Eine Botanisch-Zoologische Rundreise auf der Iberischen Halbinsel.
Auf der Suche nach der Verlorenen Zeit
Von Horst Engels
Teil II - Reisestationen
Reisestationen der Botanisch-Zoologischen Rundreise um die Iberische Halbinsel
Auszug einer ‘Karte zu Böden und Vegetation der Iberischen Halbinsel’ in “Strand- Und Steppengebiete der Iberischen Halbinsel...” (WILLKOMM, M. (1852)
2.5b Die Nördlichen Gebirge Portugals (Northern Serras of Portugal)
2.5 Die Nördlichen Gebirge Portugals
2.5.1 Serra da Lousã und Serra do Açor
2.5.2 Serra da Estrela
2.5.3 Serra do Caramulo, S. do Alvão e Marão
2.5.4 Trás-os Montes und Alto Douro (Rio Côa)
2.5.5 Serra do Gerês
2.5.6 Serra de Montesinho und Nogueira
|
Tabellenkalkulation:
|
Datenbanken:
|
Kartenmaterial zu Nord-Portugal:
|
Biogeographie und Pflanzensoziologie
Wenn wir uns nun in die Nördlichen Gebirge Portugals begeben, dann wechseln wir von einer stark mediterran geprägten Landschaft in Gebiete, die mehr und mehr durch ein atlantisch-gemäßigtes Klima und durch eine gemäßigt europäische Vegetation, bis hin zur subalpinen Vegetation in den höchsten Lagen der Serra da Estrela, geprägt sind. Wir verlassen die Kalk- und Karstgebiete der mesozoischen Bacia Lusitanica, um uns in aus Schiefer und Graniten bestehende, im Paläozoikum durch die Herzynische Orogenese entstandene Gebirge zu begeben.
WILLKOMM, M. (1896) ordnet die Nördlichen
Gebirgsregionen Portugals in seinem pflanzengeographischen Werk
“Grundzüge der Pflanzenverbreitung auf der iberischen Halbinsel”
in den Westatlantischen Bezirk
(pp.
296) ein, wobei er jedoch auch auf die Schwierigkeiten der Abgrenzung
dieses Bezirks
hinweist:
Keiner der von uns angenommenen Vegetationsbezirke der iberischen
Halbinsel ist so schwer zu begrenzen, als der in der Überschrift
genannte, der Grund davon ist die Thatsache, dass die Vegetation
sowohl des nord- als südatlantischen und auch des centralen Bezirks
ganz allmählich in die des westatlantischen übergeht. Schon die
niederandalusische Flora zeigt in ihrer Zusammensetzung eine
entschiedene Annäherung zur portugiesischen und die von
Nieder-Alemtejo ist eine vollkommene Übergangsflora zwischen der
algarbischen Flora, die noch völlig den Charakter der
südatlantischen bewahrt, und der mittelportugiesischen. Dasselbe
gilt von der Flora der nordöstlichen Hälfte - Galiciens und der
östlichen von Traz os Montes, welche Distrikte wir zum
nordatlantischen, beziehungsweise centralen Bezirk gezogen haben,
indem deren Vegetation unmerklich in die Südwest-Galiciens und
Nordportugals übergeht.
Auch die hohen Plateaus der Terrasse von Ober-Beira sowie
Hoch-Alemtejo, die bezüglich ihrer Flora und Vegetationsverhältnisse
dem centralen Bezirk einverleibt worden sind, zeigen in derselben
ähnliche Verwandtschaft mit der mittelportugiesischen. Abgesehen von
diesen Schwierigkeiten der Begrenzung des westatlantischen Bezirks
ist dessen Flora überaus schwer zu charakterisieren, zumal für
einen, der, wie der Verfasser, jene Länderstrecken nicht aus eigener
Anschauung kennt. Die Schwierigkeit liegt darin, dass der Flora
dieses Bezirks ein einheitlicher Charakterzug fehlt, wenn man einen
solchen nicht darin finden will, dass diese Zone, je weiter
nordwärts, desto mehr, ein buntes Gemenge mediterraner,
peninsularer, nordatlantischer und mitteleuropäischer Arten ist,
denen sich, abgesehen von eingebürgerten Arten vom Cap der guten
Hoffnung und aus Amerika, noch einzelne Arten der Azoren, Canaren und
Madeiras beigesellt haben, von denen mehrere schon im Westen des
südatlantischen Bezirks auftreten. Im Süden des Bezirks, im
portugiesischen Estremadura, wenigstens in dessen unterer oder warmer
Region ist der Charakter und die Physiognomie der Vegetation noch
entschieden mediterran; aber je weiter nordwärts man die
Zusammensetzung der Flora nach den vorhandenen Angaben verfolgt,
desto mehr treten die mediterranen Arten zurück und nehmen die
mitteleuropäischen zu, bis letztere in den nördlichsten Gegenden
beinahe vorherrschen (siehe auch Annex -> Westatlantischer Bezirk).
