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Thursday, September 8, 2016

Reisestationen (2.4IA - Beira Litoral) - Botanisch-Zoologische Reisen - Iberische Halbinsel)

Eine Botanisch-Zoologische Rundreise auf der Iberischen Halbinsel.

Auf der Suche nach der Verlorenen Zeit

Von Horst Engels

Teil II - Reisestationen

Reisestationen der Botanisch-Zoologischen Rundreise um die Iberische Halbinsel[1]



Anpflanzung der Seestrandkiefer (Pinus pinaster) im Pinienwald von Leiria[3]


2.4 Estremadura und Beira Litoral
Teil I.
  1. Einführung
  2. Cabo Carvoeiro und Pinhal de Leiria
  3. Potentielle Vegetation von Estremadura und Beira Litoral
Teil II.
  1. Geologie - die Bacia Lusitanica
  2. Das Mondego-Estuar
  3. Cabo Mondego und Serra da Boa Viagem
  4. Dünen von Mira, Gândara und Quiaios
  5. Das Gebiet der Terras de Sicó




2.4. Estremadura und Beira Litoral

Teil IA


Von der Halbinsel von Setubal (Südliche Estremadura) aus begeben wir uns nun in die Nördliche Estremadura[4] und in die Beira Litorall[5], die Küstenregionen Zentralportugals  - die sich nördlich von Lissabon bis nach Aveiro erstrecken.


Ficheiro:Provincia Estremadura.png
Historische Provinz Estremadura
Historische Provinz Beira Litoral




Polunin & Smythies[6][7][8]  schreiben zum Pinhal de Leiria und zur Beira Litoral (pp.100-101):

Die Küstenregion Zentralportugals bildet eine Überangszone zwischen der mediterranen Flora im Süden und der atlantischen Flora im Norden. Auf den trockeneren Kalkböden sind bis zu 56% der Pflanzen mediterrane Spezies, auf den kälteren Silikatböden dagegen nur etwa 36%, während in den Gebirgen des Landesinneren der Anteil an mediterranen Spezies noch geringer ist.
Der Pinienwald von Leiria (Pinhal de Leiria) und die Salzmarsche und Lagunen von Aveiro - Portugals “Klein Holland” - befinden sich wenig über Meereshöhe auf sandigen Böden, entlang der westlichen Küste. Schon im 13. Jahrhundert, unter der Herrschaft von König Dionysius (Dinis I, auch der “Bauernkönig” genannt), wurden Seestrandkiefer (Pinus pinaster)  angepflanzt, um Sanddünen zurückhalten und um Bauholz gewinnen zu können. Trotz 600 hundert Jahre langer kontinuierlicher Forstwirtschaft finden sich aber bis heute noch “blowouts” von Dünen an dieser Küste. Diese Gebiete sind den ‘Landes’ von Westfrankreich äusserlich sehr ähnlich, aber es kommen hier unter den Pflanzen viele ausschliesslich westeuropäische Endemiten vor, im besonderen unter den Ginster-, Erika- und Zistrosengewächsen und den Süssgräsern.
Wenn man entlang der schmalen Strassen durch das ausgedehnte Forstgebiet fährt, so findet man einförmige Anbauflächen von Seestrandkiefern unterschiedlicher Altersstufen vor, die wertvolles Terpentin und Bauholz liefern. Streifen mit Roggen, Kartoffel und Mais finden sich hier und dort, und an vielen Stellen sind Eucalyptus globulus, manchmal zu ernormer Grösse herangewachsen, und Acacia melanoxylon angepflanzt worden. Es ist ein armes Land, das kaum dauerhaft Landwirtschaft zulässt. Häufig hat sich in den Pinienwäldern eine reiche Gebüschschicht gebildet, die folgende Spezies enthält:








In der schon älteren Vegetation finden sich hohe Arbutus unedo, Viburnum tinus, Quercus coccifera zusammen mit Phillyrea angustifolia, Pistacia lentiscus und Rhamnus alaternus, sowie die Kletterpflanzen Smilax aspera und Rubia peregrina, die sich durch das Gebüsch hochwinden.



