der Gerês (pp. 106-109):
Die Serra do Gerês besteht aus Granitbergen im Nordwesten von Portugal und ist zwar nicht die höchste des Landes, aber in vielerlei Hinsicht die spektakulärste. Von der Chaves-Braga-Straße (N  103) aus gesehen, erheben sie sich kühn aus tiefen Schluchten, die unteren Hänge sind größtenteils mit Kiefern bewaldet, die oberen baumlos mit viel nacktem Granit. Die Pousada de São Bento liegt direkt an dieser Straße im Norden, und ist herrlich gelegen mit enormen Blick über die Stauseen tief im Tal und auf die Bereiche jenseits, die sich über dem kleinen Bad von Caldas do Gerês erheben. Eine Reihe von Waldwegen, die nicht auf den Karten verzeichnet sind und vom Spa ausgehen, ermöglichen es, einen Großteil der Gegend mit dem Auto zu erkunden.



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Blick auf die Talsperre Caniçada, Serra do Gerês

Eine Straße mit siebzehn U-Kurven steigt rasch nach Leonte an, der Wasserscheide zwischen den Flüssen Gerês und Homem, wo im April reichlich Narcissus triandrus blüht. Sie führt dann hinunter durch Wälder aus Pyrenäeneiche (Quercus pyrenaica) und Birken bis nach Albergaria und zur Brücker Ponte de S. Miguel über den Fluss Homem. Eine Nebenweg führt von der Brücke hinauf an der Cascata de Leonte vorbei entlang des Rio Homem zu der stillgelegten Wolfram-Mine Carris, in die Nähe der höchsten Gipfels Nevosa der Serra, zum Altar de Cabrões.

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Cascata de Leonte,  Portela do Homem, Gerês


Altar de Cabrões, Carris




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Polygala microphylla L.


Obwohl der Weg nicht mit dem Auto befahrbar ist, ist dies ein schöner Spazierweg, der hinaufführt in die farbenüberflutete Bergschlucht des Rio Homem, hauptsächlich von Erica arborea, E. australis, E. umbellata, Chamaespartium tridentatum und Halimium alyssoides. Auch Polygala microphylla, die schönste aus der Familie der Kreuzblumen, ist hier an der nördlichen Grenze ihres Verbreitungsgebiets abundant, während Thymelaea broteriana†, ein attraktiver Strauch, der in Portugal endemisch ist und zahlreiche winzige gelbe Blüten und kontrastreiche, leuchtend grüne, heidekrautartige Blätter aufweist, selten ist, aber ebenfalls hier wächst. Es gibt auch einige Fritillaria lusitanica, Tulipa australis, Endymion hispanicus, Narcissus bulbocodium und der seltene Korbblütler Phalacrocarpum anomalum.


Nach Polunin & Smythies (1973): Seltene und gefährdete Art (†) - einige von ihnen endemisch (E) für die Iberische Halbinsel.


In höheren Ebenen wächst die Hunds-Zahnlilie  Erythronium dens-canis†, am westlichsten Punkt ihrer Verbreitung in Europa; sie blüht von März bis April zusammen mit Crocus carpetanus. Die interessanteste Pflanze in dieser Region ist Iris (Xiphion) boissieri†, ein Endemit der Iberischen Halbinsel. Sie kann von 600 m aufwärts gefunden werden, scheint aber in tieferen Lagen selten und in der Nähe von Carris auf etwa 1450 m häufiger zu sein. Sie ähnelt lris (Xiphion) filifolia (aus Spanien) mit den gleichen sehr langen und schmalen Blättern und dem gleichen Habitus, einzeln im Gestrüpp zu wachsen, - aber die Blüten sind etwas kleiner und blauer, und die Hängeblätter sind bärtig.



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Mata de Albergaria


Die Straße von Albergaria führt durch das Tal des Homem (Mata da Albergaria), durch schöne Wälder von Quercus robur,, mit einem Unterholz einer Mischung aus Prunus lusitanica†, Ilex aquifolium, Acer pseudoplatanus, *Arbutus unedo und *Amelanchier ovalis. Wassertriefende Moosbänke werden von Saxifraga spathularis† und der schönen blaublühenden Omphalodes nitida† besiedelt. Hier findet sich auch die frühblühende Anemone trifolia subsp. albida†. Saxifraga clusii ist seltener, aber manchmal bilden sich lockere Kissen von 2m Durchmesser, bedeckt mit Wolken aus kleinen weißen Blüten. Lilium martagon† blüht hier im Juli.


Die Rückfahrt nach Gerês führt hinauf zum Aussichtspunkt Junceda, mit Blick auf die Gerês-Schlucht, und wieder hinunter durch die Wälder von Seekiefern  Pinus pinaster, wo sich Simethis mattiazzii und Lithospermum diffusum befinden. Bei Gerês selbst ist die auffälligste Pflanze das rosa und weiße Spanische Gänseblümchen Erigeron karvinskianus, ein gebürtiger Mittelamerikaner, der inzwischen in Europa weit eingebürgert ist und wild an den Wänden rinnt. Anarrhinum bellidifolium und Prunella grandiflora wachsen neben der Straße, und die herbstblühenden Zwiebeln dieses Gebiets sind Crocus clusii und Merendera montana.
Die auffälligsten Pflanzenfamilien dieser Region sind die Leguminosae, Cistaceae und Ericaceae. Sie umfassen eine Reihe von nordwestlichen Arten.


