Eine Botanisch-Zoologische Rundreise auf der Iberischen Halbinsel.
Auf der Suche nach der Verlorenen Zeit
Von Horst Engels
Teil II - Reisestationen
Reisestationen der Botanisch-Zoologischen Rundreise um die Iberische Halbinsel
Auszug einer ‘Karte zu Böden und Vegetation der Iberischen Halbinsel’ in “Strand- Und Steppengebiete der Iberischen Halbinsel...” (WILLKOMM, M. (1852)
2.5b Die Nördlichen Gebirge Portugals (Northern Serras of Portugal)
2.5 Die Nördlichen Gebirge Portugals
2.5.1 Serra da Lousã und Serra do Açor
2.5.2 Serra da Estrela
2.5.3 Serra do Caramulo, S. do Alvão e Marão
2.5.4 Trás-os Montes und Alto Douro (Rio Côa)
2.5.5 Serra do Gerês
2.5.6 Serra de Montesinho und Nogueira
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Tabellenkalkulation:
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Datenbanken:
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Kartenmaterial:
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Im
Nordwesten von Portugal kommen wir zunächst, nicht ganz unerwartet, in
Gebiete mit einem zunehmend borealen, stark atlantisch geprägten Klima,
die biogeographisch schon der Eurosibirischen Region zugerechnet werden..
Sobald
wir uns aber auf der Höhe des Douro-Flusses nach Osten begeben, stoßen
wir erneut auf den Einfluss mediterranen Klimas. Wir kommen in eine
Landschaft, die in den geschützten Flusstälern wie dem des Rio Côa durch
eine mediterrane Flora geprägt ist - und wir können hier sogar wieder
im Frühjahr die wunderbare Mandelbaumblüte erleben, wie wir sie von dem
Algarve her kennen. Dieses unerwartete und einmalige Erlebnis wird noch
dadurch verstärkt, dass wir hier eine eigenständige, spezifisch
mediterranen Flora antreffen, die durch die Carpetano-Iberisch- Leonesische Provinz (II) der Mediterranen Region charakterisiert ist.
Selbst die Serra da Estrela (Sektor Estrelense der Carpetano-Iberisch-Leonesischen Provinz) mit einer Höhe von 1999 m NN am höchsten Punkt (Torre) wird biogeographisch noch der Mediterranen Region zugerechnet, obwohl wir in Höhenlagen ab ca 1600-1700 m NN hier schon in subalpine Bereiche gelangen.
Und
obwohl besonders die südlichen Hänge der Serra da Estrela zweifellos
mediterran geprägt sind, bleibt ihre biogeographische Zuordnung zur
mediterranen Region problematisch. COSTA merkt dazu an (1998):
Die biogeographische Einordnung des Estrelense-Sektors, mit der traditionellen Abgrenzung (Estrelense s.l. = Serras da Estrela und Açor) in die Carpetano-Iberico-Leonesische Provinz ist
dennoch problematisch. Zunächst besitzt ein großer Teil ein gemäßigtes
Makroklima (submediterran) und damit einen reichen Bestand von Quercus robur-Wäldern an den Hängen des NW der Serra (Seia, Gouveia).
Somit gäbe es Gründe, den Sektor Estrelense s. l. vorzugsweise in die Eurosibirische Region (Galaico-Portugiesischer Sektor) zu platzieren. Die Existenz eines kleinen Streifens von Q. robur,
der sich durch die Täler des Mondego, Dão, Ceira und Alva (mediterrane
Täler) zieht und die Serra da Lapa erreicht, scheint diese Hypothese zu
unterstützen. Somit wären die eurosiberischen gemäßigten Gebiete der
NW-Hänge in den Subsektor Miniense des Galaioco-Portugiesischen Sektors
einordbar und damit auf superdistriktaler Ebene differenziert. Nicht
kakuminale Gebiete der weiter nördlich und östlich gelegenen Hänge wären
dem Sektor Lusitano-Duriensis zuzurechnen, da sie die gleiche Vegetationserie mit den altibeirensischen Gebieten (des Genisto-Querceto pyrenaicae S.) teilen, dem sie demnach angehörten. Somit entspräche der Sektor Estrelense
s. str. (Carpetano-Iberico Leonische Provinz) den supra- und
oromediterranen Stufen oberhalb von mindestens 700-900 m NN (je nach
Exposition).