In der Nähe von Vieira findet man von den Primärdünen bis zum Dünenwald die verschiedenen Sukzessionsstufen der Küstendünen. Auf der zum Meer ausgerichteten Seite der teilweise stabilisierten Dünen wachsen auf Flugsand *Otanthus maritimus, Ammophila arenaria, Euphorbia paralias, Eryngium maritimum und Crucianella maritima.




Auf den Dünenkämmen finden sich zwischen Strandhafer (Ammophila arenaria) Polster von Crucianella maritima, Gebüsche der Weissen Krähenbeere (Corema album) sowie die rosa-blühende einjährige SIlene littorea gleichfalls wie Malcolmia littorea und Pancratium maritimum. Weiter landeinwärts in den Dünen erscheint Halimium commutatum, während die Dünentäler von dunklen Dickichten von nur etwa bis 2m hohen Pinus pinaster besetzt sind.




In den stabilen Sekundärdünen findet sich eine interessante Vergesellschaftung sowohl westatlantischer als auch mediterraner Arten:



Ebenso sind Carpobrotus edulis und Cryptostemma calendulacea vorhanden, beide am Kap der Guten Hoffnung beheimatet, und jetzt vielerorts an der Südwestküste Europas eingebürgert.

Cryptostemma calendulacea





Am Cabo Carvoeiro (Halbinsel von Peniche) in der antiken Provinz Estremadura machen wir einen kurzen Stop. Vom Leuchtturm des Cabo aus sieht man bei klarem Wetter die Inselgruppe der Berlengas, die vor allem bei Sporttauchern wegen ihrer wertvollen Unterwasserwelt beliebt ist. Hie am Cabo Carvoeiro finden wir eine psammophile Gebüschvegetation mit niedrigen Kräutern auf Paläodünen mit den westeuropäischen Endemiten Stauracanthus genistoides und Corema album vor. Auch der Wachholder Juniperus turbinata und die Weisse Krähenbeere (Corema album) sind Bestandteil dieser Vegetation. Während die im reifen Zustand rötlich-braunen Beerenzapfen des Wachholders giftig und ungeniessbar sind, sind die weissen, säuerlichen Beeren der Krähenbeere essbar. Die Steilküste mit ihren Kalkfelsen und maritimen Karren (lapiás marítimas) ist beeindruckend schön!


Der Leuchtturm des Cabo Carvoeiro
- im Vordergrund die psammophile Vegetation von Paläodünen.



Blick zur Inselgruppe der Berlengas. Im Vordergrund der Felsen <Nau dos Corvos>.






Vegetation der Palaeodünen. Auf dem Foto Juniperus turbinata (mitte rechts), Corema album (mitte links) und Calluna vulgaris (violett blühend).


Beerenzapfen von Juniperus turbinata



Blühende Besenheide (Calluna vulgaris).





Maritime Karren in den Palaeodünen.


Fruchstände von Thapsia villosa in den Palaeodünen.



Thapsia villosa (Blüten- und Fruechte)



Maritime Karren an der Steilküste




Die Steilküste am Cabo Carvoeiro. Im Hintergrund der Leuchtturm des Cabo Carvoeiro.


Brandungsfelsen am Cabo Carvoeiro.



Etwas weiter in Richtung Strand von Baleal stossen wir auf die Kapelle <Nossa Senhora dos Remédios>.

Gebäudekomplex mit der Kapelle <Nossa Senhora dos Remédios>


Diese Kapelle bildet das Zentrum eines der Heiligen Mutter Gottes gewidmeten Gebäudekomplexes. Das Alter der Kapelle ist nicht genau bekannt, es wird aber angenommen, dass sie vor Beginn des XVII. Jahrhunderts errichtet wurde. Der Legende nach ist die Heilige Mutter Gottes im XII. Jahrhundert in einer kleinen Grotte in den Strandfelsen, dort wo heute die Kapelle steht, erschienen, woraus sich der Kult der <Senhora dos Remédios> entwickelt hat. Die Bedeutung des Kults fuer die Bevoelkerung spiegelt sich in den alljährlichen als ‘Cirios’ bekannten Wallfahrten wider. Schon im XVII. Jahrhundert gab er Anlass zur Errichtung eines Gebäudekomplexes, bestehend aus der Kapelle, einem Platz mit Wohnhäusern für Pilger und Mönche sowie einem Stall für Pferde.