Eine der attraktivsten Pflanzen der Granitgebiete Nordportugals ist der nach Zitrone duftende Schillernde Thymian  Thymus caespititius, der hier ab Anfang Juni hier und da zwischen den Granitfelsen rosablühende Matten bildet.

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Bei Suchabfragen in der Flora-On finden wir über 500 Taxa für den PN Peneda-Gerês und mehr als 1100 Taxa für die Region Minho:


Geres.JPG
Abfrage->  Peneda-Gerês




Região do Minho.JPG
Abfrage -> Minho


Fotogalerien zur Peneda-Gerês

Bevor wir zu pflanzensoziologischen und biogeographischen Betrachtungen im Nationalparks Peneda-Gerês fortschreiten, hier noch ein Hinweis auf Fotos aus dem Blog “Os Serranos”, die die Landschaften und Vegetation des Nationalparks hervorragend beschreiben. Auch zu der von Polunin & Smythies (1973) beschriebenen botanische Wanderung auf einem Pfad (port. trilho) von Portela do Homem nach Carris findet sich in den Fotos der Serranos eine schöne Fotowanderung:


Fotogalerie (Auszug )
Hier noch einige Fotos von einer Exkursion mit Kollegen und Schülern der Universität von Aveiro zu den Termas do Gerês (Casa do Vidoeiro mit Pferdeställen der GNR) und nach Carris im Jahr 1988...

Weitere sehr schöne Blogs mit Fotos zur Landschaft, Fauna und Flora do Gerês sind: “Inside Gerês”, “Cabra do Gerês” und “Carris”.

Biogeographie und Potentielle Vegetation des PNPG (Nach ICNF und HONRADO et. al., 2003)


Der Standort Peneda-Gerês liegt in einer zerklüfteten Gebirgsregion mit großen Höhen, mit Höhen von in der Regel mehr als 700 m, in Nevosa, in der Gerês-Gebirgskette, über 1500 m. Das Vorherrschen von Granitfelsen und nackter Felsoberflächen verleiht der Landschaft einen starken eigenständigen Charakter. Am nordöstlichen Ende des Plateaus von Castro Laboreiro und zwischen Lindoso und São Bento do Cando treten Schiefer, Metagrauvaques und Quarzite auf. Das Vorkommen von Glazialformen zeugt von bedeutenden klimatischen Veränderungen, die in der Vergangenheit stattgefunden haben. Täler und Bäche sind durch ein dichtes hydrographisches Netz verbunden (Teil der Becken von Minho, Lima, Cávado und Homem), das von reichlichen und regelmäßigen Regenfällen gespeist wird. In klimatischer Hinsicht steht das Gebiet nicht nur unter starkem atlantischen Einfluss, sondern auch unter mediterranen und kontinentalen Einflüssen, die je nachdem, ob wir uns im Landesinneren oder in der Höhe bewegen, variieren, was das Auftreten einer großen Vielfalt an Lebensräumen begünstigt. Es ist eine grandiose, imposante Landschaft von großer Schönheit mit einer großen Vielfalt an Lebensräumen, wie Weiden, Sümpfen und Eichenwäldern, die mit Dickichten und Kiefernwäldern abwechseln, die intensiv menschlich genutzt werden. Die Viehhaltung ist die vorherrschende Aktivität im gesamten Gebiet.  An Täler und kleine abgeflachte Gebiete gebunden ist eine Landwirtschaft mit Minifundien und Weidegebieten entstanden. In höheren Lagen dominieren die traditionell von Mai bis September genutzten Weiden und in den flacheren Gipfellagen, wo einige Rasen auftreten, wird extensive Beweidung praktiziert. Wasser ist ein konstantes Element.  Die wichtigsten Flüsse sind jedoch sehr stark durch den Bau von Staudämmen für die Wasserkraftnutzung verändert und konditioniert.
Dieses Gebiet enthält wichtigen Flecken von Galizisch-portugiesischen Eichenwäldern mit Stieleiche (Quercus robur) und/oder Pyrenäen-Eiche (Q. pyrenaica) (Habitat 9230), die die ausgedehntesten und best erhaltenen auf nationaler Ebene sind; zu erwähnen sind auch die klimaktischen Stiel-Eichenwälder (Quercus robur) und Sekundärwälder mit Haselnuss (Corylus avellana), typisch für tiefgründige und frische Böden, am Fuße von in die Täler eingebetteten Hängen (9160). Andere Lebensräume, die eine besondere Erwähnung wegen der Grenzlage in Bezug auf ihre Verbreitung sowie ihrer Seltenheit verdienen, sind die permanenten  für die Nordwestlichen Gebirge typischen Torfgemeinschaften (7140), die turfophilen Heidekrautgemeinschaften, die von Glocken-Heide (Erica tetralix) und Besenheide (Calluna vulgaris)  dominiert werden und die auf Mosskissen oder -teppichen angesiedelt sind (4010) und die Atlantischen Erica ciliaris- und Erica tetralix-Feuchtheiden (4020*), ein prioritärer Lebensraum. In der Landschaft patent sind die Stechginster- oder Stechginster/Heidekraut-Heiden, dominiert von Ulex europaeus subsp. latebracteatus und / oder Ulex minor (4030 pt2); zu erwähnen ist auch das Auftreten von mesophilen Heide-Wacholder-Gemeinschaften  (4030 pt4), die durch Erica australis subsp aragonensis, Halimium alyssoides, Pterospartum tridentata subsp. pl. und Juniperus communis subsp. alpina dominiert oder kodominiert werden. Wichtig ist auch die Anwesenheit von niederliegendem temperatem und mediterranem acidophilen Gestrüpp (6160) (mit Armeria humilis subsp humilis, A. humilis subsp. odorata und Festuca summilusitana), von Borstgrasrasen (6230*), Magerwiesen (6510), Pionier-Vegetation auf steinigen Silikatuntergrund (8230) (mit dem Schillernden Thymian (Thymus caespititius)) sowie die orophile Ginstergemeinschaft des Echinospartum ibericum (4090).
Andere hervorzuhebende Habitate sind die baumförmigen Lorbeergebüsche mit Lorbeer (Laurus nobilis) und Portugiesischem Kirschlorbeer (Prunus lusitanica subsp. lusitanica) (5230*), die Ufergalerien mit Schwarzerlen (Alnus glutinosa) oder Moorbirken (Betula celtiberica) 91E0*, die Stechpalmenwälder (Ilex aquifolium) (9380) und Eibenwäldchen (Taxus baccata), typische Formationen gebirgiger Wasserläufe in geschlossenen Tälern mit unregelmässiger Verbreitung und Reliquiarcharakter (9580*). Die bestehende Flora hat einen hohen wissenschaftlichen und ökologischen Wert mit mehreren Arten, die in diesem Gebiet ihr klassisches Vorkommen finden, wie des Wurzelnden Kettenfarns (Woodwardia radicans) und der Narzisse Narcissus pseudonarcissus subsp. nobilis, zu Wäldern assoziierte Spezies. Nicht zu vergessen ist auch die Anwesenheit des Mooses Marsupella profunda und des iberischen Endemismus Festuca elegans.
In Bezug auf die Fauna sind zwei prioritäre Arten zu nennen: der Wolf (Canis lupus), der hier eines seiner größten Besiedlungszentren in Portugal besitzt, und der Nachtfalter Callimorpha quadripunctaria, auch Russischer Bär bezeichnet, eine der wenigen Stellen, an denen er auftritt. Das gebiet ist auch sehr wichtig für Arten, die an Wasser gebunden sind, wie zum Beispiel der Pyrenäendesman (Galemys pyrenaicus) und den Fischotter (Lutra lutra) und den Cypriniden (Chondrostoma arcasii). Es ist auch ein sehr wichtiger Ort für die Herpetofauna, nämlich der Goldstreifen-Salamander (Chioglossa lusitanica) und die Iberische Smaragdeidechse (Lacerta schreiberi), beide Iberische Endemiten. Es ist einer von drei Vorkommensorten der Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) und einer der beiden, wo die Wegschnecke Geomalacus maculosus bekannt ist.