I EUROSIBIRISCHE REGION
ATLANTISCH-MITTELEUROPÄISCHE SUBREGION
ATLANTISCHE SUPERPROVINZ
(I) CANTABRO-ATLANTISCHE PROVINZ (PROVÍNCIA CANTABRO-ATLÂNTICA)
GALAICO-ASTUR ISCHE SUBPROVINZ
1 GALAICO-PORTUGIESISCHER SEKTOR (GALAICO-PORTUGUÊS)
1A SUBSEKTOR MINIENSE
1A1 SUPERDISTRIKT MINIENSE LITORAL
1A2 SUPERDISTRIKT ALVÃO-MARÃO
1A3 SUPERDISTRIKT BEIRADURIENSE
1A4 SUPERDISTRIKT ESTRELENSE
1B SUBSEKTOR GERESIANO-QUEIXENSE
Diese
alternative Einstufungsmöglichkeit wurde hier jedoch nicht verfolgt, da
noch genauere Studien zu ihrer weiteren Unterstützung erforderlich
sind.
Die Mediterrane Region
B MEDITERRANE REGION
WESTMEDITERRANE SUBREGION (MEDITERRÂNICA OCIDENTAL)
MEDITERRANE IBERO-ATLANTISCHE SUPERPROVINZ (MEDITERRÂNICA IBERO-ATLÂNTICA)
(II) CARPETANO-IBÉRICO-LEONESISCHE PROVINZ (CARPETANO-IBÉRICO-LEONESA)
2A SEKTOR ORENSANO-SANABRIENSE
SUBSEKTOR MARGATO-SANABRIENSE
2B SALMANTINISCHER SEKTOR (SALMANTINO)
2C SEKTOR LUSITANO-DURIENSE
2C1 SUPERDISTRIKT DURIENSE
2C2 SUPERDISTRIKT TERRA QUENTE
2C3 SUPERDISTRIKT MIRANDA-BORNES-ANSIÃES (MIRANDA-BORNES-ANSIÃES)
2C4 SUPERDISTRIKT ALTIBEIRENSE
2C5 SUPERDISTRIKT RIBACOENSE
2D SEKTOR ESTRELENSE
(III) LUSO-EXTREMADURENSISCHE PROVINZ (LUSO-EXTREMADURENSE)
(IV) GADITANO-ONUBO-ALGARVISCHE PROVINZ (GADITANO-ONUBO-ALGARVIENSE)
Die Mediterrane Region
(B) zeichnet sich durch ein Klima aus, in dem wenig Regen im Sommer
(P> 2T) fällt, welches aber in anderen Jahreszeiten überschüssiges
Wasser haben kann. In dieser Region beobachtet man, solange das Klima
nicht sehr kalt (aufgrund der Höhe) oder trocken ist, Wälder und
Dickichte von Bäumen und kleinen Sträuchern mit flachen, ledrigen und
persistenten (sklerophyllen) Blättern - durisilvae - wie bei
verschiedenen Quercus spp. des Subgenus Sclerophyllodris (Steineiche - Quercus rotundifolia, Korkeiche - Quercus suber und Kermeseiche - Quercus coccifera), dem Mastix (Pistacia lentiscus), Immergrünen Schneeball (Viburnum tinus), Johannisbrotbaum (Ceratonia siliqua), der Wilden Olive (Olea europaea var sylvestris), dem Schwarzem Kreuzdorn (Rhamnus oleoides), Stechpalmen-Kreuzdorn (Rhamnus alaternus), Zwergpalme (Chamaerops humilis), Lorbeer (Laurus nobilis), der Breitblättrigen Steinlinde (Phillyrea latifolia) und Schmalblättrigen Steinlinde (Phillyrea angustifolia) usw. Diese Region umfasst die zwei Teilbereiche des Westlichen und des Östlichen Mittelmeerraums. Der erste, in dem wir uns befinden, ist in drei Superprovinzen unterteilt: die Mediterran-Ibero-Levantinische, Mediterran-Iberoatlantische und Italo-Tyrrenische Superprovinz.
Ibero-Atlantische Superprovinz der Mediterranen Region
Die Ibero-Atlantische Superprovinz der Mediterranen Region umfasst die Carpetano-Iberico-Leonesische, Luso-Extremadurensische, Gaditano-Onubo-Algarviensische und die Betische Provinz,
in denen (mit Ausnahme der Betischen) Silikatböden dominieren.