Von Peniche aus begeben wir uns in den Pinhal von Leiria, der sich schon in der antiken Provinz Beira Litoral befindet.  Der Pinhal de Leiria oder auch <Pinhal do Rei> genannt, ist mit 11.080 ha eine der grössten Anpflanzungen von Seestrandkiefern und der bekannteste Pinienwald Portugals. Er befindet sich in Gemeinden Marinha Grande und Vieira de Leiria des Distrikts Marinha Grande.

Mit dem Pinienwald von Leiria wurde erstmals in Portugal eine Monokultur von Seestrandkiefern eingerichtet. Die Anpflanzung im XIII. Jahrhundert geht auf den König D. Afonso III (nicht wie allgemein angenommen auf D. Dinis) zurueck, mit dem Zweck, das Ackerland im Landesinneren vor der Zerstörung durch Dünen und Flugsande zu bewahren. Später, zwischen 1279 und 1325, wurde die Waldfläche durch D. Dinis bis zu ihrer heutigen Grösse ausgeweitet. Dadurch dass abgeholzte Waldflächen stets erneuert wurden, hat sich der Pinienwald bis heute erhalten.
Der Pinienwald von Leiria besaß auch für die portugiesische Seefahrt große Bedeutung, da er das Holz für den Schiffbau lieferte. Auch Pech (pflanzliches Bitumen) wurde aus dem Saft der Seestrandkiefer zum Schutzanstrich der Karavellen hergestellt, wobei die Brennöfen zum Teil heute noch erhalten sind. Später erlangte er grosse Bedeutung für das Wirtschaftswachstum und im 18. Und 19. Jahrhundert im Rahmen des demographischen Wachstum der Region, da er einer der Hauptantriebskräfte für die Industrie sowie den Schiffsbau, die Keramik- und Glasherstellung, Metallurgische Industrie und zur Herstellung von Harzen aus dem Pflanzensaft der Pinien (im 19. Jahrhundert) darstellte; das Holz diente als Ausgangsmaterial als auch als Energielieferant für Industrie und Haushalte.
Heute ist der Pinhal von Leiria in 342 rechteckige gleichgrosse gekennzeichnete Flächen von jeweils ca. 36 ha unterteilt, wobei Brandschneisen zwischen diesen Flächen die Pflege und Bearbeitung des Waldes erleichtern. Der ‘Pinhal’ ist heute ein Freizeit- und Erholungsgebiet, das mit einem Strassennetz durchzogen ist. Der Wald bietet viele Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten wie Fahrradtouren oder Wanderungen. Entlang der Strassen finden sich viele Aussichtspunkte, Picknikplätze und Wasserquellen für den starken Besucherstrom im Sommer. Der ‘Pinhal’ besitzt viele Dünenformen und das Flüsschen Ribeira de Moel, das den ‘Pinhal’  durchquert, verleiht ihm eine bukolische Atmosphäre.  (Quelle: Wikipedia[12])

Alte Karte unbekannten Datums des Pinhal von Leiria
Pinhal von Leiria, 1940


Sämtliche Anpflanzungen von Seestrandkiefern (Pinus pinaster) sind derzeit jedoch durch eine in Portugal weit verbreitete durch den Kiefernholznematoden  (Bursaphelenchus xylophilus) hervorgerufene Krankheit bedroht. Dieser zu den Fadenwürmern (Nematoda) gehörende Wurm befällt vorzugsweise die Seestrandkiefer (Pinus pinaster), ist aber auch auf der in Nordportugal natürlich vorkommenden Waldkiefer (Pinus sylvestris) und der weiter im Norden der Iberischen Halbinsel verbreiteten Schwarzkiefer (Pinus nigra) beobachtet worden.




Biogeographie und Pflanzensoziologie


Die Biogeographie (Biogeografie) ist eine Forschungsrichtung der Biologie und zugleich der Geographie. Sie kombiniert Aspekte beider Wissenschaften und nimmt eine Mittlerstellung zwischen Bioökologie und Geoökologie ein. Sie befasst sich mit der heutigen Verbreitung, der erdgeschichtlichen Entwicklung und den Umweltbeziehungen der Tier- und Pflanzentaxa sowie mit der Verbreitung und den räumlichen Mustern von Populationen, Lebensgemeinschaften und Biomen. Eine moderne Ausrichtung, die Befunde der Molekularbiologie, Phylogenetik und Paläontologie mit Ausbreitungsszenarien genetischer Linien oder höherer Taxa integriert, ist die Phylogeographie. (Quelle: Wikipedia).