In der ersten iberischen biogeographischen Karte teilte RIVAS-MARTÍNEZ (1973) das Territorium des Nationalparks Peneda-Gerês (PNPG) in eine eurossiberische und eine mediterrane Region auf. Allerdings sind derselbe Autor im Jahr 2002 und andere Phytosoziologen (COSTA et al., 1998; HONRADO, 2003) zu der Ansicht gelangt, dass der PNPG vollständig in die Eurosibirische Region aufgenommen werden müsse. COSTA et al. (1998) schlagen deshalb in der Biogeographischen Karte des Kontinentalen Portugals folgendes typologisches Schema vor:

HONRADO (2003) stellt, mit der Prämisse, dass der Subsektors ‘Geresiano Queixense’ (wie von Rivas-Martínez et al. (2002) vorgeschlagen) als Sektor auszuzeichnen sei, das folgende biogeographische Schema für den PNPG (Abb. 11) auf:

Der Sektor ‘Galaico-Português’ bezieht sich auf Bereiche von niedriger bis mittlerer Höhe, dessen Potentielle Vegetation aus Gemeinschaften von colinen Stieleiche Quercus robur mit Ruscus aculeatus (Verband Rusco aculeati-Quercetum roboris) besteht, während der Sektor ‘Geresiano’ bezieht auf Gebiete bezieht, die oberhalb von 600 bis 800 Metern in dem östlichen und Alto Minho und im Westen von Tras-os-Montes liegen, dessen Höhepunkt Wald climatophile klimaktische Vegetation von Eichenwäldern der Stiel-Eiche (Quercus robur), mit oder ohne Pyrenäen-Eiche (Quercus pyrenaica) vertreten werden (Vaccinio Myrtilli-Quercetum roboris). Die Wälder von Quercus robur mit Prunus lusitanica subsp. lusitanica (Rusco aculeati-Quercetum roboris subas. prunetosum lusitanicae) werden jedoch dem Sektor ‘Geresiano’ zugeschrieben, da sie diverse Elemente mit orophilem Charakter einschliessen.