Kalkhaltige Sedimente, Dolomit und Sandstein des Mesozoikums kommen nur
in kleinen Bereichen an die Oberfläche. Cytisus grandiflorus, Cytisus striatus var. eriocarpus, Festuca duriotagana, Genista hirsuta subsp. hirsuta, Gladiolus reuteri, Hyacinthoides hispanica, Lavandula luisieri, Lavandula sampaioana, Paeonia broteroi, Phlomis lychnitis, Retama sphaerocarpa, Silene coutinhoi und Thymus mastichina
sind nur einige der exklusiven Taxa dieser Superprovinz. Ihre
Vegetation beheimatet eine alte und reiche Flora von Endemismen.
Aufgrund der großen bioklimatischen Vielfalt und Komplexität ihrer
Paläo-Geschichte besitzt sie eine stark individualisierte und
eigenständige potenzielle und subseriale Vegetation. Dies ist der Fall
für die sklerophytischen und marcescenten Wälder des Quercion broteroi, den durch die Ginstergebüsche des Genistion floridae und des Retamion sphaerocarpae gebildeten Waldsäume, sowie der des Cistion laurifolii und Ulici-Cistion ladaniferi und der Heiden des Ericion umbellatae. Die Ufervegetation des Salicion salvifoliae, des Securinegion tinctoriae und des Osmundo-Alnion sind ebenfalls sehr charakteristisch.
Gefässpflanzen - Ibero-atlantische Superprovinz der Mediterranen Region (II) (Nach Costa et al. 1998)
Die Taxa mit * sind exklusiv endemisch für das Gebiet.
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Pflanzengesellschaften - Ibero-atlantische Superprovinz der Mediterranen Region (II) (Nach COSTA et al. 1998)
(Syntaxa und Vegetations-Klassen nach: MARTÍNEZ, Salvador Rivas, et al. 2001
und COSTA et al. 2012)
Die Syntaxa mit * sind endemisch für das Gebiet.
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Pflanzengesellschaft (Syntaxa)
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Vegetations-Klasse und Habitate zu der assoziierten Pflanzengesellschaft
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[Cytisetea scopario-striati Rivas-Martínez 1974 (art. 3f)]
Shrubby communities dominated by Leguminosae of the
tribe Genisteae (brooms). Usually the mantle or the replacement stage of meso-oligotrophic forests that grow
in deep siliceous soils with type "mull" humus and without temporary hydromorphy. Sometimes represent
edaphoxerophilous permanent communities. their ecologic optimum is in Iberian Peninsula, they can reach the
Atlantic Europe, the Tyrrhenian and the Maghrebi territories, in infra to oromediterranean semiarid to humid
and thermo to lower orotemperate dry to hyperhumid
bioclimate.
Charakteristische Arten: Adenocarpus complicatus, Adenocarpus telonensis, Cytisus baeticus, Pteridium aquilinum var. aquilinum, Retama sphaerocarpa.
65a. Cytisetalia scopario-striati Rivas-Martínez 1975
[Cytisetalia scopario-striati Rivas-Martínez 1974 (art. 3f), Retametalia sphaerocarpae Rivas Goday 1980 (syntax. syn.)]
Seral large-sized plant communities, thermo to lower
orotemperate subhumid to hyperhumid and thermo to
supramediterranean dry to hyperhumid, with Mediterranean West Iberian, Coastal Lusitanian-Andalusian,
Atlantic European and Cevennean distribution.
Charakteristische Arten: Adenocarpus lainzii, Cytisus
grandiflorus subsp. grandiflorus, Cytisus multiflorus,
Cytisus oromediterraneus, Cytisus scoparius subsp.
scoparius, Genista hystrix, Orobanche rapum-genista
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Cistion laurifolii 62.2.
Cistion laurifolii
Ulici argentei-Cistion ladaniferi 62.3.
Ulici-Cistion ladaniferi
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[Carici-Genistetea lobelii Klein 1972 (syntax. syn.) p.p., Carlinetea macrocephalae Gamisans 1977 (art. 29) p.p., Rumici-Astragaletea siculi E. Pignatti, Pignatti, Nimis & Avanzini 1980 (syntax. syn.) p.p., Cerastio-Carlinetea nebrodensis Brullo 1983 (art. 29)]
Secondary Mediterranean scrub communities with xerophytic plants, especially of the genus Cistus, Lavandula
and Halimium, on predominantly siliceous substrates and
eroded or immature acidic soils. Distributed through the
Western Mediterranean and North Africa in thermo to
supramediterranean semiarid to subhumid bioclimate.