Die bekannteste portugiesische Arbeit zur Biogeographie Portugals ist die Arbeit von COSTA et al. (1998)[13] zur “Biogeographie von Portugal” (Biogeografia de Portugal Continental). Gleichzeitig veröffentlichen die Autoren dazu die “Biogeographische Karte von Portugal” (Carta Biogeográfica de Portugal)[14][15]. Beide Arbeiten bieten auf bioklimatischer, pflanzensoziologischer und geobotanischer Grundlage eine hervorragende Übersicht über die hierarchische Klassifikation der Vegetation des kontinentalen Teils Portugals.

Costa et al. (1998) erläutern in der Einleitung zu ihrer Arbeit, was sie unter dem Begriff “Biogeographie” verstehen und wie sie ihn zur Erstellung ihrer Biogeographischen Karte benutzt haben. Sie lehnen sich dabei stark an das bioklimatische und pflanzensoziologische System von Salvador Rivas Martínez et al. (2001)[16] an, die eine Syntaxonomische Checkliste der Gefässpflanzen <<Sintaxonomical checklist of vascular plant communities of Spain and Portugal to association level.>> für Spanien und Portugal veröffentlicht haben.

Die Biogeographie ist ein Zweig der Geographie und studiert die Verbreitung der Lebewesen auf der Erde. Die Phytogeographie beschränkt ihre Domäne auf die Pflanzen. Die Biogegraphie ist eine Wissenschaft, die die abiotische, physische Umwelt mit dem biologischen Milieu in Verbindung setzt, wobei sie sich der Information benachbarter Wissenschaftszweige wie Pflanzenchorologie, Geologie, Bioklimatologie und Phytosoziologie bedient. Die Erstellung eines typologischen, hierarchischen Modells des Territoriums, mit einer spatialen Expression, ist eines ihrer Ziele. Aufgrund ihres statischen Charakters und der Tatsache, dass sie den Grossteil der terrestrischen Biomasse repräsentieren, basieren die biogeographischen Typologien (Systeme von Ökoregionen) normalerweise auf der Verbreitung verschiedener Pflanzenpopulationen und geobotanischer Einheiten (Gesellschaften, Gesellschaftsverbände, Ökosysteme und Biome). In diesem Sinne wird versucht, die Biogeographie in eine enge Verbindung mit der Phytogeographie zu bringen.
In dieser Arbeit wird eine Annäherung an die Biogeographie des Kontinentalen Portugals vorgestellt, die vorläufig ist und zukünftig in dem Masse, wie sich die Kenntnisse zur Flora und Vegetation und ihrer Verbreitung vermehren, zu korrigieren ist. Die verschiedenen biogeographischen Einheiten, soweit im Moment bekannt, werden bis zum Niveau des Superdistriktes durchnumeriert.


Aus der Beschreibung von Costa et al. geht hervor, dass die Biogeographie bisher weitgehend als statische Wissenschaft zu betrachten ist. Dynamische Veränderungen wie anthropologische Eingriffe, Klimawandel oder andere dynamische evolutive Prozesse kommen darin nicht explizit zum Ausdruck. Das Gleiche gilt auch für die im Rahmen der Biogeographie erstellten Modelle der “Potentiellen Vegetation”, die wir an späterer Stelle beschreiben werden. Erst die Möglichkeit der Durchführung von dynamischen Systemstudien und von Simulationsmodellen mit Hilfe der Informatik bringen hier eine entscheidende Wende. Dennoch werden konkrete Felddaten der Phytosoziologie, Bioklimatologie und anderer Wissenschaftszweige stets die unabdingbaren Voraussetzungen für die Erstellung und Überprüfung von Dynamischen Computermodellen oder anderen wissenschaftstheoretischen Modellen in der Biogeographie bilden.


