Eine Botanisch-Zoologische Rundreise auf der Iberischen Halbinsel.
Auf der Suche nach der Verlorenen Zeit
Von Horst Engels
Teil II - Reisestationen
Reisestationen der Botanisch-Zoologischen Rundreise um die Iberische Halbinsel
2.13 The Northern Serras of Portugal
2.5 Die Nördlichen Gebirge Portugals
2.5.1 Serra da Lousã und Serra do Açor
2.5.2 Serra da Estrela
2.5.3 Serra do Caramulo und Serra de Freitas
2.5.4 Serra do Marão und Alvão
2.5.5 Serra do Gerês
2.5.6 Serra de Montesinho und Nogueira
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Serra da Lousã, Serra da Estrela, Serra da Gardunha und Serra da Malca
2.13.1b - Über die Straße N236 von Lousã bis zu den Schneebrunnen (Neveiros) von Santo António da Neve
Wir begeben uns von Lousã aus an der Westflanke der Serra da Lousã auf der Nationalstrasse N-236, die von Lousão nach Castanheira de Pera auf der gegenüberliegenden Seite an der Ostflanke des Gebirges führt, zunächst über die stark gewundene Nationalstrasse bis in die hohen Gipfellagen, und zweigen dort nach links in Richtung Trevim, dem mit 1204 m NN höchsten Gipfelpunkt der Serra, ab. Etwas unterhalb des Gipfels liegt die Kapelle Santo António das Neves von Coentral, die um 1778 im Rahmen der Eisgewinnung durch die “Real Fábrica do Gelo” für die Arbeiter neben den heute ebenfalls noch erhaltenen Schneebrunnen (neveiros) errichtet wurde.
Auf der Strasse N236 von Lousã nach Trevim (1204 m NN - höchster Punkt der Serra da Lousã) und zu der Kapelle und den Neveiros (1188 m NN) von Santo António da Neve (Coentral). Im Hintergrund (Richtung NO) die Mata da Margaraça (Serra do Açor), sowie Loriga und Torre (Serra da Estrela (1993 m NN)).
Trotz der in den letzten Jahrzehnten (wie in ganz Portugal) häufig aufgetretenen Waldbrände und der damit verbundenen weiteren Ausbreitung von Acacia dealbata (die als Pyrrophyt durch Brände in ihrer Ausbreitung begünstigt wird) existiert in der Serra da Lousã noch eine reiche und sehr wertvolle autochthone Flora, teilweise von Reliktarten der Laurissilva, aber auch von anderen Arten - teilweise Migrationsarten dieses westlichsten Ausläufers des Kastilischen Scheidegebirges, die hier ihre südlwesliche Verbreitungsgrenze in Portugal und auf der Iberischen Halbinsel finden.
Reseda media, Estrada Nacional 236, Lousã
Auf halbem Weg zwischen Lousã und Candal finden wir an der Straßenböschung der N-236 ein schönes Exemplar einer Reseda mit 6 Kelchblättern und einer hängenden Frucht mit 3 Spitzen, welches wir zunächst für die in Portugal seltene basophile Spezies Reseda phyteuma hielten. Wahrscheinlicher ist hier jedoch das Vorkommen der sehr ähnlichen und verbreiteten acidophilen Spezies Redea media, welche auch für die Serra da Lousã und Açor beschrieben wird, und die wie das gefundene Exemplar am Ende verbreiterte, spatuläre Lazinien der Blütenblätter aufweist (im Gegensatz zu R. phyteuma, wo die Lazinien perfekt linealisch filiform sind), spricht für die in Portugal weit verbreitete Art Reseda media (Miguel Porto, pers. Mitteilung).
Früchte und Samen von
Auf halbem Weg nach Candal, auf 400 m NN, machen wir einen kurzen Stopp und schauen uns Pflanzen an einer Schieferwand an. Hier die Fotos der Crassulaceae Sedum hirsutum, Sedum spec. und Sedum arenaria, die an dieser Wand wuchsen.
Ein schönes Leinkrautgewächs, Linaria saxatilis, von sattgelber Farbe, welches seinen Verbreitungsschwerpunkt in Nordportugal hat und hier an den südlichen Rand stößt, finden wir etwas oberhalb der Schieferwand.