Abbildung 11 - Biogeographische Karte mit den Flächenanteilen der Bezirke in den beiden biogeographischen Sektoren des PNPG (HONRADO, 2003).


Von den drei Bezirken des galizisch-portugiesischen Sektors (Sektor ‘Galaico-Português’) im PGNP ist der administrative Bezirk ‘Durimínico’  derjenige, der am meisten durch mediterranes Klima beeinflusst ist, wie klimaktische und klimatophile Wälder der Stieleiche (Quercus robur) mit Korkeiche (Quercus suber) (Rusco-Quercetum roboris subas. quercetosum suberis) bezeugen. Dieser Bezirk, der den PGNP durch die Täler der Flüsse Lima und Cávado erreicht, präsentiert eine von Siedlungen, Äckern und Ständen von Koniferen dominierte Landschaft. Im Hinblick auf die natürliche Vegetation dominieren Ginsterheiden und Erika-Stechginsterheiden, wobei die natürlichen bzw. naturnahen Wälder normalerweise auf die Hänge der geschlosseneren Täler begrenzt sind. Die Erdbeerbaumdickichte (Daphno-Arbutetum unedonis) finden ihren höchsten Ausdruck in diesem Bezirk, vor allem an der Südflanke der Serra do Geres. Der administrative Bezirk ‘Coura-Soajo’ präsentiert eine Landschaft dominiert von Eichenwäldern, Heidekraut- und Ginsterheiden und Waldbeständen von Koniferen. Kulturflächen und Heuwiesen besitzen auch in der Nähe der Siedlungen eine gewisse Bedeutung. Im administrativen Bezirk ‘Germil-Homem’ sind Erika-Stechginsterheiden dominanter und im Gegensatz zum vorherigen Bezirk erscheinen hier regelmäßig Erbeerbaumgebüsche..

Im  Sektor ‘Geresiano’ zeigt der administrative Bezirk ‘Laboreiro-Peneda’ den grössten Einfluss des Atlantischen Ozeans, eingeschlossen der klimaktischen Wälder von Stiel-Eiche und/oder Pyrenäen-Eiche mit Heidelbeere Vaccinium myrtillus (Myrtillo-Quercetum roboris) nördlich des Flusses Lima. Der administrative Bezirk ‘Amarelo-Gerês’ erzeugt, dank der großen Komplexität seines Reliefs, eine bemerkenswerte Vielfalt ökologischer Bedingungen, welche das Auftreten von fünf verschiedener Typen klimaktischer klimatophiler Wälder in den portugiesischen Gebieten des Sektors ‘Geresiano’ erlaubt:
  1. Betula celtiberica- und Sorbus aucuparia-Gemeinschaft“ (altimontane schattige Tesselata),
  2. "Quercus robur  und Luzula henriquesii Gemeinschaft" (niedermontane schattige Tesselata),
  3. "Quercus pyrenaica und x andegavensis Gemeinschaft" (exponierte altimontane Tesselata),
  4. Myrtillo-Quercetum roboris (verbleibende montane Tesselata),
  5. Rusco-Quercetum roboris subas. prunetosum lusitanicae (schattige höherkolline Tesselata).


Unter den einzigartigen Gemeinschaften dieses Bezirks sind die Gebirgsheiden des Carici-Ericetum aragonensis subas. thymelaeaetosum broterianae, die casmophytischen Formationen des Phalacrocarpo-Silenetum  acutifoliae und nanocamephytischen Gemeinschaften des  Armerio humilis-Agrostietum Armerio commistae zu nennen. Der Bezirk ‘Barroso’ zeigt den größten mediterranen und kontinentalen Einfluss, wie durch die Existenz der Eichen, in denen die Vorherrschaft von Quercus pyrenaica fast absolut ist, und die Existenz der Ginsterheiden Cytiso scoparii-Genistetum polygaliphyllae oder Cytiso striati-Genistetum polygaliphyllae subas. cytisetosum multiflori belegt wird.  Die gegenwärtige Landschaft dieses Territoriums wird von großen Ausdehnungen von montanen Heiden (Assoziationen Carici asturicae-Ericetum aragonensis und Pterosparto lasianthi-Ericetum aragonensis) dominiert. Entlang der Täler sind Heuwiesen und Eichen ebenfalls wichtige Elemente. Im Gebiet sind die Wiesen von Armerio francoi-Arrhenatheretum bulbosi auch zu diesem exklusiv für diesen Bezirk.



Vegetationskarte des PNPG


Im Rahmen des Raumordnungsplans von 2008 für den PNPG (Plano de Ordenamento (POPNPG)) und zwecks Erstellung einer Vegetationskarte wurde die Vegetation des PNPG in fünf unterschiedliche Vegetationstypen unterteilt:

  1. Wälder (bosques) (9,6%);
  2. Gebüsche und Heiden (matos) (73,6%);
  3. Wiesen (lameiros) (4,4%);
  4. Nicht baumförmige Vegetation der Flussufer (Vegetação ripícola não arborea) (0,8%);
  5. Moore (turfeiras) (0,5%).

die in folgenden Flächenanteilen im Nationalpark auftreten:


1. – Wälder

Die Wälder, die ca 10% des Nationalparks PNPG besetzen, werden im allgemeinen von Eichen dominiert. In der Vegetationskarte wurden 8 unterschiedliche Waldtypen ausgezeichnet:

  • Kirschlorbeer- und Erdbeerbaumwälder
  • Eichenwälder
  • Eichenwälder mit Eibe
  • EIchenwälder mit Kirschlorbeer
  • Mesotrophe und Lorbeerwälder
  • Eibenwälder
  • Auwälder an Fließgewässern
  • Waldkiefer-Wälder.