They constitute advanced stages of degradation of the
meso-oligotrophic forests undemanding in precipitation.
Charakteristische Arten: Cistus salviifolius, Cytinus hypocistis subsp. macranthus, Halimium viscosum, Orchis mascula subsp. olbiensis, Orchis moria subsp. champagneuxii, Orchis moria subsp. picta.
62a. Lavanduletalia stoechadis Br.-Bl. in Br.-Bl., Molinier & Wagner 1940 em. Rivas-Martínez 1968
[Lavanduletalia stoechadis Br.-Bl. 1931 (art. 8), Ulici-Cistetalia Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1965 (syntax. syn.)]
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Ericion umbellatae 61.2.
Ericion umbellatae
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= CALLUNO VULGARIS-ULICETEA MINORIS Br-Bl. & Tüxen ex Klika & Hadac 1944
[Calluno-Ulicetea Br.-Bl. & Tüxen 1943 (art. 8), Calluno-Ulicetea Br.-Bl. & Tüxen ex Westhoff, Dijk & Passchier 1946 (art. 22), Nardo-Callunetea Preising 1949 (syntax. syn.)]
Habitate: 2150
Heathland and moorland with dwarf shrubs, which constitute seral communities originated by firing, grazing or
wood-cutting of acidic, deciduous or sclerophyllous
meso-macroforests. Prosper on siliceous poor soils, eroded (dystrics cambisols or ferric podzols), rich in acid
humus, and occasionally showing gleyic properties. In
thermo to orotemperante and thermo to supramediterranean subhumid to ultrahyperhumid hyperoceanic-oceanic
bioclimate. Distribution: Atlantic European, CevenneanPyrenean, Mediterranean West Iberian, Oroiberian,
Coastal Lusitanian-Andalusian and Tingitanan.
Charakteristische Arten: Agrostis curtisii, Allium ericetorum, Avenula lodunensis subsp. lodunensis, Calluna
vulgaris, Erica cinerea, Erica scoparia, Halimium
alyssoides, Halimium umbellatum, Lithodora prostrata, Scorzonera humilis, Simethis mattiazii, Tuberaria
lignosa, Ulex europaeus subsp. latebracteatus Ulex
minor, Viola lactea.
61a. Ulicetalia minoris Quantin 1935
[Calluno-Ulicetalia (Quantin 1935) Tüxen 1937 (art. 29), Ulicetalia Br.-Bl. ex Rothmaler 1954 (syntax. syn.), Erico-Ulicetalia Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1965 (syntax. syn.)]
[CALLUNO VULGARIS-ULICETEA MINORIS Br-Bl. & Tüxen ex Klika & Hadac 1944]
61.2. Ericion umbellatae Br.-Bl., P. Silva, Rozeira & Fontes 1952
[Halimio-Ulicion Rothmaler 1954 (syntax. syn.), Genisto-Ericion aragonensis Rivas-Martínez 1962 (art. 8), Cistion hirsuti Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1965 (syntax. syn.), Ericion australis Bellot & Casaseca in Bellot 1968 (syntax. syn.), Ericion umbellatae Br.-Bl., P. Silva, Rozeira & Fontes 1952, holotypus: Junipero nanae-Ericetum aragonensis Br.-Bl., P. Silva, Rozeira & Fontes, Agron. Lusit. 14(4): 316. 1952 (art. 17, 18), Junipero nanae-Cytision purgantis Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1965: typus: Junipero nanae-Ericetum aragonensis Br.-Bl., P. Silva, Rozeira & Fontes 1952 (art. 36)]
Heathland
and moorland dwarf scrub, thermo to supratemperate and thermo to
supramediterranean subhumid to hyperhumid in Galician-Portuguese,
Mediterranean West Iberian, Oroiberian and Sadensean-Dividing Portuguese
territories.
Charakteristische Arten: Cistus psilosepalus, Erica
australis subsp. australis, Erica umbellata, Genista
triacanthos, Halimium ocymoides, Lavandula viridis, Polygala microphylla, Pterospartum lasianthum, Thymelaea broteriana,
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71. Salici purpureae-Populetea nigrae (Rivas-Martínez & Cantó ex Rivas-Martínez , Báscones, T.E. Díaz, Fernández-González & Loidi) classis nova (addenda)
Edaphohygrophilous riparian deciduous forests, on hydromorphic soils, with Eurosiberian and Mediterranean
distribution.