Linaria saxatilis (N-236, Lousã)
Linaria saxatilis (N-236, Lousã)
Linaria saxatilis, Früchte und Samen
Am Ortseingang von Candal fällt uns die leuchtend violette Campanula lusitanica auf, die dort gemeinsam mit Mauerpfeffer (Sedum) in den Ritzen einer Schiefermauer wächst.
Campanula lusitanica und Sedum ?arenaria
Weiter oberhalb von Candal machen wir, jetzt auf einer Höhe von 700m NN, einen weiteren Stopp an einem Picknickplatz mit Quellbrunnen (Fonte Espinho).
Fonte Espinho, N-236, Serra da Lousã (700 m NN).
Eine für die Iberische Halbinsel endemische Spezies, Linaria triornithophora (L.) Willd., finden wir oberhalb des Quellbrunnens Fonte de Espinho am Covão dos Arcos im Schatten von Esskastanien (Castanea sativa) und Vogel-Kirschen (Prunus avium). Wir hatten diese Art schon bei unserem Besuch der Serra de São Mamede im Oberalentejo beschrieben, wo wir sie unterhalb von Marvão, ebenfalls am Rande eines Esskastanienhains, vorfanden. Auch diese Spezies erreicht in der Serra da Lousã und einem isolierten Vorkommen der Serra de São Mamede die südliche Grenze ihrer Verbreitung in Portugal.
Linaria triornithophora, Habitus und Samen
Ebenfalls an der Fonte Espinho finden wir die kleine Galium rotundifolium L. aus der Familie der Rubiaceae.
Galium rotundifolium
Galium rotundifolium
Hier wächst im Schatten der Laubgehölze die Spezies Physospermum cornubiense (L.) DC. aus der Familie der Doldenblütler (Apiferae), die hier ebenfalls ihre südliche Verbreitungsgrenze (mit Ausnahme eines kleinen isolierten Verbreitungsschwerpunktes in der Serra von SIntra bei Lissabon) findet.
Die von der Blüte her an Vergissmeinnicht (Myosotis) erinnernde Spezies Omphalodes nitida Hoffmanns. & Link, die jedoch von jener sehr verschiedene Fruchtstände besitzt, finden wir in verschiedenen Höhenlagen zwischen 250-700 m NN an feuchtschattigen Stellen und Rinnsalen des Gebirges wie z.B. nahe der Central Hidroeléctrica oder hier an der Fonte Espinho.
Omphalodes nitida, Blüte und Frucht
Wir finden hier daneben auch Myosotis spec., die wir jedoch nicht identifiziert haben.
Myosotis spec.
Wir kommen jetzt auf ca 980 m NN an eine Abzweigung von der Nationalstrasse, die nach Trevim, dem mit 1204 m NN höchsten Punkt der Serra da Lousã führt. Nach rechts führt die N-236 weiter in Richtung Castanheira de Pêra, wir begeben uns jedoch zunächst nach links in Richtung Castelo de Trevim und die Kapelle Santo António das neves mit den Schneebrunnen (neveiros).
Die Vegetation der Nadelgehölze, die wir jetzt durchqueren entspricht nicht der natürlichen Vegetation der Serra, sondern es wurden hier die verschiedensten exotischen Nadelgehölze von der ‘Guarda Florestal’ angebaut.
Aber schon bald kommen wir in eine überraschend neue Landschaft - mit Heiden von Erica cinerea, Erica arborea, Erica umbellata, Calluna vulgaris und verschiedenen Ginsterartigen, besonders Chamaespartium tridentatum, die von der ehemaligen extensiven Bewirtschaftung und den ‘baldios’ eines Indoor-Outdoor-Systems zeugen, welches hier über Jahrhunderte von der Bevölkerung Candals und Coentrals und anderer Schieferdörfer betrieben wurde. Aber auch Waldbrände haben diese Landschaft in den letzten Jahrzehnten stark verändert und die Baumbestände weiter dezimiert.
Jetzt kommt noch hinzu, dass wie fast in allen Gebirgen und Höhenzügen Portugals, Windparks einen neuen festen Bestandteil der Landschaft bilden.
Erica cinerea als Zeugnis der ehemaligen ‘baldios’ der Höhenzüge des Gebirges. Im Hintergrund das Dörfchen Candal.
Windparks als Zeugnisse der modernen Zeit.
Brachfläche nach einem Waldbrand
Adlerfarn als Pionierpflanze auf der abgebrannten Fläche.