Aus moderner biogeographischer Sicht gelangen wir bei unserer Reise in die Nördlichen Gebirgsregionen Portugals vom Sektor Divisório-Português (->Serra da Lousã) der Gaditanisch-Anubo-Algarvischen Provinz (IV) in die Sektoren Estrelense (->Serra da Estrela) und Lusitano-Duriense (->Rio Côa) der Carpetano-Iberico-Leonesischen Provinz (II) und schließlich in den Sektor Galico-Português (->Serra do Gerês) der Cantabro-Atlantischen Provinz (I).
Wir durchqueren jetzt also drei verschiedene biogeographische Provinzen, von denen wir die Gaditanisch-Anubo-Algarvischen Provinz (IV) biogeographisch und pflanzensoziologisch schon in den Beiträgen zum Algarve und Niederalentejo, der Serra da Arrábida und der Beira Litoral beschrieben haben. Auf die beiden restlichen Provinzen, von denen die Carpetano-Iberico-Leonesische Provinz (II) (wie auch die Gaditanisch-Anubo-Algarvische Provinz (IV)) der Mediterranen Region angehören, während die Cantabro-Atlantische Provinz (I) der Eurosibirischen Region zuzurechnen ist, kommen wir bei der biogeographischen Charakterisierung sowie der Besprechung der spezifischen pflanzensoziologischen Aspekte der Gebirgsregionen im einzelnen noch zurück.
Das kontinentale Gebiet Portugals verteilt sich also auf zwei biogeographische holarktische Regionen: die Eurosibirische und die Mediterrane Region, die nach COSTA et. al. 2008 folgendermaßen typifiziert werden können:
Teil A
Eurosibirische Region
EUROSIBIRISCHE REGION
ATLANTISCH-MITTELEUROPÄISCHE SUBREGION
ATLANTISCHE SUPERPROVINZ
(I) CANTABRO-ATLANTISCHE PROVINZ (PROVÍNCIA CANTABRO-ATLÂNTICA)
GALAICO-ASTUR ISCHE SUBPROVINZ
1 GALAICO-PORTUGIESISCHER SEKTOR (GALAICO-PORTUGUÊS)
1A SUBSEKTOR MINIENSE
1A1 SUPERDISTRIKT MINIENSE LITORAL
1A2 SUPERDISTRIKT ALVÃO-MARÃO
1A3 SUPERDISTRIKT BEIRADURIENSE
1B SUBSEKTOR GERESIANO-QUEIXENSE
(Auf die Charakterisierung der CANTABRO-ATLANTISCHEN Provinz (I) kommen wir in den Beiträgen zur ->Serra do Gerês zurück).
Die Eurosibirische Region (I) ist durch eine fehlende oder nur leichte Sommertrockenheit, mit niemals mehr als 2 trockenen Monaten (P < 2T), gekennzeichnet. Der sommerliche Niederschlag kompensiert die Evapotranspiration, wodurch das Aufbrauchen der hygrischen Reserven bei normalen Böden verhindert wird.
Die Atlantisch-Mitteleuropäische Subregion besitzt ein gemäßigtes und regenreiches Klima ohne eine klar umgrenzte trockene Periode. Die repräsentativen klimakterischen Formationen sind die Wälder der im Winter laubabwerfenden Bäumen mit weichen, glatten und großen Blättern - wie die Eichen (Quercus) der Untergattung (subgen. Quercus), Buchen (Fagus spp.), Birken (Betula spp.), Eschen (Fraxinus spp.) Ahorn (Acer (spp.) usw..
Die Gebirgs- und Hochgebirgsvegetation kann aus Nadelgehölzen zusammengesetzt sein, wovon ein Beispiel für Portugal die Wacholderbestände (port. zimbrais) des Alpenwacholders Juniperus communis ssp. alpina der Serra do Gerês und der Serra da Estrela sind. In höheren Breitengraden grenzt die atlantisch-mitteleuropäische Region an die boreo-kontinentale Subregion an, dort wo das Klima kontinental und sehr kalt (boreale) ist und wo das dominante Biom die Taiga (boreale Wälder mit Nadelgehölzen) ist.