Charakteristische Arten: Alnus glutinosa, Brachypodium
sylvaticum, Elymus caninus, Equisetum telmateia,
Frangula alnus subsp. alnus, Humulus lupulus, PopuIus nigra, Saponaria officinalis, Solanum dulcamara,
Vitis vinifera subsp. sylvestris
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Carpetano-Iberisch-Leonesische Provinz (Carpetano-Ibérico-Leonesa) (II)
Die Carpetano-Iberisch-Leonesische Provinz (Carpetano-Ibérico-Leonesa) (II) wird in
Portugal durch das hydrographische Einzugsbecken des Douro-Flusses
bestimmt und enthält den grössten Teil des Gebietes von Trás-os-Montes
und einen bedeutenden Anteil der Beira Alta. Sie wird in etwa durch das
Barroso-Plateau und durch die Gebirge Alvão und Marão im Westen
begrenzt. Südlich des Douro-Fluss verlängert sich die Grenze dieser
Provinz entlang der nördlichen Hängen der Berge von Montemuro, Leomil
und Lapa, verläuft entlang des linken Ufers des Távora Flusses bis zum
Iberischen Zentralsystem mit den Gebirgen Açor, Estrela und Malcata, von
wo aus sie sich nach Norden und Osten in Spanien fortsetzt. Im
Portugiesischen Segment der Provinz dominieren kambrische und
präkambrische Silikatgesteine, wobei Schiefer- Grauwacke- und
hercynische Granit-Komplexe hervortreten. Es gibt große Bereiche von
basischen und ultrabasischen Felsgesteinen mit kleinen Aufschlüsse von
kristallinem Kalkstein, mit einigen Pflanzenspezies von großem
floristischen Interesse, die jedoch keine wirklich calcicole Vegetation
darstellt. Armeria beirana, Armeria transmontana, Campanula herminii, Carduus carpetanus, Centaurea nigra subsp. rivularis,
Centaurea herminii, Coincya orophila, Doronicum carpetanum, Euphorbia
matritensis, Festuca summilusitana, Gagea tenuis, Galium saxatilis,
Genista cinerascens, Genista hystrix, Isatis platyloba, Leuzea
rhaponticoides, Nepeta latifolia, Phalacrocarpum oppostifolium subsp. oppositifolium, Ranunculus abnormis, Reseda gredensis, Rubus brigantinus, Santolina semidentata, Saxifraga fragosoi (= S. continentalis), Scilla beirana, Sedum willkomiannum, Senecio pyrenaicus subsp. carpetanus, Silene foetida, Silene legionensis, Spergula morizoni und Spergula pentandra sind einige der endemischen Arten dieser Provinz.
Gegenüber den anderen mediterranen Provinzen sind folgende Differentialarten häufig oder in diesem Gebiet anzutreffen: Agrostis duriaei, Artemisia glutinosa, Allium scorzonerifolium, Betula pubescens subsp. celtiberica, Carduus platypus subsp. platypus,
Castanea sativa, Cistus laurifolius, Clematis campaniflora, Colchicum
multiflorum, Cytisus oromediterraneus, Echinospartum ibericum, Erica
australis subsp. aragonensis, Erythronium dens-canis, Euphorbia hyberna, Genista falcata, Genista florida subsp.
polygaliphylla, Gagea nevadensis, Hieracium castellanum, Holcus mollis,
Hypericum montanum, Juncus squarrosus, Juniperus communis subsp.
alpina, Juniperus oxycedrus, Koeleria crassipes, Linaria saxatilis,
Luzula lactea, Nardus stricta, Plantago radicata, Prunus avium, Pyrus
cordata, Quercus faginea subsp. faginea, Reseda virgata, Rhinanthus minor, Scrophularia herminii und Scrophularia reuteri.