Reste von verkohlten Erica-Büschen und Gräser
auf der abgebrannten Heidefläche.
Eine einzelne Seestrand-Kiefer, die den Brand überlebt hat.
Waldreste mit Sekundärvegetation nach weiter zurückliegenden Waldbrand.
Chamaemelum nobile und Exkremente von Schalenwild -
Reh (Capreolus capreolus) und Rothirsch (Cervus elaphus) sind wiedereingebürgerte Spezies.
Reh (Capreolus capreolus) und Rothirsch (Cervus elaphus) sind wiedereingebürgerte Spezies.
Auf 1100 m NN zweigen wir nach rechts in Richtung Santo António da Neve ab, wo sich die Kapelle und die Schneebrunnen unterhalb des zur Gemeinde Coentral gehörenden Nebengipfels ‘Neve’ (Höhe 1095 m NN) des Lousã-Gebirges befinden.
Blick auf den Gipfel ‘Neve’ des Lousã-Gebirges.
Im Vordergrund eine Stieleiche (Quercus robur)
Niedrige Heidevegetation mit Erica umbellata, Calluna vulgaris und
Chamaespartium tridentatum (port. carqueja).
Schieferwand mit einer Erica umbellata
Eine wegen ihrer intensiv blau-violetten Blütenfarbe ganz außergewöhnliche und ins Auge fallende Pflanze ist Polygala microphylla L., die hier ab ca 700 m NN vorkommt. Sie findet ihre Verbreitung in Nordportugal, hauptsächlich in Höhenlagen von 700-900 m NN - mit der Serra de Lousã und Sicó-Alvaiárze als südlicher Verbreitungsgrenze sowie eines isolierten Vorkommens in der Serra de São Mamede im Alentejo.
Teesdalia nudicaulis (L.) R.Br.
Erica australis - Santo António da Neve, Lousã
Erica australis - Blüten
Kapelle Santo António da Neve, Lousã
Und hier, unterhalb des Gipfels von “Neve”, in einer Höhe von fast 1000m NN findet sich die Kapelle Santo António da Neve sowie mehrere gut erhaltene und restaurierte Schneebrunnen (nevereos) in einem alten Eichenhain mit Stiel- (Quercus robur) und Pyrenäeneichen (Quercus pyrenaica). Wir können über die Geschichte dieses magischen Ortes, der schon kurz nach der “Kleinen Eiszeit” einen gewerblichen Höhepunkt der Schneegewinnung hatte (wie auch andere Schneebrunnen auf der Iberischen Halbinsel und selbst auf den Balearen), nachlesen:
In der Gemeinde von Santo António da Neve sind drei von sieben der alten Schneebrunnen erhalten, die dazu dienten, den Schnee aufzubewahren und bis zum Sommer zu erhalten. Der Schnee wurde in den beachtlich tiefen Brunnen eingelagert und von den Arbeitern mit den Füssen festgestampft, bis er zu Eis geworden war, und mit Farn und Stroh abgedeckt. Nach einer Monographie von Castanheira da Pêra ( Kalidás Barreto, 1989), der wir hier folgen, ist diese Tätigkeit durch eine Lizenz von D. José von 1757 ab dokumentiert, in der der Monarch sich sehr um die “Real Fábrica am Gipfel von Coentral” sorgt, und darauf hinweist auf den Schnee und mögliche Schäden an den Schneebrunnen zu achten und dabei noch zusätzliche Arbeiter zum Schneeschaufeln beordert. Ausser auf die Brunnen wird auch auf kleine Eistafeln, die aus den gefrorenen Wasserpfützen gewonnen wurden, hingewiesen. Zu Beginn des Sommers wurde das Eis nun in Blöcke zerteilt und nach Lissabon geschickt, wo es in Eisspeisen und zum Kühlen von Getränken verwendet wurde, wenn es auch bei Verwendung von Stroh, Farnen und Kisten nicht immer in best erhaltenem Zustand ankam, denn es gab ja damals noch keine Kühlsysteme für so eine lange Reise.
Äußerlich sind die Brunnen von hexagonaler Form, - ein Brunnen besitzt einen kreisförmigen Querschnitt, - mit einer glockenförmiger Kuppel und aus Steinen der Region (Schiefer) erbaut. Der Eingang besteht aus einem einer einfachen, geraden Türöffnung, so ausgerichtet, dass der Sonneneinfall minimal war. Das Innere, sehr tief, war nur mit Holzleitern zugänglich.