Niederliegende Strauchvegetation (Juniperus communis ssp. alpina und Calluna vulgaris)
in der Serra da Estrela, Portugal
.
Das Gebiet der Atlantischen Superprovinz ist geprägt von einem Klima, das durch den Atlantischen Ozean deutlich beeinflusst und abgemildert wird. Im Gegensatz zu den Zentraleuropäischen und Alpin-Pyrenäischen Superprovinzen ist die Amplitude der Jahrestemperaturen (Kontinentalität) wenig akzentuiert: weder sind die Winter sehr streng noch die Sommer sehr heiss. Das Klima dieser Gebiete erlaubt das Vorkommen der Pflanzen, die zur sog. “Atlantischen Flora” gehören wie der Stieleiche (Quercus robur), der Moor-Birke (Betula pubescens subsp. celtiberica), der Rotbuche (Fagus sylvatica) (die in den Gebirgen im Nordosten Portugals eingebürgert ist), der Ahorn-Spezies (Acer spp.), Stechginsterarten (Ulex europaeus s.l., U. minor, U. galli (letzterer kommt in Portugal nicht vor), einiger Heidekrautarten (Erica ciliaris, E. cinerea, Daboecia cantabrica) und anderer Pflanzen wie: Lithodora prostrata subsp. prostrata, Centaurium scilloides, Allium ericetorum, Pseudarrhenatherum longifolium, etc.. Die Stechginstergesellschaften, Stechginster-Heidekraut-Gesellschaften und Heidekraut-Gesellschaften erreichen ihre größte Ausdehnung und Artenvielfalt in diesem Gebiet.
Fagus sylvatica
| ||
Acer spp.
|
Ulex europaeus s.l.
| |
Ulex galli (kommt in Portugal nicht vor)
| ||
Die Atlantische Superprovinz teilt sich in 4 Provinzen auf: Nordatlantische (Norte-Atlântica), Britisch-Atlantische (Britânico Atlântica), Orokantabrische (Orocantábrica) und Cantabro-Atlantische (Cantabro-Atlântica) Provinz. Lediglich die letztere kommt in Portugal vor und ist durch die Ginsterassoziation des Daboecenion cantabricae charakterisiert, die in der Subprovinz Galaico-Asturiana repräsentiert ist. Letztere ist ihrerseits charakterisiert durch das Vorkommen westiberischer Spezies wie Linaria triornithophora, Omphalodes nitida, Saxifraga spathularis, etc.
Der Sektor Galaico-Português (1) ist der südlichste Sektor der Cantabro-Atlantischen Provinz und derjenige, der den größten mediterranen Einfluss (im bioklimatischen Sinne des Ausdrucks) der gesamten Eurosibirischen Region besitzt. Seine Grenze beginnt in Portugal östlich der Serra do Larouco bei Veiga de Chaves, durchquert das Tâmega-Tal bei Boticas, setzt sich über die Gipfel der Serra do Alvão fort, wobei sie entlang desselben Gebirges bis in die Nähe von Vila Real abfällt, setzt sich entlang der Serra do Marão fort und ist von der Höhe des Rio Douro ab nach Westen ausgerichtet. Südlich des Rio Douro erstreckt sich die Grenze entlang der Nordflanke der Serra de Montemuro und verlängert sich entlang der Gebirge von Leomil und Lapa, die Serra da Arada und Caramulo bis zum südlichsten Punkt der Serra do Buçaco. Sie wendet sie schließlich sich nach Norden entlang des Tals des Rio Ágeda, um bis zur Ria de Aveiro zu gelangen. Die südlichen Grenzen des Sektors mit dem Subsektor Beirense Litoral sind jedoch nur schwer festzulegen..