Im portugiesischen Teil der Provinz wird die Klimax-Vegetation von Pyrenäen-Eichenwäldern der Suballianz Quercenion pyrenaicae (des Holco mollis-Quercetum pyrenaicae und des Genisto falcatae-Quercetum pyrenaicae), Korkeichenwäldern des Quercion broteroi und seltener von Steineichenwäldern derselben Allianz gebildet. Unter den anderen charakteristischen Gemeinschaften der Carpetano-Iberisch-Leonesischen Provinz sind die Steineichenwälder des Genisto hystricis-Quercetum rotundifoliae, die Ginsterassoziationen des Genistion polygaliphyllae sowie die Gemeinschaften des Echinospartum ibericum (Echinospartenion iberici) und der kalten Quellen des Myosotidetum stoloniferae zu nennen. Die Borstgraswiesen des Campanulo hermini-Nardion strictae, die Ginster des Cistion laurifoliae und die an Chamaephyten reichen Wiesen des Hieracio castellani-Plantaginion radicatae besitzen in dieser Region ihr Optimum.
Gefässpflanzen - Carpetano-Iberico-Leonesische Provinz (II) der Mediterranen Region (Nach Costa et al. 1998)
Die Taxa mit * sind exklusiv endemisch für das Gebiet.
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(Nepeta latifolia)
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beirana*
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Sedum willkomiannum*
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Differentialarten:
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Agrostis truncatula subsp. duriaei
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Hieracium castellanum
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Juniperus communis subsp. alpina
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(Plantago radicata)
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Pflanzengesellschaften - Carpetano-Iberico-Leonesische Provinz (II) der Mediterranen Region (Nach COSTA et al. 1998)
(Syntaxa und Vegetations-Klassen nach: MARTÍNEZ, Salvador Rivas, et al. 2001.
Siehe auch: COSTA et al. 2012)
Die Syntaxa mit * sind endemisch für das Gebiet.
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Pflanzengesellschaft (Syntaxa)
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Vegetations-Klasse und Habitate zu der assoziierten Pflanzengesellschaft
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Genisto hystricis-Quercetum rotundifoliae 75.2.11.
Genisto hystricis-Quercetum rotundifoliae
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Woodlands,
pre-woodlands and dense scmblands, evergreen or marcescent, that
usually create a shady environment contributing to a soil humus type of
forest
"mull". Indifferent to the chemical nature of the substrate
and soil, however limited by permanent or temporary
hydromorphy. Include the climatophilous vegetation and
its mantle, edges and the first stage of replacement of the
forests in the Mediterranean Region, in semiarid to
humid infra to supramediterranean, reaching meridional
submediterranean Eurosiberian territories.
Charakteristische Arten: Asparagus acutifolius, Biarum
arundanum, Carex halleriana, Clematis flammula,
Daphne gnidium, Lonicera etrusca var. etrusca, Lonicera implexa, Neotinea maculata, Olea europaea var.
sylvestris, Phillyrea latifolia subsp. media, Pulicaria
odora,
Rhamnus alaternus subsp. alaternus f. alaternus, Rubia peregrina subsp.
longifolia, Rubia peregrina subsp. peregrina, Smilax aspera var.
aspera, Vincetoxicum nigrum.
75a. Quercetalia ilicis Br.-Bl. ex Molinier 1934 em. Rivas-Martínez 1975
Evergreen
or marcescent climatophilous forests, creators of shade and forest
humus, thermo to supramediterranean dry to hyperhumid, Mediterranean.
Understory
rich in sclerophyllous evergreen leaves, shrubs and lianas, except in the cold supramediterranean areas .
Charakteristische Arten: Anemone palmata, Asplenium
onopteris, Bupleurum paniculatum, Carex depressa,
Carex distachya, Carex oedipostyla, Doronicum
plantagineum, Juniperus oxycedrus subsp. lagunae,
Limodorum trabutianum, Melica minuta subsp.
arrecta, Moehringia pentandra, Phillyrea latifolia
subsp. latifolia, Piptatherum paradoxum, Quercus
canariensis, Quercus rotundifolia, Quercus suber,
Quercus x airensis, Quercus x mixta, Rosa sempervirens, Ruscus aculeatus, Viburnum tinus.
75.2. Quercion broteroi Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1956 em. Rivas-Martínez 1975 corr. Ladero 1974
Oceanic subhumid to humid forests of Quercus suber, Quercus broteroi and Quercus canariensis.
Charakteristische Arten: Digitalis tomentosa, Epipactis lusitanica, Euphorbia monchiquensis, Quercus x marianica, Sanguisorba hybrida, Thapsia nitida subsp. nitida
75.2.11. Genisto hystricis-Quercetum rotundifoliae P. Silva 1970
Habitate: 9340
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Habitate: 5330
Shrubby communities dominated by Leguminosae of the
tribe Genisteae (brooms). Usually the mantle or the replacement stage of meso-oligotrophic forests that grow
in deep siliceous soils with type "mull" humus and without temporary hydromorphy. Sometimes represent
edaphoxerophilous permanent communities. their ecologic optimum is in Iberian Peninsula, they can reach the
Atlantic Europe, the Tyrrhenian and the Maghrebi territories, in infra to oromediterranean semiarid to humid
and thermo to lower orotemperate dry to hyperhumid
bioclimate.