Es sollte angemerkt werden, dass die überwiegende Mehrheit der Kiefernwälder im PNPG keine echten Wälder, sondern Plantagen oder aus Plantagen hervorgegangene Baumbestände sind. Im allgemeinen versteht man unter einem Wald eine natürliche Formation, die von Bäumen dominiert wird (HONRADO et al., 2004). Somit können nur ein paar kleine Reliktkerne im östlichen Teil der Serra Geres wie die des Vale do Pássaro und des Vale da Ribeira da Matança als Wälder (SERRA & CARVALHO, 1989) angesehen werden. Es muss jedoch auch hervorgehoben werden, dass für den Anbau der Kieferplantagen durch die Forstbehörden des PNPG Samen aus natürlichen Kiefern der hohen Sierra do Gerês sowie den Flusstälern Vales das Ribeiras da Biduiça und da Matança (ANTÓNIO REBELO pers. Mitteilung) verwendet wurden. Daher besitzen zumindest einige der bestehenden PNPG-Plantagen ein natürliches genetisches Erbe in der Region.


1.1. - Portugiesische Kirschlorbeer- und Erdbeerbaum-Wälder

Die Wälder des Portugiesischen Kirschlorbeer und der baumförmigen Erdbeerbäume entsprechen folgenden “Habitaten” (umgesetzt in portugiesisches Recht durch das Dekret DL 140/99 und modifiziert durch das DL 49/05):

  • Portugiesischer Kirschlorbeer-Wald 5230pt2 (Luzulo henriquesii-Prunetum lusitanicae)
  • Erdbeerbaum-Kirschlorbeer-Wald  5230pt3 (Pruno lusitanicae-Arbutetum unedonis)

Sie sind in dem prioritären Habitat 5230 - baumförmige Gebüsche des Echten Lorbeers (Laurus nobilis) (Arbuto unedonis-Laurion nobilis - Klasse Quercetea ilicis p.p.max.) enthalten. Diese reliktartigen Wälder werden von kleinen lorbeerblättrigen Bäumen oder baumförmigen Gebüschen, dem Portugiesischen Kirschlorbeer (Prunus lusitanica subsp. lusitanica) und dem Erdbeerbaum (Arbutus unedo) dominiert, die immergrüne, harte, glänzende und unbehaarte Blätter besitzen. Diese lorbeerblättrigen Arten (insbesondere der Kirschlorbeer) ertragen weder sehr niedrigen Temperaturen mit Frösten noch eine sehr trockene Umgebungen. Das kann durch den Umstand erklärt werden, dass die lorbeerblättrigen Pflanzen ihren Ursprung in subtropischen Klimata im Tertiär hatten, die heißer und feuchter waren (CASTRO et al., 2001). So finden sich heute nur noch kleine Bestände in niedrigen Höhen (unter 800 m NN), relativ schattig und mit milden Wintern wie Sommern  (HONRADO, 2003).
IM PNPG gibt es, trotz der reduzierten Expression dieser Wälder, einige der am besten erhaltenen Lorbeerkirsch-Wälder auf der Iberischen Halbinsel (NETO, 2007). Die Lorbeerkirsche ist eine seltene Pflanze in Portugal (JANSEN, 2002). Der Erdbeerbaum dagegen, die besser an ein trockeneres Klima angepasste Spezies, ist im ganzen Land in Form eines hohen Busches weit verbreitet. In der Serra do Gerês sind sie jedoch an den genannten Stellen besonders gut entwickelt und als große Bäume zu finden. Diese Wälder oder Gebüsche, Relikte des ehemaligen kontinentalen Laurissilva-Waldes, die während der Tertiärperiode sehr wichtig waren, dominieren derzeit nur noch in Makaronesien (HONRADO, 2003 und NETO, 2007). Nach HONRADO (2003) enthält die typischste Zusammensetzung von Kirschlorbeer-Wäldern die Arten Prunus lusitanica subsp. lusitanica, Hedera helix, Saxifraga spatularis, Luzula henriquesii und Dryopteris affinis subsp. borreri


und die der Erdbeerbaum-Wälder die Arten Arbutus unedo, Hedera hibernica, Prunus lusitanica subsp. lusitanica und Ilex aquifolium.