Auszug aus der Biographischen Karte von Portugal (Nach: COSTA et al. 1998)[17] 
(Siehe auch AGUIAR, C. et al 2008)[18] 

Auszug aus der Legende zur Biogeographischen Karte von Portugal
(COSTA et. al. 1998)[19]


Biogeographisch gehören Estremadura und die Beira Litoral dem Sektor ‘Divisório Português’ (4A) der Gaditano-Onubo-Algarvischen Provinz (IV) an.
Wir fahren also in der biogeographischen Charakterisierung und Beschreibung der Gaditano-Onubo-Algarvischen Provinz (IV) fort, nachdem wir bei unserem Besuch des Algarve bereits den Sektor Algarvense (4C) und im Alentejo und der Serra da Arrabida den Sektor Ribatagano-Sadense (4B) näher beschrieben haben.

COSTA et al. (1998) charakterisieren den Sektor ‘Divisório Português’ (4A) folgendermassen (pp. 26):

Der Sektor Divisório Português (4A), der sich von der Ria de Aveiro aus nach Süden erstreckt, verlängert sich in das Innere des Mondegotals bis zum Fusse der Serra do Açor und folgt den Kalkgebieten bis Tomar, bis er den Lezíria des Tejo[20] erreicht. Es handelt sich um ein Küstengebiet mit nur einigen niedrigen Gebirgen, wovon die Serra da Lousã mit 1204 m Höhe das höchste Gebirge ist. Er befindet sich fast gänzlich auf der unteren mesomediterranen Stufe mit einem subfeuchten bis feuchten Ombroklima, mit Ausnahme der Küsten- und olissiponensischen[21] Regionen, die sich auf der oberen thermomediteranen subfeuchen Stufe befinden.

Sektor 4ADivisório Português’ der Gaditano-Onubo-Algarvischen Provinz (IV)
(rot umrandeter Bereich in der Karte)

Er besitzt einige exklusive Endemismen (Scrophularia grandiflora, Senecio doronicum subsp. lusitanicus, Ulex jussiaei), von den exklusiven Taxa unterhalb des Speziesniveaus abgesehen. Die meisten seiner endemischen Spezies teilt er jedoch mit dem Superdistrikt ‘Arrabidense’, wie zum Beispiel: Anthirrhinum linkianum, Arabis sadina, Iberis procumbens subsp. microcarpa, Juncus valvatus, Pseudarrhenatherum pallens, Prunus spinosa subsp. insititioides, Serratula estremadurensis, Silene longicilia, Teucrium polium subsp. capitatum, Thymus zygis subsp. sylvestris, Ulex densus. Gleichzeitig helfen die Arten Calendula suffruticosa subsp. lusitanica, Hyacintoides hispanica, Laurus nobilis, Leuzea longifolia, Quercus faginea subsp. broteroi, Quercus lusitanica, Scilla monophyllos, Serratula baetica subsp. lusitanica, Serratula monardii bei der Charakterisierung des Territoriums.
    Die Vegetation ist eigenständig, wobei die Eichenwälder (Arisaro-Quercetum broteroi) der Portugiesischen Eiche (Quercus faginea subsp. broteroi), die Matorrale mit Kermeseiche (Melico arrectae-Quercetum cocciferae und Quercetum coccifero-airensis) und den Zwenken-Rasen (Phlomido lychnitidis-Brachypodietum phoenicoidis) ebenso wie Korkeichenwälder (Asparago aphylli-Quercetum suberis), die Gebüsche mit Lusitanischer Eiche (Erico-Quercetum lusitanicae), die Stechginster-Lavendelgebüsche (Lavandulo luisieri-Ulicetum jussiaei) und auch die thermophilen Stiel-Eichenwälder (Rusco aculeati-Quercetum roboris viburnetosum tini) hervorzuheben sind.
Die Stellung des Sektors ‘Divisório Português’ ist jedoch nicht unumstritten, denn dieser wurde zuvor, da seine potentielle Vegetation dem Quercion broteroi angehört, in die Provinz Luso-Estremadurense (III) einbezogen  (RIVAS-MARTÍNEZ, 1985[22], LADERO et al. 1987[23]). In dieser Arbeit folgen wir jedoch dem Kriterium von RIVAS-MARTÍNEZ et al. (1990)[24].
Der Sektor besitzt zwei Subsektoren, den SubsektorBeirense Litoral(4A1) und den Subsektor Oeste-Estremenho (4A2).