Charakteristische Arten: Adenocarpus complicatus, Adenocarpus telonensis, Cytisus baeticus, Pteridium aquilinum var. aquilinum, Retama sphaerocarpa.
65a. Cytisetalia scopario-striati Rivas-Martínez 1975
65.3. Genistion polygaliphyllae Rivas-Martínez, T.E. Díaz, F. Prieto, Loidi & Penas 1984
Siliceous
shrub communities, supra-orotemperate supramediterranean, subhurnid to
hyperhurnid, with Orocantabrian, Juresian, Ourensan-Sanabriensean,
Leonese, and Salmantine Estrelensean distribution. Permanent
communities, forest mantles or replacement stages of Quercion pyrenaicae
and Betulion fontqueriiceltibericae.
Charakteristische Arten: Genista florida subsp. polygaliphylla.
65.3.8. Echinospartetum iberici Rivas-Martínez 1974 corr. Rivas-Martínez, Lousã, T.E. Díaz, Fernández-Gonzalez & J.C. Costa 1990
Habitate: 4090
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Myosotidetum stoloniferae 11.4.1.
Myosotidetum stoloniferae
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Holarctic cold-water mountain spring communities,
dominated by bryophytes and evergreen soft helophyte phanerogams.
11a. Montio-Cardaminetalia Pawłowski in Pawłowski, Sokołowski & Wallisch 1928
Charakteristische Arten: Brachythecium rivulare, Cinclidotus fontinaloides, Epilobium anagallidifolium,
Epilobium
obscurum, Hygrohypnum luridum, Marsupella emarginata, Montia fontana
subsp. amporitana, Nardia compressa, Pellia epiphylla, Philonotis
fontana, Pohlia wahlenbergii, Scapania undulata, Stellaria alsine,
Trichocolea tomentella.
11.4. Myosotidion stoloniferae Rivas-Martínez, T.E. Díaz, F. Prieto, Loidi & Penas 1984
11.4.1. Myosotidetum stoloniferae Br.-Bl., P. Silva, Rozeira & Fontes 1952
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Campanulo herminii-Nardion strictae 60.4.
Campanulo hermini-Nardion strictae
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Habitate: 6230
Anthropic dense acidic grasslands, intensively grazed,
and in climatophilous swards of high mountains in the
upper timberline zone with a long period of snow on the
ground. They present a vernal development in deep
moistly soils, turfophilous, mineralized and strongly
acidified by organic matter. In Western Eurosiberian and
Western
Mediterranean territories, in thermo to criotemperate and
supra-oromediterranean, subhumid to hyperhumid, moderate hyperoceanic to
moderate continental
bioclimate.
Charakteristische Arten: Gagea soleirolii (Gagea nevadensis), Ophioglossum azoricum, Scilla verna.
60a. Nardetalia strictae Oberdorfer ex Preising 1949
60.4. Campanulo herminii-Nardion strictae Rivas-Martínez 1964
Single order in Europe with a disjunction distribution in
Atlas mountains (North Africa).
Charakteristische Arten: Ajuga pyramidalis subsp. meonantha, Ajuga pyramidalis subsp. pyramidalis, Carex
leporina, Carex pallescens, Carex pilulifera subsp.
pilulifera, Danthonia decumbens, Euphrasia hirtella,
Festuca nigrescens subsp. microphylla, Festuca rivularis, Galium saxatile subsp. saxatile, Galium
saxatile subsp. vivianum, Gentiana pneumonanthe
subsp. pneumonanthe, Juncus squarrosus, Luzula
multiflora subsp. multiflora, Nardus stricta, Pedicularis sylvatica subsp. sylvatica, Potentilla erecta var.
erecta, Stellaria graminea.
Habitate: 6230
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Cistion laurifolii 62.2.
Cistion laurifoliae
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Secondary Mediterranean scrub communities with xerophytic plants, especially of the genus Cistus, Lavandula
and Halimium, on predominantly siliceous substrates and
eroded or immature acidic soils. Distributed through the
Western Mediterranean and North Africa in thermo to
supramediterranean semiarid to subhumid bioclimate.