Die Mehrzahl der Migrationen von Pflanzen zwischen den mediterranen und atlantischen “Welten” auf der nordwestlichen Iberischen Halbinsel wurde über diesen Streifen aufgrund des Fehlens einer physiographischen Barriere gemacht. Zahllose mediterrane Pflanzen wie Daphne gnidium, Arbutus unedo, Laurus nobilis, Ruscus aculeatus, Smilax aspera oder Corema album - Zeugen von Migrationen in vergangenen, wärmeren Zeiten als heute, sind mit typisch atlantischen Pflanzen vergemeinschaftet. Unter den zahlreichen Pflanzen atlantischer und ozeanischer Präferenz dieses Sektors sind Acer pseudoplatanus, Anthoxanthum amarum, Carduus gaianus, Centaurium scilloides, Cytisus striatus subsp. striatus, Daboecia cantabrica, Elymus pycnanthus, Euphorbia dulcis, Genista berberidea, Hypericum androsaemum, Origanum vulgare, Phalaris arundinacea, Pyrus cordata, Quercus robur, Ulex europaeus subsp. latebracteatus, Ulex minor, Viola lactea, etc. zu nennen. Endemisch für den Sektor sind: Armeria humilis subsp. Odorata, Laserpitium eliasii subsp. thalictrifolium, Murbeckiella sousae, Narcissus nobilis, Sedum pruinatum und Thymelaea broteriana. Die Landschaft wird dominiert von Ulex- und Calluna/Erica/Ulex-Gesellschaften, die aus der Degradation von Stieleichenwäldern (Quercus robur) hervorgehen.
Gefässpflanzen - Sektor Galaico-Português der Cantabro-Atlantischen (Cantabro-Atlântica) Provinz (I) (Nach Costa et al. 1998)
Die Taxa mit * sind exklusiv endemisch für das Gebiet.
| ||
Elymus pycnanthus
| ||
Der Subsektor Miniense befindet sich im nordwestlichen Teil des Sektors Galaico-Português. Es handelt sich um ein vorwiegend granitisches Gebiet, mit zunehmend faltiger Oberfläche in Richtung des Landesinneren. Bioklimatisch ist es ein gemäßigtes , hyperozeanisches oder ozeanisches Gebiet auf der thermotemperierten und unteren mesotemperierten Stufe, mit einem feuchten bis hyperfeuchten Ombroklima. Ausnahmen bilden die Gipfel der Gebirge Serra do Caramulo und Arada des Superdistriktes Miniense-Litoral sowie die Superdistrikte Alvão-Marão und Beiraduriense, die sich auf einer supratemperierten hyperfeuchten Stufe befinden. Es existieren im Gebiet einige Endemismen, deren Populationen exklusiv sind oder zu einem großen Teil diesem Subsektor angehören: Armeria pubigera*, Rhynchosinapis jonhnstonii* (Coincya monensis var. johnstonii), Jasione lusitana*, Narcissus cyclamineus*, Narcissus portensis*, Scilla merinoi*, Silene marizii* und Ulex micranthus*. Andere Arten mit einer weiteren Verbreitung besitzen in Portugal ihre größte Expression in diesem Gebiet: Carex durieui, Carex pilulifera, Centaurea limbata subsp. limbata, Ophioglossum lusitanicum, Salix arenaria, Sesamoides canescens subsp. suffruticosa, Trichomanes speciosum, Ulex europaeus subsp. latebracteatus, Veronica montana, etc.. Hinzu kommen noch Arten der Küste sowie der Salzwiesen: Anthyllis vulneraria subsp. iberica, Cochlearia danica, Elymus pycnanthus, Festuca rubra subsp. pruinosa, Festuca rubra subsp. litoralis, Plantago maritima, Scrophularia frutescens, Silene littorea, Silene uniflora, Puccinellia maritima unter anderen.
Die Klimaxvegetation wird durch die mesotemperierten und thermotemperierten Eichenwälder des Rusco aculeatii-Quercetum roboris quercetosum suberis erstellt, die in kleinen sehr bedrohten Restbeständen bestehen. Charakteristisch sind die Ginsterbestände des Ulici latebracteati-Cytisetum striati und die endemischen Assoziationen des Ulicetum latebracteatominoris*, Erico umbellatae-Ulicetum latebracteati* (Serra de Arga) und Erico umbellatae-Ulicetum micranthi*. Des weiteren erscheinen noch die Ulici europaei-Ericetum cinereae und in vereinzelteren Beständen die Erica-Ulex-Heiden des Ulici minoris-Ericetum umbellatae. Auf hydromorphen Böden sind die hygrophilen Heideassoziation des Cirsio filipenduli-Ericetum ciliaris und die annuellen Wiese des Airo praecocis-Sedetum arenarii häufig. In den trockeneren Gebieten auf tiefen granitischen Böden sind die Saumgesellschaften des Frangulo alni-Pyretum cordatae mit Pyrus cordata zu beobachten. Der Scrophulario-Alnetum glutinosae ist die verbreitetste Erlengesellschaft.