Gefässpflanzen  - Sektor Divisório Português (4A) der Gaditano-Onubo-Algarvischen Provinz (Província Gaditano-Anubo-Algarviense) (IV). (Nach Costa et al. 1998)
Die Taxa mit * sind exklusiv endemisch für das Gebiet, die mit (*) endemisch für das Gebiet zusammen mit dem Superdistrikt ‘Arrabidense’.
(Serratula estremadurensis)
(Teucrium polium subsp. capitatum)

(Serratula baetica subsp. lusitanica)
(Serratula monardii)





Pflanzengesellschaften - Sektor Divisório Português (4A) der Gaditano-Onubo-Algarvischen Provinz (Província Gaditano-Anubo-Algarviense) (IV). (Nach COSTA et al. 1998)
(Syntaxa und Vegetations-Klassen nach: MARTÍNEZ, Salvador Rivas, et al. 2001[25])
Die Syntaxa mit * sind endemisch für das Gebiet.
Pflanzengesellschaft (Syntaxa)
(siehe: Index der Syntaxa))
Vegetations-Klasse und Habitate zu der assoziierten Pflanzengesellschaft
Arisaro-Quercetum broteroi 75.2.2.

Arisaro-Quercetum broteroi
75. Quercetea ilicis Br.-Bl. ex A. & O. Bolòs 1950
75a. Quercetalia ilicis Br.-Bl. ex Molinier 1934 em. Rivas-Martínez 1975
75.2. Quercion broteroi Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1956 em. Rivas-Martínez 1975 corr. Ladero 1974
75.2a. Quercenion broteroi
75.2.2. Arisaro-Quercetum broteroi Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1956 corr. Rivas-Martínez 1975


Iberische Eichenwälder mit Portugiesischer Eiche (Quercus broteroi) und Algerischer Eiche (Qu. canariensis)

Baum-  oder Immergrüne Strauch-Assoziationen (Kermeseichen-Gebüsche) mit einem Optimum auf der thermomediterranen Stufe und einem trockenen bis feuchten Ombroklima, die in Reliktform die mesomediterranen thermophilen Gebiete erreichen können. Im Süden der Iberischen Halbinsel (COSTA et al. 2001).


Habitate: 9240
Melico arrectae-Quercetum cocciferae 75.5.12.

Melico arrectae-Quercetum cocciferae
75. Quercetea ilicis Br.-Bl. ex A. & O. Bolòs 1950
75b. Pistacio lentisci-Rhamnetalia alaterni Rivas-Martínez 1975
75.5. Asparago albi-Rhamnion oleoidis Rivas Goday ex Rivas-Martínez 1975
75.5.12. Melico arrectae-Quercetum cocciferae Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1956

Kermeseichen-Matorrale

Auf alkalinen Böden; auf der niederen, selten hohen mesomediterranen, subfeuchten bis feuchten Stufe der Sektoren ‘Divisório-Potuguês’ und ‘Arrabidense’. Sie gehen aus der Degradation des Arisaro-Quercetum broteroi hervor.(COSTA et al. 2001).


Habitate: 9240, 5330
Quercetum coccifero-airensis 75.5.15.

Quercetum coccifero-airensis
75. Quercetea ilicis Br.-Bl. ex A. & O. Bolòs 1950
75b. Pistacio lentisci-Rhamnetalia alaterni Rivas-Martínez 1975
75.5. Asparago albi-Rhamnion oleoidis Rivas Goday ex Rivas-Martínez 1975
75.5.15. Quercetum coccifero-airensis Espírito-Santo in Espírito-Santo , Lousã & J.C. Costa & Capelo 1994

Kermeseichen-Matorrale mit Quercu x airensis

Kermeseichen-Gestrüpp mit  Quercus x airensis und Steineiche (Quercus ilex). Mesomediterranes, subfeuchtes bis feuchtes Bioklima, auf verkarsteten Kalkböden des ‘Divisório Português’. Regressive Etappe des Lonicero implexae-Quercetum rotundifoliae (COSTA et al. 2001)[26].

Habitate: 9340, 5330
Phlomido lychnitidis-Brachypodietum phoenicoidis 51.3.8.