Die Aktivität an den Brunnen war dermassen gross, dass sie die Kirchgänge der Arbeiter in Coentral erschwerte und deshalb der Real Fábrica schadete. Eine Lösung dieses Problems ist Julião Pereira de Castro, dem Vorsteher der Schneeschaufler der Real Fábrica in Coentral zu verdanken, der 1786 die Errichtung einer kleinen Kapelle auf dem ‘Cabeça do Pereiro’ veranlasste.
Die Inschrift, die man noch heute vor der Kapelle lesen kann, lautet folgendermassen: “Diese Kapelle des glorreichen Heiligen Santo António von Lissabon wurde von Julião Pereira de Castro in Auftrag gegeben, Beauftragter des Hofes seiner Majestät und Schneeschaufler seiner ‘Casa Real’ - hier im Jahre 1786” - der Zeit, in der die Kapelle fertiggestellt war - oder zumindest, in der sie für religiöse Zeremonien bereitstand.
Es handelt sich um einen kleinen Tempel aus einem einzigen Schiff mit der Sakristei auf der rechten Seite bestehend. Die Frontfassade besitzt an den Seiten Pilaster und ist durch die Eingangspforte gekennzeichnet, die ein kronförmig geschwungenes Gesims und einem Wappen darüber besitzt und von zwei seitlichen Fenstern umgeben wird. Darüber befindet sich ein dreieckiger Giebel, in dem sich eine runde Fensteröffnung befindet, mit einem Kreuz auf dem Giebel. Die seitlichen Pilaster der Fassade werden von Pinakeln abgeschlossen.
Orchis spec.
Sorbus aucuparia - Santo António da Neve, Lousã
Frutos de Sorbus aucuparia - Santo António da Neve, Lousã
Quercus robur - Santo António da Neve, Lousã
Quercus robur - flores (Santo António da Neve, Lousã)
Santo António da Neve, Lousã
Mit Moos und Flechten bewachsener Stamm einer alten Stieleiche -
Quercus robur - Santo António da Neve, Lousã
Quercus robur - Santo António da Neve, Lousã
Nevoeiro, Santo António da Neve, Lousã
Einer der Brunnen weist an seiner Außenwand eine sehr interessante Flora auf; hier finden sich in den Ritzen des Schiefergesteins die Streifenfarne Asplenium trichomanes, Asplenium-ruta muraria und Ceterach officinarum, ebenso wie die Walderdbeere (Fragaria vesca) sowie das unscheinbare Nelkengewächs Sagina procumbens.
Asplenium-ruta muraria e Asplenium trichomanes
in der Wand des Schneebrunnens
Sporangien von Asplenium ruta-muraria
Die Wiesen vor der Kapelle und im Eichenwald sind reich an Geophyten und es finden sich hier im Jahresverlauf Narcissus bulbocodium, Merenda montana, Leucojum autumnale, Stellaria montana, Scilla autumnalis, Potentilla erecta und andere.
Landschaft mit Quercus pyrenaica (Santo António da Neve, Lousã)
Pyrenäeneiche - Quercus pyrenaica - in Blütenstände
Junges Blatt von Quercus pyrenaica
Heidelandschaft des Pterosparto lasianthi-Ericetum cinereae (Pterospartum tridentatum, Calluna vulgaris, Erica cinerea e E. umbellata) - Santo António da Neve, Lousã
Biogeographisch gehört die Serra da Lousã ebenso wie die Serra da Estrela noch der Gaditano-Onubo-Algarvischen Provinz, und damit der Mediterranen Region an. Sie wird innerhalb des Subsektors Beirense Litoral dem Superdistrikt Lousã-Açor-Alva zugeordnet, während das Vorland der Serra zwischen Coimbra und Lousã dem Superdistrikt ‘Dão-Mondego-Ceira’ zugerechnet wird. Wir gehen auf beide Superdistrikte hier kurz ein. Eine ausführliche Beschreibung der Gaditano-Onubo-Algarvischen Provinz findet sich im Annex IV.