Die Küstenstriche besitzen ebenfalls eine charakteristische Vegetation, wovon als Beispiele genannt seien: die atlantische Dünenvegetation des Otantho-Ammophiletum e Iberidetum procumbentis, die Salzwiesenegetation des Limonio-Juncetum maritimi, Puccinellio maritimae-Arthrocnemetum perennis und Inulo crithmoidis-Elymetum pycnanthi, sowie die Kliffvegetation des Crithmo-Armerietum pubigerae, Sagino maritimae-Cochlearietum danicae und Cisto-Ulicetum humilis (eine aero-halophile Assoziation).
Trotz der taxonomischen Schwierigkeiten, die Ulex europaeus im Nordwesten von Portugal bereitet, lässt sich im Superdistrikt Miniense Litoral eine offenbar bestehende Korrelation in der Verbreitung zwischen Ulex europaeus subsp. latebracteatus und Ulex micranthus sowie den entsprechenden Pflanzengemeinschaften (die diesen Superdistrikt definieren) aufzeigen. Im Inneren des Superdistrikts werden diese beiden Ulex-Arten, mit Ausnahme der engeren Täler, durch Ulex europaeus subsp. europaeus ersetzt, welcher in die beiden weitverbreiteten Assoziationen Ulici europaei-Ericetum cinereae und Ulici europaei-Cytisetum striati integriert ist.
Auf dieser Basis dieses Vegetationskontrastes liegt es nahe, eine weitere biogeographische Aufgliederung und Vegetationsbeschreibung der Landschaft vorzunehmen, nämlich die der Distrikte Westlicher und Östlicher Miniense.
Gefässpflanzen - Subsector Miniense des Sektors Galaico-Português der Cantabro-Atlantischen (Cantabro-Atlântica) Provinz (I) (Nach Costa et al. 1998)
Die Taxa mit * sind exklusiv endemisch für das Gebiet.
| ||
Jasione lusitanica*
| ||
Scilla merinoi*
| ||
Sesamoides canescens subsp. suffruticosa
| ||
Elymus pycnanthus
| ||
Pflanzengesellschaften - Subsector Miniense des Sektors Galaico-Português der Cantabro-Atlantischen (Cantabro-Atlântica) Provinz (I) (Nach COSTA et al. 1998)
(Syntaxa und Vegetations-Klassen nach: MARTÍNEZ, Salvador Rivas, et al. 2001.
Siehe auch: COSTA et al. 2012)
Die Syntaxa mit * sind endemisch für das Gebiet.
| |
Pflanzengesellschaft (Syntaxa)
|
Vegetations-Klasse und Habitate zu der assoziierten Pflanzengesellschaft
|
Rusco aculeati-Quercetum roboris 76.7.18.
Rusco aculeatii-Quercetum roboris quercetosum suberis
|
76b. Quercetalia roboris Tüxen 1931
76.7b. Quercenion robori-pyrenaicae (Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1956) Rivas-Martínez 1975
76.7.18. Rusco aculeati-Quercetum roboris Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1956
[Quercetum roboris gallaecicum Bellot 1949 (art. 34, 36), Quercetum roboris gallaecicum Bellot in Casaseca 1959 (art. 34)]
Gallaico-Portugiesische Stieleichenwälder
|
Ulici latebracteati-Cytisetum striati 65.4.9.
Ulici latebracteati-Cytisetum striati
|
65a. Cytisetalia scopario-striati Rivas-Martínez 1975
65.4. Ulici europaei-Cytision striati Rivas-Martínez, Báscones, T.E. Díaz, Fernández-González & Loidi 1991
65.4.9. Ulici latebracteati-Cytisetum striati Rivas-Martínez ex J.C. Costa, Izco, Lousã, Aguiar & Capelo in J.C. Costa, Capelo, Lousã, Antunes, Aguiar, Izco & Ladero 2000
Meso-xerophile thermomediterrane Matagale
|
Ulicetum latebracteato-minoris 61.4.11.
Ulicetum latebracteato-minoris*
|
61a. Ulicetalia minoris Quantin 1935
61.4. Daboecion cantabricae (Dupont ex Rivas-Martínez 1979) Rivas-Martínez, Fernández-González & Loidi 1999
61.4.11. Ulicetum latebracteato-minoris Rivas-Martínez 1979
Atlantische Dünen mit psammophilen Stechginstergebüschen
Habitate: 2150
|
Erico umbellatae-Ulicetum latebracteati* (Serra de Arga)
|
61a. Ulicetalia minoris Quantin 1935
61.2b. Ericenion umbellatae Rivas-Martínez 1979
61.2.23. Ulici micranthi-Pterospartetum (Rothmaler 1954) Tüxen & Oberdorfer 1958
|
Erico umbellatae-Ulicetum micranthi (61.2.23.)