1.2. - Eichenwälder

Die Eichenwälder sind die dominante Baumvegetation des PNPG und stellen die Klimaxvegetation des fast gänzlichen Nordwestens der Iberischen Halbinsel dar. Der Mensch hat vor ca  3.500 Jahre damit begonnen, hauptsächlich durch Beweidung und Brandrodung, mit grosser Intensität die primitive Baumvegetation zu zerstören (RAMIL REGO, 1993; AGUIAR & PINTO, 2007). Weitere Faktoren, die zur fast völligen Vernichtung des Eichenbestandes Portugals geführt haben sind:

  • Die Abholzung der Bäume zu verschiedenen Zwecken, inclusivé Schiffbau und Herstellung von Eisenbahnschwellen;
  • Die Bereitstellung von Ackerland, in der Hauptsache zum Maisanbau - ab dem XVI. Jahrhundert;
  • Die Errichtung von Pinien- und Eukalyptus-Plantagen zur Produktion von Holz und Papiermaische;
  • Die Möbelherstellung und Errichtung von Verkehrsverbindungen.

Auf diese Weise sind die Eichen heute nur noch ein Schatten dessen, was sie in der Vergangenheit waren. Die PNPG entgeht der Regel nicht, aber er besitzt immer noch einige der größten Eichenflecken Portugals: Castro Laboreiro, Senhora da Peneda, Ramiscus, Mata do Cabril, Mata de Albergaria-Palheiros, Vale do Beredo, und in der Mata do Rio Mau. Es ist anerkannt, dass die Biogenetische Reserve Albergaria-Palheiros den besten Erhaltungszustand aufweist, praktisch der einzige ausgewachsene Eichenwald von Portugal (ALFA, 2006).

Mata de Albergaria (Gerês) im Herbst

Diese Wälder werden von der Stieleiche Q. robur, mit oder ohne Pyrenäen-Eiche Q. pyrenaica und/oder Moorbirke (Betula celtiberica), dominiert. In der Baumschicht können neben den genannten Arten Ilex aquifolium, Taxus baccata, Prunus lusitanica subsp. lusitanica oder Sorbus aucuparia erscheinen. Auf der Lianen-Ebene sind verbreitet Hedera helix, Lonicera periclymenum subsp. periclymenum und Rubus sp. pl. In der Strauchschicht: Crataegus monogyna, Pyrus cordata, Frangula alnus, Cytisus sp. pl., Erica arborea, Ruscus aculeatus und Vaccinium myrtillus. In der krautigen Schicht gibt es viele frühblühende Geophyten, die vor der vollständigen Entwicklung der Blätter der Eichen erblühen wie Narcissus triandrus subsp. triandrus, Erythronium dens-canis, Anemone trifolia subsp. albida; und schattenliebende Arten wie Geranium sp. pl. Saxifraga spathularis, Luzula sylvatica subsp. henriquesii, Pseudarrhenatherum longifolium, Dryopteris sp. pl. und Polypodium sp. pl (ALFA, 2006). Die Wälder in oligotrophen Böden der Hanglagen gehören zum Habitat 9230 - Galaico-Portugiesische Eichenwälder mit Quercus robur und Quercus pyrenaica (Quercion pyrenaicae der Klasse Querco-Fagetea ). Im PNPG ist nur der Subtypus 9230 pt1 - Stiel-Eichenwälder (Quercenion robori-pyrenaicae) vorhanden.


In oligotrophen Böden können jedoch zwei Arten von Eichenwäldern unterschieden werden:

  • Montane oligotrophe Eichenwälder (Myrtillo-Quercetum roboris), die von Quercus robur und/oder Quercus pyrenaica dominiert sind mit der Anwesenheit von Vaccinium myrtillus, Anemone trifolia subsp. albida, Brachypodium pinnatum subsp. rupestre und in feuchteren Gebieten von Betula celtiberica (HONRADO, 2003). Diese Eichenwälder kommen je nach Exposition der Hänge  auf 700-900 m Höhe vor. In den höheren oder östlicheren Gebieten des PNPG wird die Stiel-Eiche im Vergleich zur Pyrenäen-Eiche seltener. Im Falle von feuergefährdeten Gebieten dominiert die Pyrenäen-Eiche aufgrund ihrer großen Fähigkeit zur vegetativen Regeneration fast vollständig die Baumschicht (CASTRO et al., 2001; HONRADO, 2003).

Montane oligotrophe Eichenwälder (Myrtillo-Quercetum roboris)
Dominanz: Quercus robur und/oder Quercus pyrenaica
(in feuchteren Gebieten)



  • Oligotrophe colline Eichenwälder (Rusco aculeati-Quercetum roboris), die von Quercus robur dominiert werden, mit dem konstanten Vorhandensein von Arbutus unedo, Ruscus aculeatus und Asplenium onopteris. Innerhalb dieser Eichenwälder können noch drei Subassoziationen unterschieden werden. Die Subassoziation violetosum rivinianae, die mit der Anwesenheit von Efeu Hedera helix, Ilex aquifolium, Frangula alnus und Pyrus cordata der typischen Form entspricht. Diese Wälder treten in den mittleren Abschnitten (zwischen 500-700 m über dem Meeresspiegel) der wichtigsten Nebenflüsse des Flusses Lima und dem westlichen Teil der Serra do Geres zwischen 700-300m auf. Die Subassoziation prunetosum lusitanicae ist mit Prunus lusitanica subsp. lusitanica, Prunella grandiflora subsp. pyrenaica, Luzula sylvatica subsp. henriquesii und Saxifraga spathularis angereichert. Sie ist exklusiv für die Serra do Gerês und tritt in der mittleren und oberen Zone des Tals vom Rio Gerês, im Anschlussbereich des Maceira Flusstales und dem Talabschnitt  zwischen Albergaria und Bouça da Mó (Serra do Gerês) und dem mittleren Abschnitt des Cabril-Tals des Rio Homem (Serra Amarela) auf. Die Subassoziation quercetosum suberis ist mit xerothermophilen Arten wie der Korkeiche Quercus suber, Seidelbast Daphne gnidium, Weissem Sandelholz Osyris alba angereichert und manchmal auch mit dem Pyrenäen-Eiche Quercus pyrenaica. Diese Subassoziation tritt ein wenig in allen Bereichen der niedrigeren Höhen (<500 m) im Gebiet auf, kann jedoch die Höhe von 700 m am Südhang der Serra do Gerês (HONRADO, 2003) erreichen.