Phlomido lychnitidis-Brachypodietum phoenicoidis
51. Festuco-Brometea Br.-Bl. & Tüxen ex Br.-Bl. 1949
51b. Brachypodietalia phoenicoidis Br.-Bl. ex Molinier 1934
51.3. Brachypodion phoenicoidis Br.-Bl. ex Molinier 1934
51.3.8. Phlomido lychnitidis-Brachypodietum phoenicoidis Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1956

Zwenken-Trockenrasen

Brachypodium phoenicoides-Rasen auf Kalkböden, bei thermo- bis mesomediterraner subfeuchter Klimastufe, der Sektoren  ‘Divisório Português’,  ‘Arrabidense’ und ‘Algarviense’ (COSTA et al. 2001).

Habitate: 6210, 6110
Asparago aphylli-Quercetum suberis 75.3.2.

Asparago aphylli-Quercetum suberis

75. Quercetea ilicis Br.-Bl. ex A. & O. Bolòs 1950
75a. Quercetalia ilicis Br.-Bl. ex Molinier 1934 em. Rivas-Martínez 1975
75.3. Querco rotundifoliae-Oleion sylvestris Barbéro, Quézel & Rivas-Martínez in Rivas-Martínez, Costa & Izco 1986
75.3.2. Asparago aphylli-Quercetum suberis J.C. Costa, Capelo, Lousã & Espírito-Santo 1996


Korkeichenwälder

Supra-mesomediterrane bis infra (ozeanisch) - thermomediterrane, subfeuchte bis feuchte Korkeichenwälder auf Silikatböden der Sektoren ‘Divisório-Português’, ‘Ribategano-Sadense’ und ‘Alto-Alentejano’ (NETO et al. 2009[27]; COSTA et al. 2001).

Habitate:  9330
Erico scopariae-Quercetum lusitanicae 75.11.1.

Erico-Quercetum lusitanicae
75. Quercetea ilicis Br.-Bl. ex A. & O. Bolòs 1950
75b. Pistacio lentisci-Rhamnetalia alaterni Rivas-Martínez 1975
75.11. Quercion fruticosae Rothmaler 1954
75.11.1. Erico scopariae-Quercetum lusitanicae Rothmaler ex Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1965

Matorrale mit Lusitanischer Eiche (Quercus lusitanica)

Formationen supra-thermomediterranen und infra-mesomediterranen, subfeuchten bis feuchten Eichengestrüpps auf aus silikatreichen Areniten entstandenen Böden der Sektoren ‘Divisório Português’ (quercetosum lusitanicae), ‘Ribatagano’ (ulicetosum airensis) und ‘Sadense’ (ulicetosum welwitschiani).  Entstanden aus der Zerstörung des Asparago aphylli-Quercetum suberis. (NETO et al. 2009)

Habitate: 5330
Lavandulo luisieri-Ulicetum jussiaei 61.2.17.

Lavandulo luisieri-Ulicetum jussiaei
61. Calluno-Ulicetea Br.-Bl. & Tüxen ex Klika & Hadač 1944
61a. Ulicetalia minoris Quantin 1935
61.2. Ericion umbellatae Br.-Bl., P. Silva, Rozeira & Fontes 1952
61.2b. Ericenion umbellatae Rivas-Martínez 1979
61.2.17. Lavandulo luisieri-Ulicetum jussiaei J.C. Costa, Ladero, T.E. Díaz, Lousã, Espírito-Santo, Vasconcelos, Monteiro & Amor 1993

Stechginster-Gestrüpp

Thermo- bis mesomediterrane, subfeuchte bis feuchte Stechginster-Gestrüpp-Formation auf sandigen oder aus Areniten entstandenen Böden des Sektors ‘Divisório-Português’. Die Subassoziation ‘ulicetum minoris’ ist charakteristisch für die Beira Litoral. Eine Subserie des Asparago aphylli-Quercetum suberis. (COSTA et al. 2001)

Habitate:  5330
Rusco aculeati-Quercetum roboris 76.7.18.

e também os carvalhais termófilos de carvalho-roble (Rusco aculeati-Quercetum roboris viburnetosum tini).
76. Querco-Fagetea Br.-Bl. & Vlieger in Vlieger 1937
76b. Quercetalia roboris Tüxen 1931
76.7. Quercion pyrenaicae Rivas Goday ex Rivas-Martínez 1965
76.7b. Quercenion robori-pyrenaicae (Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1956) Rivas-Martínez 1975
76.7.18. Rusco aculeati-Quercetum roboris Br.-Bl., P. Silva & Rozeira 1956