Erico umbellatae-Ulicetum micranthi*
|
61a. Ulicetalia minoris Quantin 1935
61.2b. Ericenion umbellatae Rivas-Martínez 1979
61.2.23. Ulici micranthi-Pterospartetum (Rothmaler 1954) Tüxen & Oberdorfer 1958
|
Ulici europaei-Ericetum cinereae 61.4.13.
Ulici europaei-Ericetum cinereae
|
61a. Ulicetalia minoris Quantin 1935
61.4. Daboecion cantabricae (Dupont ex Rivas-Martínez 1979) Rivas-Martínez, Fernández-González & Loidi 1999
61.4.13. Ulici europaei-Ericetum cinereae Bellot 1949
|
Ulici minoris-Ericetum umbellatae (61.2.19.)
Ulici minoris-Ericetum umbellatae
|
61a. Ulicetalia minoris Quantin 1935
61.2b. Ericenion umbellatae Rivas-Martínez 1979
61.2.19. Pterosparto lasianthi-Ericetum cinereae Rothmaler 1954 corr. (addenda)
|
Cirsio filipenduli-Ericetum ciliaris 61.4.3.
Cirsio filipenduli-Ericetum ciliaris
|
61a. Ulicetalia minoris Quantin 1935
61.4. Daboecion cantabricae (Dupont ex Rivas-Martínez 1979) Rivas-Martínez, Fernández-González & Loidi 1999
61.4.3. Cirsio filipenduli-Ericetum ciliaris Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1965
|
Airo praecocis-Sedetum arenarii 50.4.2.
Airo praecocis-Sedetum arenarii
|
50. Helianthemetea guttati (Br.-Bl. in Br.-Bl., Roussine & Nègre 1952) Rivas Goday & Rivas-Martínez 1963 em. Rivas-Martínez 1978
50a. Helianthemetalia guttati Br.-Bl. in Br.-Bl., Molinier & Wagner 1940
50.4. Sedion pedicellato-andegavensis Rivas-Martínez, Fernández-González & Sánchez-Mata 1986
|
Frangulo alni-Pyretum cordatae 66.4.1.
Frangulo alni-Pyretum cordatae
|
66a. Prunetalia spinosae Tüxen 1952
66.4. Frangulo alni-Pyrion cordatae Herrera, F. Prieto & Loidi 1991
[Ulici-Rubion ulmifolii Weber 1997 (syntax. syn.)]
66.4.1. Frangulo alni-Pyretum cordatae Herrera, F. Prieto & Loidi 1991
|
Scrophulario scorodoniae-Alnetum glutinosae 71.3.8.
Scrophulario-Alnetum glutinosae
|
71. Salici purpureae-Populetea nigrae (Rivas-Martínez & Cantó ex Rivas-Martínez , Báscones, T.E. Díaz, Fernández-González & Loidi) classis nova (addenda)
71a. Populetalia albae Br.-Bl. ex Tchou 1948
71.3. Osmundo-Alnion (Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1956) Dierschke & Rivas-Martínez in Rivas-Martínez 1975
71.3.8. Scrophulario scorodoniae-Alnetum glutinosae Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1956
|
Otantho maritimi-Ammophiletum australis 16.1.3.
Otantho-Ammophiletum arenariae (16.1.3.)
Otantho-Ammophiletum
|
16a. Ammophiletalia Br.-Bl. 1933
16.1. Ammophilion australis Br.-Bl. 1921 corr. Rivas-Martínez, Costa & Izco in Rivas-Martínez, Lousã, T.E. Díaz, Fernández-González & J.C. Costa 1990
16.1.3. Otantho maritimi-Ammophiletum australis Géhu & Tüxen 1975 corr. Rivas-Martínez, Lousã, T.E. Díaz, Fernández-González & J.C. Costa 1990
|
Iberidetum procumbentis 16.6.3.
Iberidetum procumbentis
|
16b. Crucianelletalia maritimae Sissingh 1974
16.6. Helichrysion picardii (Rivas-Martínez, Costa & Izco in Rivas-Martínez, Lousã, T.E. Díaz, Fernández-González & J.C. Costa 1990) Rivas-Martínez, Fernández-González & Loidi 1999
16.6.3. Iberidetum procumbentis Bellot 1968
Graudünen - Fixe Dünen mit Krautvegetation
Habitate: 2130
|
Limonio vulgaris-Juncetum maritimi (20.4.2.)