They constitute advanced stages of degradation of the
meso-oligotrophic forests undemanding in precipitation.
Charakteristische Arten: Cistus salviifolius, Cytinus hypocistis subsp. macranthus, Halimium viscosum, Orchis
mascula subsp. olbiensis, Orchis moria subsp. champagneuxii, Orchis moria subsp. picta
62a. Lavanduletalia stoechadis Br.-Bl. in Br.-Bl., Molinier & Wagner 1940 em. Rivas-Martínez 1968
Scrub communities on siliceous cohesive soils, with a loamy, sandy or coarse texture, Western Mediterranean
distribution.
56 lC. Costa & al.
Charakteristische Arten: Cistus crispus, Cistus ladanifer,
Cistus monspeliensis, Cistus populifolius, Cytinus hypocistis subsp. hypocistis, Narcissus triandrus subsp.
pallidulus
62.2. Cistion laurifolii Rivas Goday in Rivas Goday, Borja, Monasterio, Galiano & Rivas-Martínez 1956
[Cisto-Lavandulion pedunculatae Rivas-Martínez 1968 (art. 29), Cistion laurifolii Rivas Goday 1949 (art. 2b)]
Mesomediterranean to supramediterranean dry subhumid sub-continental communities, in Mediterranean
West Iberian and Central-Iberian territories.
Charakteristische Arten: Aster aragonensis, Cistus laurifolius, Lavandula pedunculata, Lotus corniculatus
subsp. carpetanus.
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Hieracio castellani-Plantaginion radicatae 49.5
Hieracio castellani-Plantaginion
radicatae
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Silicicolous and geliturbate connnunities dominated by
gramineous and dwarf-chamaephytes in the supra to
cryomediterranean and submediterranean bioclimate that
are zonal in supratimberline and secondary at lower
altitudes. They colonize umbrisols or cambisols, without
histic or gleyic proprieties, in the Mediterranean West
Iberian Peninsula and the North African Rif mountains.
Charakteristische Arten: Jurinea humilis, Koeleria caudata
subsp. crassipes, Plantago radicata subsp. radicata.
49b. Jasiono sessiliflorae-Koelerietalia crassipedis Rivas-Martínez & Cantó 1987
Perennials
secondary communities, dwarf-chamaephyte grassland-like on siliceous
and geliturbate shallow soils, supra to lower oromediterranean dry to
subhumid,
in west central and south Iberian Peninsula.
Typus: Hieracio castellani-Plantaginion radicatae Rivas-Martinez & Canto 1987 (39.3 .).
Charakteristische Arten: Festuca summilusitana subsp. summilusitana, Helianthemum apenninum subsp.
rothmaleri, Herniaria scabrida var. scabrida,
Hieracium castellanum, Jasione sessiliflora subsp. sessiliflora,
Ornithogalum concinnum, Petrorhagia saxifraga, Sesamoides purpurascens
49.5. Hieracio castellani-Plantaginion radicatae Rivas-Martínez & Cantó 1987
[Corynephorion canescentis "ibérico" Rivas Goday 1968 (art. 8, 34), Plantagini-Corynephorion canescentis Rivas Goday & Rivas-Martínez 1963 (art. 8), Corynephoro-Plantaginion radicatae Rivas Goday & Rivas-Martínez ex G. López 1978 (art. 3f), Corynephoro-Plantaginion radicatae Rivas Goday & Rivas-Martínez ex Penas & T.E. Díaz 1985 (art. 6)]
Dwarf-chamaephyte grassland-like connnunities on
siliceous undeveloped soils (leptosols), meso to oromediterranean. Mediterranean West Iberian and Orocantabrian distribution.
Charakteristische Arten: Agrostis truncatula subsp.
truncatula, Anthemis alpestris, Arenaria querioides
subsp. querioides, Armeria humilis subsp. humilis,
Armeria
transmontana, Bufonia macropetala, Centaurea herminii subsp. herminii,
Corynephorus eanescens var. canescens (terr.), Dianthus laricifolius
subsp. laricifolius, Leucanthemopsis pulverulenta,
Ortegia
hispanica, Plantago radicata subsp. acanthophylla, Plantago radicata
subsp. monticola, Reseda virgata, Scrophularia schousboei subsp.
montana, Silene legionensis.
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