IV PROVÍNCIA GADITANO-ONUBO-ALGARVIENSE
4A SECTOR DIVISÓRIO PORTUGUÊS
4A1 SUBSECTOR BEIRENSE LITORAL
4A11 SUPERDISTRIKT ‘BAIRRADA-SOURE’
4A12 SUPERDISTRIKT ‘DÃO-MONDEGO-CEIRA’
4A13 SUPERDISTRIKT ‘LOUSÃ-AÇOR-ALVA’
Beirense Litoral* (4A1) ist ein Subsektor, hauptsächlich auf silikatreichem Gestein und Böden, mit einigen Inseln auf kalkhaltigen Böden und Gesteinen (Serra da Boa Viagem und Cantanhede). Die Küstenregion ist mehr oder weniger eben, wird jedoch unregelmäßiger zum Landesinneren hin. Er erstreckt sich von den Sanden und litoralen Areniten von Leira ab bis zur Ria de Aveiro, in das Mondegotal eindringend bis zur Serra do Açor. Er befindet sich auf der mesomediterranen Stufe mit Ausnahme des Unteren Mondegotals westlich von Coimbra, welches sich auf termomediterraner Stufe befindet und ein subfeuchtes bis feuchtes Ombroklima besitzt.
Der Superdistrikt ‘Dão-Mondego-Ceira’ (4A11) ist ein Gebiet niedriger Höhenstufe entlang dieser Flüsse, mit aus Schiefern hervorgegangenen silikatreichen Böden, Graniten und in seltenen Fällen Areniten, mit einem Bioklima der oberen mesomediterranen Stufe, aber mit heißeren Sommern und kälteren Wintern als im vorherigen (ozeanischen) Superdistrikt, und mit einem trockenen bis subfeuchten Ombroklima. Die Korkeichenwälder des Asparago aphylli-Quercetum suberis sind die potentielle Vegetation, die als regressive Etappen die Gesellschaften Phillyreo-Arbutetum unedonis viburnetosum tini, Erico-Quercetum lusitanicae quercetosum lusitanicae, Lavandulo-Ulicetum jussiaei ulicetosum minoris, Avenulo sulcatae-Stipetum giganteae besitzen. An trockeneren Stellen und unter edapho-xerophytischen Situationen kann der Steineichenwald des Pyro bourgaeanae-Quercetum rotundifoliae auftreten. Der Scrophulario-Alneto glutinosae S. ist die häufigste ripikole Gesellschaft. Wein- und Obstplantagen, Pinien- und Eukalyptuswald machen den größten Bestand des Gebietes aus.
Der Superdistrikt ‘Lousã-Açor-Alva’ (4A12) ist ein Gebiet von granitischen und Schiefergebirgen, die 1200 m NN überschreiten, mit einem Bioklima auf niederer und oberer mesomediterraner sowie an den höchstgelegenen Orten der Serra da Lousã und Serra do Açor auf niederer supramediterraner Stufe, mit subfeuchtem bis hyperfeuchem Ombroklima. Der Stieleichenwald des Viburno tini-Quercetum roboris besitzt eine große Expressivität im Gebiet, ebenso wie seine regressiven Etappen Frangulo alni-Prunetum lusitanicae (endemisch in diesem Superdistrikt), Ulici latebracteati-Cytisetum striati und Pterosparto lasianthi-Ericetum cinereae.
An den kälteren Hängen und in den oberen Zonen kommen der Arbuto unedonis-Querceto pyrenaicae S. und Holco molli-Querceto pyrenaicae S. vor, in den niedrigeren Tälern der Asparago aphylli-Querceto suberis S., in edaphoxerophylen Etappen der Pyro-Querceto rotundifoliae S., und an Bächen und Flüssen der Scrophulario-Alneto glutinosae S. und Salicetum salvifoliae. Die Landschaft wird dominiert von Pinienwald und einigen Eukalyptusanpflanzungen.
Trevim (1204 m NN) - von Santo António da Neve aus, Lousã
Gagea soleirolii F.W. Schultz
Forstweg - Santo António da Neve, Lousã
Blick von Santo António da Neve aus in Richtung Serra da Estrela
Blick von Santo António da Neve aus in Richtung Serra da Estrela
Wir verlassen jetzt Santo António das Nave, nachdem es hier am abend doch recht kühl und neblig geworden ist, um uns ein bisschen an dem “Südseepanorama” der ‘Praia Fluvial’ von Castanheira de Pêra aufzuwärmen.
-> Reisestationen (2.5.1c - Serra da Lousã - Botanisch-Zoologische Reisen - Iberische Halbinsel)
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