Limonio-Juncetum maritimi
|
20b. Glauco-Puccinellietalia Beeftink & Westhoff in Beeftink 1962
20.4. Glauco maritimae-Juncion maritimi Géhu & Géhu-Franck 1984
20.4.2. Junco maritimi-Caricetum extensae Géhu 1976
|
Puccinellio maritimae-Arthrocnemetum perennis 23.1.7.
Puccinellio maritimae-Arthrocnemetum perennis
|
23.1. Salicornion fruticosae Br.-Bl. 1933
23.1b. Arthrocnemenion perennis Rivas-Martínez in Rivas-Martínez & Costa 1984
23.1.7. Puccinellio maritimae-Arthrocnemetum perennis Géhu 1976
Habitate: 1130
|
Inulo crithmoidis-Elymetum pycnanthi 34.5.2.
Inulo crithmoidis-Elymetum pycnanthi
|
34b. Agropyretalia repentis Oberdorfer, Müller & Görs in Oberdorfer, Görs, Korneck, Lohmeyer, Müller, Philippi & Seibert 1967
34.5. Agropyrion pungentis Géhu 1968
34.3.2. Jasonio tuberosae-Tussilaginetum farfarae Vives 1964
|
Crithmo-Armerietum pubigerae (20.6.3.)
Crithmo-Armerietum pubigerae
|
20c. Crithmo-Armerietalia Géhu 1964
Habitate: 1230
Kliffvegetation
20.6. Crithmo-Armerion maritimae Géhu 1968
20.6.3. Crithmo maritimi-Armerietum pubigerae Rivas-Martínez 1978
|
Sagino maritimae-Cochlearietum danicae 22.1.2.
Sagino maritimae-Cochlearietum danicae
|
22a. Saginetalia maritimae Westhoff, Van Leeuwen & Adriani 1962
22.1. Saginion maritimae Westhoff, Van Leeuwen & Adriani 1962
22.1.2. Sagino maritimae-Cochlearietum danicae Tüxen & Gillner in Tüxen & Bockelmann 1957
Habitate: 1310
|
Cisto salviifolii-Ulicetum humilis 61.3.2.
Cisto-Ulicetum humilis
|
61a. Ulicetalia minoris Quantin 1935
61.3. Dactylido maritimae-Ulicion maritimi Géhu 1975
61.3.2. Cisto salviifolii-Ulicetum humilis Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1965
Habitate: 1230
|
Ulici europaei-Ericetum cinereae 61.4.13.
Ulici europaei-Ericetum cinereae
|
61a. Ulicetalia minoris Quantin 1935
61.4. Daboecion cantabricae (Dupont ex Rivas-Martínez 1979) Rivas-Martínez, Fernández-González & Loidi 1999
Atlantische Gemeinschaften, die ferritisch-humide Podsole bei thermo- bis niedrig orotemperatem feuchten bis ultrahyperhumidem hyperoceanischem bis euozeanischem Bioklima in kantabrisch-atlantischen, orokantabrischen Territorien und dem Süden von Grossbritannien bilden.
Charakteristische Arten: Carex asturica, Centaurium portensis, Cirsium jilipendulum, Daboecia cantabrica, Erica ciliaris, Laserpitium prutenicum subsp.
doufourianum, Pseudarrhenatherum longijolium, Pterospartum cantabricum.
61.4.13. Ulici europaei-Ericetum cinereae Bellot 1949
[Erico australis-Ericetum arboreae Bellot 1951 (syntax. syn.), Ulici-Halimietum occidentalis (Bellot 1949) Tüxen in Tüxen & Oberdorfer 1958 (art. 29)]
|
Ulici europaei-Cytisetum striati (65.4.2.)
Ulici europaei-Cytisetum striati
|
65a. Cytisetalia scopario-striati Rivas-Martínez 1975
65.4. Ulici europaei-Cytision striati Rivas-Martínez, Báscones, T.E. Díaz, Fernández-González & Loidi 1991
65.4.2. Cytisetum striati Castroviejo 1973
|
Der Superdistrikt Alvão-Marão grenzt im Westen an den Subsektor Miniense und im Osten an den mediterran geprägten Sektor Lusitano-Duriense der Carpetano-Iberisch-Leonesischen Provinz (II) an. Wie der Namen schon anzeigt, schließt er die Gebirge Alvão und Marão ein. Die Flora dieser beiden Gebirge ist der des nachfolgend beschriebenen Subsektors Geresiano-Queixense ähnlich, wenn auch floristisch verarmt. Das mittel- bis niedrig mesomediterrane oder mesotemperierte Tal des Tâmega-Flusses, unterbricht, je nachdem, ob es mediterrane oder eurosibirische Gebiete durchquert, die räumliche Kontinuität zwischen dem Barroso (Subsektor Geresiano-Queixense) und den Gebirgen Alvão und Marão.