Oligotrophe colline Eichenwälder (Rusco aculeati-Quercetum roboris)
Quercus robur

Subassoziation violetosum rivinianae
Subassoziation prunetosum lusitanicae
Subassoziation quercetosum suberis



Es gibt zahlreiche Pflanzengemeinschaften, die funktionell von Eichenwäldern abhängig sind (ALFA, 2006), wie:
  • Krautige mehrjährige Waldsaum-Gemeinschaften (Trifolio-Geranietea);
  • Gebüsche von Waldrändern und Lichtungen (Rhamno-Prunetea);
  • Annuelle stickstoffliebende Gemeinschaften (Cardamino hirsutae-Geranietea purpurei);
  • Mehrjährige, stickstoffliebende Gemeinschaften (Gallio-Urticetea);
  • Komophytische (Felsspalten-) oder Epiphytische Gemeinschaften (Anomodonto-Polypodietea);
  • Terrestrische oder epiphytische Bryophyten- oder Flechten-Gemeinschaften;
  • (Peri-)nemorale Quellflur-Gemeinschaften (Montio-Cardaminetea p.p.).
.

Es ist anzumerken, dass die schattenliebenden komophytischen und epiphytischen Gemeinschaften, die hauptsächlich von Eichen bzgl. des Substrats oder Schatten abhängig sind, in den Lebensraum 8220 pt3 eingebettet sind  - Biotope von komophytischen schattenliebenden Gemeinschaften oder epiphytische Gemeinschaften (Klasse Anomodonto-Polypodietalia). In dieser Gemeinschaft gibt es je nach Umweltbedingungen einige Fane wie Polypodium cambricum, P. interjectum und die seltene Davallia canariensis (ALFA, 2006).


An den Rändern von Eichenwäldern über 1000 m, auf flachen Böden oder in erdigen Spalten von Granitaufschlüssen, finden sich nicht-serielle mehrjährige Rasen, von Festuca elegans, Saxifraga spathularis, Avenula sulcata subsp. sulcata, Teucrium scorodonia und Arenaria montana dominiert ("Festuca elegans community") (HONRADO, 2003). Diese Vegetation ist als ein prioritärer Lebensraum eingestuft 6220 - Substeppen von Gräsern und Annuellen des Thero-Brachypodietea, insbesondere des Subtyps 6220pt4 - Mehrjährige silicikole Rasen mit hohen Gräsern (Klasse: Stipo giganteae-Agrostietea castellanae) (ALFA, 2006).



Schließlich ist anzumerken, dass in einigen höheren Gebieten der Täler von Ramiscal und Cabril Eichen infolge einer Konkurrenz zu Ilex aquifolium,  welcher diese Gemeinschaften dominiert, selten werden. In diesen Fällen sollte auch die Existenz von Habitat 9380 - Ilex aquifolium Wälder berücksichtigt werden. Diese Gemeinschaften sind offene ombrophile Formationen, die von der Stechpalme dominiert werden, besonders häufig in Hängen mit Ausrichtung nach Norden und gelten als Folge der Erosion von Eichen- oder Birkenwäldern mit stechpalmenreichem Unterholz. Diese Vegetation tritt stellenweise in Portugal auf und ist häufiger im PNPG anzutreffen (HONRADO, 2003; ALFA, 2006).



1.3. - Oligotrophe Eichenwälder mit Eibe (Taxus baccata)
Die Eichenwälder mit Eibe, mit einer geringen Repräsentativität im PNPG (27 ha), sind nicht mehr als oligotrophe Berg-Eichenwälder (Myrtillo-Quercetum roboris), angereichert mit Eiben (Taxus baccata). Diese Wälder wurden nur deshalb unabhängig von den vorherigen kartiert, weil die Eibe, da sie in Portugal eine sehr seltene Art ist, diese Wälder wertschätzt und sie im nationalen Kontext einzigartig macht. Darüber hinaus tritt der prioritäre Lebensraum 9580 - mediterraner Taxus baccata-Wald (ALFA, 2006), im Mosaik mit diesen Eichenwäldern auf. Diese Wälder entsprechen ebenfalls dem Subtyp 9230pt1 - Quercus robur-Wälder (Quercenion roboripyrenaicae) und schliessen den Lebensraum 8220pt3 - Biotope von schattenliebenden Felsspalten- oder epiphytischen Gemeinschaften (Klasse Anomodonto-Polypodietalia) ein.