Stieleichen-Wälder (Quercus robur)

Kantabro-atlantische und orokantabrische Assoziationen mit thermo- bis meso-gemässigtem Klima (COSTA et al. 2001)

Habitate:  9230, 9160, 2180






[1] Die “Reisestationen” dieser Arbeit wurden in Anlehnung an die “Plant-Hunting Regions” bei Polunin & Smythies (Reisestationen entsprechend der “Plant Hunting Regions” in: POLUNIN, Oleg; SMYTHIES, Bertram E. Flowers of South-West Europe. Oxford University Press, 1973. (New edition: Oxford University Press, 1988.) ausgewählt, aber für Portugal um einige neue Stationen (Alentejo; Serra da Lousã; Douro Internacional; Serra Montesinho) ergänzt bzw. Erweitert.
[2] WILLKOMM, Moritz. Die Strand-und Steppengebiete der Iberischen halbinsel und deren Vegetation.. 1852. (Download des Beitrags); (Download der Karte)
[6] POLUNIN, O., SMYTHIES, B. E.: Flowers of South-West Europe: A Field Guide. Oxford University Press, 1973
[7] POLUNIN, O., SMYTHIES, B. E.: Guía de campo de las flores de España, Portugal y sudoeste de Francia. Barcelona : Ediciones Omega, 1977.
[9] Im Gebiet kommt ebenfalls Lavandula pedunculata vor.
[10] sin. Halimium calycinum
[11] sin. Pterospartum tridentatum
[12] Quelle Wikipedia. Aus dem Portugiesischen übersetzt.
[13] COSTA, José C., et al. Biogeografia de Portugal continental. 1998. Download: Link 1; Link 2
COSTA, J.C., C. AGUIAR, J. CAPELO, M. LOUSÃ & C. NETO (1999) - Biogeografia de Portugal
Continental. Quercetea 0: 5-56
[14] COSTA, J. C., et al. Carta biogeográfica de Portugal. Dep. Protecção das Plantas e Fitoecologia. Instituto Superior de Agronomia. Lisboa, 1998.
[16] MARTÍNEZ, Salvador Rivas, et al. Sintaxonomical checklist of vascular plant communities of Spain and Portugal to association level. Itinera geobotanica, 2001, 14: 5-341.
[18] AGUIAR, Carlos; MESQUITA, Sandra; HONRADO, João José. Introdução à carta biogeográfica de Portugal (Costa et al. 1998). Atlas das Aves Nidificantes em Portugal (1999-2005), 2008, 41-47. (Download)
[21] Region von Lissabon
[22] RIVAS-MARTÍNEZ, S. (1985) - Biogeografía y vegetación: Publ. Real Acad. Cienc.
Exactas, Físicas y Nat:1-103. Madrid.
[23] LADERO, M, T.E. DÍAZ GONZALEZ, A. PENAS, S. RIVAS-MARTÍNEZ & C. VALLE
(1987) - Datos sobre la vegetación de las Cordilleras Central y Cantábrica (II Excursion
Internacional de Fitosociologia). Itinera Geobot. 1: 3-147.
[24] RIVAS-MARTÍNEZ, S., P. CANTÓ, F. FERNANDEZ-GONZÁLEZ, C. NAVARRO, J.M.
PIZARRO & D. SANCHEZ-MATA (1990) - Biogeografia de la Peninsula Iberica, Islas
Baleares y Canarias. Publ. Dept. Biologia Vegetal 2: 1-5. Univ. Complutense de
Madrid.
[25] MARTÍNEZ, Salvador Rivas, et al. Syntaxonomical checklist of vascular plant communities of Spain and Portugal to association level. Itinera geobotanica, 2001, 14: 5-341.
[26] COSTA, J. C., et al. Flora e vegetação do Divisório Português (excursão ao Divisório Português). Associação Lusitana de Fitossociologia (ALFA), 2001.
[27] NETO, Carlos; ARSÉNIO, Pedro; COSTA, José Carlos. Flora e Vegetação do sudoeste de Portugal continental. Quercetea, 2009, 9: 43-144. https://drive.google.com/open?id=0B8NTSMeoKRSbYk9ERnZfa05vQWM


Fortsetzung Reisestationen (2.4a - Beira Litoral) (Teil IB):

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