Südlich des Douro-Flusses bilden die granitischen Gebirge des Montemuro, Arada, Freita, Leomil und Lapa bis zum Tal des Tavora-Flusses (noch vorläufige Grenze) den Superdistrikt Beiraduriense.
1) Serra de Montemuro [türkisblau]
1.1) Serra de Montemuro [sensu stricto]
1.2) Serra da Nave/Leomil
1.3) Serra da Lapa
|
2) Serra da Freita/Arada/Arestal/S. Macário [grün]
2.1) Serra da Freita [sensu stricto]
2.2) Serra de Arada/Chãs
2.3) Serra de S. Macário
2.4) Serra do Arestal
|
3) Serra do Caramulo (ou de Alcoba ou de Besteiros) [lachsfarben]
4) Serra de Penedono/Sernancelhe/Trancoso/Meda [gelb]
5) Serra de Chavães (entre a Serra de Montemuro e o Rio Távora) [blau/violett]
6) Serra da Senhora do Viso [türkisfarben]
7) Serra da Senhora do Monte (ou Senhora do Vencimento) [dunkelgrün]
|
Die Gebirge des Superdistriktes Beiraduriense (Nach ALMEIDA, 2009)
Dieser Superdistrikt besitzt ein gemäßigt ozeanisches Bioklima und befindet sich auf der supratemperierten Stufe mit hyperfeuchtem bis feuchtem Ombroklima. In der Bibliographie sind zwei beiraduriensische Endemismen erwähnt: Anarrhinum longipedicelatum und Centaurea herminii subsp. lusitana. Centaurea luisieri war bis vor kurzem auch nur für dieses eine Gebiet in Portugal bekannt. Flora und Pflanzengemeinschaften des Superdistrikts wurden von ALMEIDA (2009) untersucht. Insgesamt werden von Almeida 32 Klassen von Pflanzengesellschaften sowie 1235 Taxa von Gefässpflanzen (Arten und Unterarten) für den Superdistrikt Beiraduriense aufgeführt.
Innerhalb des Untersuchungsgebiets wurde eine Gesamtzahl von 1235 Arten und Unterarten der spontanen oder wildwachsender Gefäßpflanzen mit einer Zugehörigkeit zu mehr als 553 Gattungen und 136 Familien vorgefunden. Von diesen 1235 Taxa sind mehr als 21% mit mehr oder weniger eingeschränkten Verteilung endemisch in der Region (263), die sich in iberische (172), ibero-nordafrikanische oder ibero-marokkanische (58), ibero-gallische oder ibero-pyrenäische (29), Latin açóricos (3), ibero-irische (1) und exklusiv portugiesische (15) Endemismen aufgeteilen. Es gibt 157 mehr oder weniger eingebürgerte synanthrope Arten, das sind mehr als 12,5% der Gesamtzahl vorhandener Gefäßpflanzen.
Bei den 15 exklusiv portugiesisch erachteten Endemismen handelt es sich um folgende Taxa: Ceratocapnos claviculata subsp. picta (Samp.) Lidén (Fumariaceae), Murbeckiella sousae Rothm. (Brassicaceae), Lamium coutinhoi Garcia und Teucrium salviastrum Schreber (Lamiaceae), Ranunculus henriquesii Freyn (Ranunculaceae), Galium belizianum Ortega Oliv., Devesa & T. Rodr. (Rubiaceae), Anarrhinum longipedicellatum R. Fern. und Digitalis amandiana Samp. (Scrophulariaceae), Centaurea herminii Rouy subsp. herminii, Centaurea herminii subsp. lusitana (Arènes) Franco, Centaurea rothmalerana (Arènes) Dostál, Leucanthemum sylvaticum (Brot.) Nyman und Taraxacum duriense Soest (Asteraceae), Gagea lusitanica A. Terracc. (Liliaceae) und Festuca summilusitana Franco & Rocha Afonso (Poaceae).
-> Fortsetzung des Artikels
-> Fortsetzung des Artikels
No comments:
Post a Comment