1.4. - Oligotrophe Eichenwälder und Kirschlorbeer-Wälder
Diese Art von Vegetation nimmt, wie die vorherige, eine reduzierte Fläche ein (187 ha). Die Oligotrophen Eichenwälder (9230pt1) mit Kirschlorbeer (Rusco aculeati-Quercetum roboris Subassoziation prunetosum lusitanicae) und die Kirschlorbeer-Wälder (Luzulo Henriquesii-Prunetum lusitanicae) (5230pt2) wurden in der Vegetationskarte des PNPG in einer einzigen Einheit kartiert, da diese Vegetation oft Mosaike bildet oder der Kirschlorbeer an den Rändern von Eichenwäldern auftritt und eine getrennte Kartographierung deshalb schwierig ist. Diese Art von Vegetation mit Kirschlorbeer ist in Portugal selten und aus diesem Grund von enormem Wert für die Erhaltung der Natur. Der Habitat 5230 der lauroiden Gebüsche, der den Habitat 5230pt2 des Kirschlorbeerwaldes als Subtypus einschließt, tritt im Mosaik mit den Habitaten 9230 und 8220pt3 auf.


1.5. Mesotrophe Wälder und Lorbeerwälder

Wälder auf mesotrophen Böden sind typisch für tiefe und frische Böden kolluvialer Herkunft (Regosole) und finden sich an der Basis von Hängen in tiefeingeschnittenen Tälern. Im PNPG besetzen sie nur etwa 123 ha und sind nach bisherigem Wissensstand auf die Ribeira de Freitas und Rio Caldo konzentriert. Diese Wälder entsprechen dem Habitat 9160 - Mesotrophe Stiel-Eichenwälder oder Mischwälder des Carpinion betuli.

Die beiden Subtypen dieses Habitats erscheinen im PGNP:

- Mesotrophe Quercus robur-Wälder 9160pt1 (Hyperico androsaemi-Quercetum roboris). Dies sind klimaktische Wälder mit hoher Artenvielfalt, dominiert in der Regel durch die Stiel-Eiche (Quercus robur), aber reich an Baumarten wie Alnus glutinosa, Salix atrocinerea, Corylus avellana, Acer pseudoplatanus, Prunus avium, Laurus nobilis und Castanea sativa. Das Unterholz wird durch das Auftreten von mehreren nemoralen krautigen Spezies mit mesotropher Appetenz (Hypericum androsaemum, Phyllitis scolopendrium, Polystichum setiferum und Woodwardia radicans) (ALFA, 2006) charakterisiert. Die letztere Art ist reliquial und sehr selten auf dem portugiesischen Festland, wobei der PNPG fast alle Exemplare dieser Art beherbergt.





  • Haselnuss-Wälder 9160pt2 (Omphalodo nitidae-Coryletum avellanae). Diese Sekundär-Wälder besitzen eine hohe spezifische Diversität, sind in der Regel von Haselnuss (Corylus avellana) dominiert und von Salix atrocinerea, Acer pseudoplatanus und Laurus nobilis in der Baumschicht begleitet. Dieser Subwald ist dem mesotrophen Eichenwald ähnlich (ALFA, 2006). Im Mosaik von mesotrophen Wäldern finden sich auch die Lorbeerwälder 5230pt1 (Omphalodo nitidae-Lauretum nobilis). Diese Art der Vegetation wurde zusammen mit den mesotrophen Wäldern kartiert, da der Lorbeerwald wenig Ausdruck im PNPG hat und normalerweise an den feuchten Rändern dieser Wälder erscheint. Die Lorbeerwälder werden durch Hedera helix, Ruscus aculeatus, Blechnum spicant, Osmunda regalis und Omphalodes nitida angereichert (HONRADO, 2003).






1.6. - Eibenwälder (Taxus baccata)
Die Eibenwälder des PNPG haben eine kleine punktuelle Verbreitung mit reliktärem Charakter, dominiert von der Eibe (Taxus baccata) und fast immer mit einer großen Abundanz von Ilex aquifolium. Auch kommen mehrere baumartige Elemente vor, die typisch für die benachbarten Eichen- und Eichenwälder sind, nämlich Quercus robur, Q. pyrenaica, Betula celtiberica und Sorbus aucuparia (ALFA, 2006). In PNPG besetzen Eibenwälder 181 ha, was fast die gesamte Fläche dieses Lebensraums in Portugal ausmacht. Diese Wälder kommen ausschließlich an den Ufern von Gebirgsbächen in eingebetteten Tälern der Serras do Gerês und Estrela vor. Diese Pflanzenformationen entsprechen dem prioritären Lebensraum 9580 - Mediterrane Wälder von Taxus baccata (ALFA, 2006).




Fortsetzung des Artikels:
http://polunin01.blogspot.pt/2017/11/255b-reisestationen-serra-do-geres.html

(Fussnoten und Bibliographie: Da sich Fussnoten einschl. Bibliographie nicht ohne weiteres aus Google-Docs heraus nach Blogger übertragen lassen, können diese im veröffentlichten Originalartikel eingesehen werden -> 2.5.5 - Reisestationen (Serra do Gerês - Botanisch-Zoologische Reisen - Iberische Halbinsel)



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